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Kurztest: Opel Insignia Allrad hilft auf Schnee und beim Spritsparen

Wenn das Aussteigen aus dem Auto bei Eis und Schnee gefährlicher ist als weiterzufahren, dann befindet sich meist kluge Allradtechnik unter dem Blech. War der 4×4-Antrieb früher noch Geländewagen vorbehalten, ist er nun für immer mehr Fahrzeugklassen zu haben.

Auch Opel bietet nun die Technik seit einigen Monaten für sein Mittelklassemodell Insignia an. Gerade jetzt mit dem Winterbeginn, Zeit für eine kurze Probefahrt. Die elektronische Parkbremse muss nicht einmal gelöst werden, nur die Kupplung langsam kommen lassen und ordentlich Gas geben, der zweite Gang beim Anfahren auf eisiger Piste ist nicht verkehrt. Und dann merkt man schon, wie der Druck schwindet und das Fahrzeug entweder brav auf dem glitschigen Untergrund losfährt, oder sich durch den Schnee wühlt.

Wichtig ist das Draufbleiben auf dem Gaspedal und das Lenken. Es ist immer wieder verblüffend zu erleben, wie die Regelung es schafft, die rund 1 600 Kilogramm Fahrzeuggewicht sicher vorwärts zu bringen. Hat ein flotter Fahrer gar die Sporttaste gedrückt, dann bewegt sich der Insignia 4×4 aktiv, fast wie ein Rallye-Fahrzeug auf der Piste, weit weg vom Untersteuern alter Tage. Er lässt sich gut wieder einfangen, sollte der Übermut zu groß werden. Die Parkbremse kann im übrigen auch als dynamische Notbremse auf alle vier Räder einwirken und [foto id=“119565″ size=“small“ position=“right“]ordentlich verzögern, auch ohne Fußbremse.

Die Allradtechnik ist serienmäßig in der OPC-Version und im Insignia 2.8 V6 Turbo. Gegen Aufpreis ist auch der 2,0-Liter-Turbobenziner mit Allrad kombinierbar. Preislich startet diese Variante mit 162 kW/220 PS Leistung bei 35 685 Euro. Das adaptive Allradsystem ist quasi als Frühwarnsystem ausgelegt. Es ermöglicht blitzschnelle Eingriffe, bei denen die Kraft stufenlos von Null bis nahezu 100 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse und dort auch zwischen den Rädern verteilt werden kann.

Grund: Die Lamellenkupplung lässt sich elektronisch steuern und arbeitet damit unabhängig vom tatsächlich auftretenden Schlupf. So kann sich der Allradantrieb schon durchsetzen, bevor ein Rad die Haftung verliert. Beim Anfahren etwa erhalten die Hinterräder mehr Drehmoment, um das für Fronttriebler typische Karosserienicken und Durchdrehen der Vorderräder zu verhindern. Während der normalen Fahrt werden vor allem die Fronträder angetrieben, was eine hohe Spurstabilität gewährleisten soll. Drehen die Räder einer Achse durch, schickt die Elektronik Kraft an die Räder, die noch über Grip verfügen.

Auch ein durch Gaswegnahme vom Motor verursachtes Bremsmoment wird so auf die Räder umgeleitet, so dass die Steuerbarkeit des Fahrzeugs weitestgehend erhalten bleibt. Zusätzlich kann die Kraft auch noch zwischen den Hinterrädern verteilt werden. Das übernimmt eine hydraulische Lamellenkupplung mit einer möglichen Kraftverteilung von fast 100 Prozent an jeweils eines der beiden Hinterräder, wenn an den übrigen Rädern Durchdrehen angesagt ist. So kann der Insignia 4×4 selbst dann problemlos anfahren, wenn er mit drei Rädern [foto id=“119566″ size=“small“ position=“left“]auf dem Eis und nur mit einem der Hinterräder beispielsweise auf rauem, griffigen Untergrund steht. Die nötigen Informationen dazu, wie Gierrate, Beschleunigung, Lenkwinkel, Raddrehzahl, Gaspedalstellung, Motordrehzahl und Drehmoment erhält das adaptive Allradsystem über drei Module, deren Informationen an ein Steuergerät weitergeleitet werden.

Das Steuergerät ist aber nicht nur ein Helfer in brenzlichen Situationen, sondern auch ein schlauer Partner des Autofahrers. Es erkennt seinen Fahrstil und passt sich an. Es erkennt auch, ob es auf einer Autobahn unterwegs ist, wo äußere Einflüsse nicht störend zu erwarten sind, dann schaltet es den Hinterradantrieb weitestgehend ab, um Treibstoff zu sparen und sorgt für möglichst geringe Reibungsverluste. Wählt der Fahrer die Sportstellung, dann gibt die Steuerung mehr Kraft auf die Hinterachse, um die Traktion zu erhöhen und ein agileres Fahren zu ermöglichen. Bis zum Haftlimit der Reifen wirkt dann alleine das adaptive Allradsystem stabilisierend, ehe sich bei Bedarf dann doch noch das ESP als letzte Rettung anbietet.

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