Moto Guzzi feiert Geburtstag

Aus Anlass des 90. Firmenjubiläum einer der ältesten Motorradmarken des Kontinents kamen am letzten Wochenende mehr als 20.000 Fans der Marke Moto Guzzi zum Stammwerk nach Mandello del Lario am Comer See. Drei Tage feierten die begeisterten Guzzisti ihre Marke, die 1921 von Emanuele Vittorio Parodi, seinem Sohn Giorgio und Carlo Guzzi hier gegründet wurde.

Aus mehr als fünfzig Ländern der Erde waren sie angereist, darunter aus Japan, Australien, den USA, Kanada und Mexiko. Nach den Einheimischen stellten die deutschen Moto Guzzi-Enthusiasten die größte Gruppe, und die kamen nicht nur aus Süddeutschland, um ein verlängertes Wochenende am Comer See zu verbringen, manche fuhren zwölfeinhalb Stunden nonstop aus Oberhausen, Münster, Hamburg oder Berlin zum Zweirad-Mekka nach Mandello.

Für das Ereignis hatte sich Mandello, wo Emanuele Vittorio Parodi, sein Sohn Giorgio und Carlo Guzzi die Marke mit dem Adler 1921 gegründet hatte, besonders herausgeputzt. In allen Schaufenstern lagen Guzzi-Devotionalien oder waren alte Schätzchen ausgestellt, die Einwohner hatten ihre Garagen wie kleine Privat-Museen mit bestens restaurierten Modellen geöffnet und überall prangte der markante Guzzi-Schriftzug auf Fahnen von Balkonen, Geländern und Fenstern. Zum besonderen Flair der Veranstaltung trugen die entspannten Guzzisti mit ihren fast ausnahmslos fantasievoll umgebauten Motorrädern selber bei; der guten Stimmung konnte auch ein kleiner Regenguss am Samstagabend nichts anhaben. Aber auch das aus allen Nähten platzende Örtchen tat sein Bestes, die Besucher willkommen zu heißen: Den Verkehr regelten einheimische Polizisten mit deutlicher Bevorzugung der Zweiräder, das Parken war auf nahezu jedem möglichen Areal erlaubt und als besonderes Entgegenkommen durften die Festivalbesucher ihre Zelte im Stadtpark direkt am Ufer des Comer Sees aufbauen.

Doch der gewaltige Andrang überraschte die Organisatoren derart, dass spätestens am Samstagnachmittag sämtliche Freiflächen innerhalb der Stadt zu kleinen Zeltplätzen mit Motorrad-Umrandung wurden. Festlicher Höhepunkt der dreitägigen Feiern war die Enthüllung des Denkmals von Carlo Guzzi auf dem Marktplatz, mit dem sich an den folgenden Tagen wohl jeder Besucher mindestens einmal fotografieren ließ. Doch auch der Eingang zum Werk und zum Museum in der Via Parodi 57 war stets umlagert, so dass die Wartenden immer nur in kleinen Gruppen durchgeschleust werden konnten. Draußen auf den Straßen von Mandello und in den Gesprächen der Teilnehmer drehte sich fast alles um die lange Tradition des Unternehmens und erfolgreiche Modelle wie die legendäre Galletto, die außergewöhnliche Norge und die Zweizylinder-Bikes V7 Special, California und Le Mans, die den Ruf des 90°-V-Motors mit Kardanantrieb als Charakteristikum aller aktuellen Moto Guzzis bildeten.

Doch hinter den hohen Fabrikmauern konnte man sich ein erstes Bild von einer möglichen Zukunft des in den letzten Jahrzehnten kränkelnden Unternehmens machen: Ein Teil der alten Fabrikationsanlagen wurde abgerissen, an deren Stelle entsteht eine neue zweistöckige Lagerhalle mit riesigen 4500 Quadratmeter Fläche. Der alte Eingang mit dem Guzzi-Signet dient nur noch repräsentativen Zwecken, der echte Lieferverkehr findet nun durch einen neuen Eingang in und aus dem 58.000 qm großen Firmengelände statt. In einem eigens aufgebauten Pavillion war hinter eine schützenden Wand auch schon das nächste Projekt zu bestaunen: das Sondermodell Moto Guzzi California 90 anlässlich des neunzigsten Geburtstags und der neue, 1,4 Liter große Motor ?selbstverständlich in der typischen 90-Grad-V-Konstruktion mit den abstehenden Zylindern und Kardanantrieb.

 

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