Kritik an querstehenden Lkw unberechtigt

Der Wetterbericht hat es gewusst: Starker Schneefall zieht über Deutschland. Da war das Verkehrschaos absehbar. Nun stehen sie wieder quer und rutschen haltlos in die Gräben.

Unbedarfte Autofahrer mögen über Fahrbahnen blockierende Lkw schimpfen, doch damit tun sie den Nutzfahrzeuglenkern meistens Unrecht. Auch sie unterliegen der Pflicht, eine den Witterungsbedingungen angepasste Bereifung aufgezogen zu haben. Dem wird in der Regel mit den ganzjährig verwendeten Reifen genüge getan, denn durch einen hohen Anteil an Naturkautschuk und auf der Antriebsachse verwendete Traktionsprofile sind sie für den Ganzjahreseinsatz geeignet. Gleichwohl muss auch hier genügend Profiltiefe vorhanden sein: Vier Millimeter gelten aus technischen Gründen allgemein als Grenze, ab der nur unzureichend Grip aufgebaut werden kann.

Besonders leere Lkw sind unabhängig von der Profiltiefe und der Bereifung anfällig für mangelhafte Traktion, denn es fehlt die nötige Achslast für zuverlässigen Vortrieb. Das Aufziehen von Schneeketten ist teilweise praktisch nicht möglich und deren Einsatz zeigt auf vereisten Fahrbahnen nicht die gewünschte Wirkung. So haben die Lkw im Winter nur dann eine Chance, sicher über hügelige bis bergige Straßen zu kommen, wenn die Fahrbahnen rechtzeitig von den Winterdiensten geräumt und mit Taumittel bestreut sind. Das ist bei einem massiven Wintereinbruch jedoch kaum realisierbar. Statt enge Lieferpläne einzuhalten, sollte da der nächste Rastplatz angesteuert und abgewartet werden.

Dennoch können Spediteure oder Busbetreiber für mehr Wintersicherheit sorgen. Denn längst gibt es auch für Nutzfahrzeuge spezielle Winterreifen, die mehr können als die ganzjährig verwendeten Pneus. Mit speziellen Winterprofilen für Lenk-, Antriebs- und Trailerachsen wie sie beispielsweise von Goodyear und anderen Herstellern angeboten werden, lässt sich die Zugkraft zwar nur begrenzt verbessern, eine deutliche Steigerung der Bremswirkung und Seitenführung ist jedoch unbestritten. Insbesondere im Personenverkehr mit Bussen sollte auf dieses Sicherheits-Plus nicht verzichtet werden.

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