KTM 1190 Adventure: Multiwerkzeug aus Österreich

Mit dem neuen und deutlich vielseitiger ausgerichteten Vorzeigemodell 1190 Adventure möchte KTM mehr Kunden als bisher von der reisetauglichen Österreicherin überzeugen. Das gewohnt polarisierende Design findet sich auch an der Reise-Enduro wieder, das den KTM-Motorrädern ein unverwechselbares Gesicht verleiht.

Die Front wird von zwölf um den Scheinwerfer gruppierte Leuchtdioden als Tagfahrlicht dominiert. Bei schlechten Lichtverhältnissen schaltet ein Sensor automatisch auf Abblendlicht, lediglich das Fernlicht ist manuell bedienbar. Auch die Beleuchtung der Instrumente ist sensorgesteuert. Die Adventure stellt einen bequemen Arbeitsplatz in erreichbarer 860 Millimeter Höhe zur Verfügung. Die aufrechte Fahrerposition schränkt allerdings die Bewegungsfreiheit ein. Hier hilft eine Korrektur der Sitzhöhe um 15 Millimeter nach oben. Auch der Lenker und die Fußrasten sind verstellbar.[foto id=“452202″ size=“small“ position=“right“]

Ein Druck auf den Starter erweckt den 75-Grad-V2-Motor mit 1195 Kubik Hubraum zum Leben. Der Motor stammt aus der Rennmaschine RC8R und leistet dank tiefgreifender Modifikationen 110 kW/150 PS Leistung bei 125 Nm Drehmoment. Schon ab 2500 Touren lässt sich der mächtige Vierventiler verschluckfrei über ein elektronisches Ride-by-Wire-System ans Gas nehmen. Er entfaltet seine Kraft sehr linear und ist daher besonders gut berechenbar. Selbst bei über 8000 Umdrehungen schiebt die Fuhre noch spürbar voran. Über vier verschiedene Fahrmodi lässt sich der Charakter des Motors anpassen. Bei „Rain“ und „Off-road“ bleiben 100 PS Maximalleistung übrig, die Leistungsentfaltung ist spürbar sanfter. Gleichzeitig greift eine Traktionskontrolle ein, die unterschiedlich viel Antriebsschlupf am Hinterrad zulässt. Dabei zeigt sich der Motor sehr laufruhig, egal, ob er mit 3000 Touren gemütlich durch Ortschaften rollt oder man ihm vor den Stadttoren die Sporen gibt. Exakt und leicht rastet das Sechsganggetriebe mit kurzem erstem Gang für Geländeretappen ein.[foto id=“452203″ size=“small“ position=“left“]

Hinter dem Motor braucht sich das Fahrwerk nicht zu verstecken. Der nur 9,8 Kilogramm schwere Gitterrohrrahmen sorgt für eine Stabilität, die auch Geschwindigkeiten über 240 km/h erträglich macht. Die Federelemente mit 190 Millimeter Federweg sind voll einstellbar, optional gibt es ein elektronisches Fahrwerk. Hierbei kann der Fahrer die Federvorspannung vierfach einstellen und zwischen drei Dämpferabstimmungen wählen. Der Unterschied zwischen der komfortablen und der normalen Einstellung ist nicht so groß wie bei anderen Herstellern. Viele Interessenten werden das elektronische Fahrwerk (EDS) favorisieren, denn das fällt mit 14.795 Euro lediglich 800 Euro teurer aus als die Basisversion, zudem sind der Hauptständer und die Reifendruckkontrolle inbegriffen.

Auf der Straße erstaunt die Neutralität und Stabilität, mit der die trotz 23 Liter Kraftstoff nur 230 Kilogramm leichte Reise-Enduro durch kleine wie große Kurven biegt. Extrem verlässlich und nachvollziehbar lenkt sie ein, das Umlegen und Abwinkeln geschieht harmonisch und ohne jede Hinterlist. Daran haben die neuen Continental-Pneus vom Typ TrailAttack 2 einen großen Anteil. Die Entwickler haben die Reise-Enduro besser für den Einsatz auf Asphalt ausgelegt. Statt klassischer Enduro-Reifen mit einem Durchmesser von 21 Zoll vorne und 17 Zoll hinten steht die Adventure auf einem 19-Zoll-Vorderrad, das Hinterrad misst 17 Zoll. Die Geländegängigkeit kann trozudem bei kurzen Abstechern ins Unbefestigte überzeugen. Für lange Gelände-Etappen ist die Schwester-Maschine Adventure R mit Offroad-Fahrwerk und -Reifen die bessere Wahl. Viel [foto id=“452204″ size=“small“ position=“right“]Sicherheit gibt zudem das Antiblockiersystem C-ABS, das beim Vorderradbremsen computergesteuert auch die Hinterradbremse mitbetätigt. Das sorgt für enorme Bremsstabilität und damit für kürzeste Bremswege. Auch hier sorgt eine spezielle „Off-road“-Funktion für adäquates Bremsverhalten im Gelände.

Das gesamte Elektronikpaket wird vom linken Lenkerende aus über eine neue Armatur mit vier Tasten gesteuert, deren Bedienung schnell erlernt ist. Reisetaugliche Ausstattungsmerkmale erhöhen den Fahrkomfort: Das Windschild lässt sich werkzeugfrei verstellen und bietet einen guten Schutz. Während der Fahrt ist es allerdings kaum bedienbar. Die Bordsteckdose für das Navigationssystem ist ebenso serienmäßig wie das kaum sichtbare Kofferhaltesystem am Rahmenheck. Reiselustige Enduristen freuen sich über das nicht nur für KTM-Verhältnisse umfangreiche Angebot an durchdachtem reisetauglichem Zubehör mit verschiedenen Koffern. Vollgepackt mit Innovationen, einem bärenstarken V2-Motor und einem in jeglicher Hinsicht tadellosen Fahrwerk bietet die 1190er Adventure einen tollen Fahrspaß auf der Straße wie im Gelände. Ihre ausgesprochene Agilität verbunden mit hoher Sicherheit und guter Serienausstattung machen die EDS-Version für 14 795 Euro zu einem mehr als preiswürdigen Angebot.

Datenblatt: KTM 1190 Adventure

Motor: Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem 75-Grad-Viertakt-V2, vier Ventile je Zylinder, Hubraum 1195 ccm, Bohrung x Hub 105 x 69 mm, max. Leistung 110 kW/150 PS bei 9. 500 U/min, max. Drehmoment 125 Nm bei 7.500 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsganggetriebe
Fahrwerk: Gitterrohr-Stahlrahmen, Upside-Down-Telegabel, Aluminium-Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, C-ABS
Maße und Gewichte: Reifen vorn 120/70 ZR 19, hinten 170/60 ZR 17, Sitzhöhe 860/875 mm, Tankinhalt 23 Liter, Leergewicht 230 kg
Preise: 13 995 Euro, mit EDS 14 795 Euro

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