Milliarden-Poker: General Motors will 30, Chrysler neun

Mit dem Argument, eine Pleite koste rund 100 Mrd. US-Dollar ließ General Motors (GM) seine Forderung nach insgesamt 30 Mrd. US-Dollar Unterstützung fast bescheiden aussehen. Chrysler meint, mit insgesamt neun Milliarden über die Runden kommen zu können. Beide Unternehmen hatten gestern der Obama-Administration ihre Sanierungspläne vorstellen müssen.

GM geht mit seiner neuen Forderung auf mehr als das doppelte des Betrags von 13,4 Mrd. US-Dollar, den die Regierung bereits ausgezahlt hat. Chrysler hatte bisher vier Mrd. US-Dollar erhalten und im Vorfeld noch einmal eine Nachforderung von drei Mrd. US-Dollar angekündigt, die nun offenbar auf fünf Mrd. US-Dollar aufgestockt wurde. Zu vier Fünftel gehört Chrysler dem US-Investor Cerberus. Ein weiteres Fünftel gehört Daimler, die gestern einen Verlust aus der Chrysler-Beteiligung von knapp 1,4 Mrd. Euro für 2008 gemeldet haben.

Der Sanierungsplan von GM geht von weltweit 47 000 gestrichenen Arbeitsplätzen noch in 2009 aus, 26 000 davon außerhalb der USA. Fünf US-Werke werden geschlossen. Die Marken Saab, Hummer und Saturn stehen zum Verkauf. Zu Spekulationen über eine Trennung von Opel sagte GM-Chef Rick Wagoner, bisher sei niemand an GM herangetreten um Opel zu kaufen. [foto id=“63123″ size=“small“ position=“right“]Opel verhandelt zurzeit über eine Bürgschaft in Höhe von 1,8 Mrd. Euro, die nur fließen sollen, wenn das Geld bei Opel bleibt und nicht zu GM abfließt.

Chrysler-Chef Bob Nardelli sprach sich strikt gegen eine Insolvenz des Autobauers aus und favorisiert vielmehr Partnerschaften und strategische Allianzen, wie sie erst kürzlich mit einer Beteiligung von Fiat an Chrysler installiert worden waren. Die Fixkosten sollen 2009 um 700 Millionen Dollar gesenkt und die Fertigungskapazität um 100 000 Autos verringert werden. Zur Kostensenkung will Chrysler die drei Modellreihen PT Cruiser, Aspen und Durango einstellen. Die Einstellung des PT Cruiser war bereits im Vorfeld beschlossen worden.

In letzter Sekunden konnten offenbar auch Einigungen mit den Gewerkschaften erreicht werden. Details dazu sind noch nicht bekannt. Die Verhandlungen mit den Anteilseignern und Gläubigern laufen. Bis zum 31. März haben die Unternehmen nun die Chance, der Task force des US-Präsidenten zu beweisen, dass die Sanierungspläne funktionieren.

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