Kymco MXU 700

Kymco MXU 700: Spaßgerät mit viel Nutzwert

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Nur 383 Kilo Lebendgewicht und 48 PS: Diese Kombination zeigt schon, was ein Pilot des Kymco MXU 700 zu erwarten hat. Ziemlich viel Spaß am Fahren nämlich, mit ordentlichem Wumms und reichlich Dynamik. Doch das ist nur die eine Seite des taiwanesischen Quads. Das kann nämlich auch sehr vernünftig - etwa in der Land- und Forstwirtschaft. Kantige Formen, markige Lackierung, massive Gepäckträger vorne und hinten und grobstollige 14-Zoll-Räder: Beim größten aller Kymco ATVs (All Terrain Vehicles) zeigen die Designer auch durch die wuchtigen US-Trucks nachempfundenen Formen, was innen drinsteckt: eine gehörige Portion Kraft und Durchsetzungsfähigkeit. Der 700 Kubik große Einzylinder schüttelt seine 35 kW/48 PS recht lautstark, aber locker aus dem Ärmel, das maximale Drehmoment von 58 Nm liegt bei 5.000/min an. Das bedeutet bei schneller Betätigung des Gashebels mit dem rechten Daumen eine sehr zügige Fortbewegung. Bei Vollgas geht das Quad hinten deutlich in die Federn und legt einen beeindruckenden Spurt bis etwa 100 km/h hin, dann wird abgeregelt: Sicher ist sicher, auch wenn das aufwendige MXU-Fahrwerk vielleicht noch ein bisschen mehr vertragen würde. Auch auf den Verbrauch wirkt die Tempobremse mäßigend, im Test mit hohem Asphaltanteil liegt der bei 7,8 Liter auf 100 Kilometer. Für die sichere Steuerung des beladen maximal 604 Kilo schweren Vielzweckfahrzeugs haben die Taiwanesen eine elektronische Servolenkung installiert, die ihre Sache auf unauffällig-effektive Weise gut macht: Bei niedrigem Tempo, etwa beim Rangieren, unterstützt sie die Arme des Fahrers kräftig, bei hohem Tempo hält sie sich zugunsten der Stabilität zurück. Dank der Variomatik hält sich die Schaltarbeit sowieso im Rahmen: Per Wählhebel auf H wie High schalten, Gas geben - und los geht der Spaß. Normalerweise treibt eine Kardanwelle die Hinterräder an, per Dreh-/Drückschalter am Lenker können die Vorderräder dazugeschaltet und die Achsen gesperrt werden, eine Geländeuntersetzung gibt es auch noch. Anders ausgedrückt: Wo dieser Geländegänger nicht durchkommt, geht es auch wirklich nicht mehr weiter. Dass das Quad in Sachen Straßenlage, Stabilität und Geländefähigkeiten deutlich mehr drauf hat, als der eher ungeübte Pilot sich traut, ist sicher sinnvoll. Schon ein paar kräftige Gasstöße auf losem Untergrund signalisieren, was geht, wenn man's kann: Coole Drifts nämlich, regulierbar durch kräftiges Gegenlenken und Gasgeben. Aber wer es übertreibt, wird bestraft: ESP gibt es ebensowenig wie ABS, von anderen Assistenz-Systemen ganz zu schweigen. Dafür gibt es etwas anderes, nämlich einen gewaltigen Nutzwert. Ob Land- und Hüttenwirt oder Förster, Strandsäuberer oder Gemeindearbeiter - jeder kann mit dem Kymco MXU 700 eine Menge anfangen. Es ist nämlich als so genanntes LOF zugelassen, also für den land- oder forstwirtschaftlichen Einsatz, und darf deswegen auch ungedrosselt auf die Straße. LOF bedeutet auch, dass serienmäßig eine Anhängerkupplung installiert ist, mithilfe derer beispielsweise bis zu 591 Kilo an Getränkenachschub zur Almhütte geschleppt werden können. Unter dem vorderen Nummernschild ist eine Seilwinde montiert, als Zubehör gibt es beispielsweise ein Schneeschild oder Bürsten für die Straßen- und Gehsteigreinigung. Natürlich werden viele ATVs und Quads als reine Sport- und Spaßgeräte angeschafft, die LOF-Zulassung dient dann nur als Mittel, um an die volle Motorleistung ranzukommen. Aber eine gute Kaufbegründung bietet sie obendrein: Was könnte man nicht alles mit diesem Fahrzeug rund um Haus und Garten anstellen? Nützlicher als so ein ATV ist ja nun wirklich kaum ein anderes Fahrzeugkonzept. Und richtig Spaß macht es auch noch - im Fall des Kymco MXU 700 LOF zum Preis ab 10.399 Euro.
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Technische Daten Kymco MXU 700 Exi EPS LOF

Länge/Breite/Höhe/Sitzhöhe in Meter: 2,24/1,26/1,43/0,90
Leergewicht: 383 kg
zul. Gesamtgewicht: 604 kg
max. Anhängelast: 591 kg
Bremsen: zwei Scheibenbremsen vorne, eine hinten
Motor: Flüssigkeitsgekühlter Einzylinder-Viertakter
Hubraum: 695 ccm
Leistung: 35 kW/48 PS bei 6.500/min
max. Drehmoment: 58 Nm bei 5.000/min
Getriebe: stufenlose Variomatik, Untersetzungsgetriebe, Heckantrieb mit zuschaltbarem Vorderradantrieb, Differenzialsperre
Testverbrauch: 7,8 l Super pro 100 Kilometer
Preis: 10.399 Euro

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