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Zürich – Mit dem Golf GTE setzt VW das Konzept um, auf dem bei den Benzinern schon der GTI und bei den Diesel der GTD aufbauen, nämlich Leistung und Effizienz bestmöglich miteinander zu verbinden. Diesmal allerdings mit Alternativantrieb, denn beim GTE handelt es sich um den ersten Plug-in-Hybrid der Marke, den die Wolfsburger im Umfeld des bereits im November startenden Schwestermodels Audi A3 Sportback e-tron ab Dezember zum Einstiegspreis ab rund 37 000 Euro ausliefern.
Damit, so Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn jetzt bei der Fahrvorstellung in Zürich, ist VW der weltweit erste Automobilhersteller, der in einer Baureihe alle derzeit relevanten Antriebsarten vom Benziner über Diesel, Erdgas und Elektro bis hin zum Plug-in-Hybrid anbietet. Nach Touareg und Jetta ist der GTE der dritte VW-Hybrid. Als vierten kündigt Winterkorn den neuen Passat als Limousine und Kombi an.
Ein 1,4-Liter-Turbobenzindirekteinspritzer mit 110/150 kW/PS und ein 75/102 kW/PS starker Elektromotor treiben den GTE an. Beide bringen es zusammen auf 150/204 kW/PS Systemleistung. 350 Newtonmeter Drehmoment stehen für ordentliche Durchzugstärke. Den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 schafft der neue Golf mit Doppelherz-Kraft in rund siebeneinhalb Sekunden. In der Spitze ist der leer samt Fahrer rund 1600 Kilo schwere Frontantriebler über 200 Stundenkilometer schnell.
Eine sehr gut abgestufte Sechsgang-Doppelkupplungsbox überträgt die Kraft auf die Räder. In Verbindung damit finden sich, was den Verbrauch betrifft, im Mix bloß anderthalb Liter so zumindest im Datenblatt, was umgerechnet pro Kilometer einem Ausstoß von lediglich 35 Gramm des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid entsprechen würde. Bei unserer Testfahrt zeigte der Bordcomputer am Ende rund drei Liter an.
Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neusser erläutert die Technik, die hinter dem GTE steckt. Grundsätzlich geht es im Elektromodus los, der auch später per Knopfdruck ganz einfach aktiviert werden kann. Bis Tempo 130 ist rein elektrisches Fahren möglich, Elektro- und Gesamtreichweite gibt VW mit rund 50 beziehungsweise rund 940 Kilometern an. Das Laden der Batterie an einer normalen Steckdose soll weniger als vier Stunden, via Wallbox in der Garage oder an einer öffentlichen Schnellladestation nur etwas mehr als zwei Stunden dauern.
Der Hybridmodus dient dazu, den Verbrenner stärker zu unterstützen und so Sprit zu sparen. Über die Halte- und Ladefunktionen können der Ladezustand der Batterie auf konstantem Mittelwert gehalten und das Laden gesteuert werden. Selbst die Intensität der Rückgewinnung von Bremsenergie ist einstellbar. Und wer aus diesem Golf einen Sportler machen will, drückt einfach die GTE-Taste – und Gaspedal, Getriebe und Lenkung reagieren spürbar noch direkter. Ausstattungsmäßig gehören etwa LED-Scheinwerfer, Sportsitze, Multifunktions-Lederlenkrad und Infotainmentsystem samt Online-Diensten schon zum Serienumfang.
Alles in allem: Verzicht üben muss keiner. Selbst das normal nutzbare Kofferraumvolumen bleibt mit 272 bis 1162 Liter uneingeschränkt, weil die Lithium-Ionen-Batterie vor der Hinterachse sitzt. Neben der Vernunft stellt sich genauso spritzig-effizienter Fahrspaß ein. Der freilich seinen Preis hat: Der GTE ist rund 2000 Euro teurer als der Elektro-Golf, aber 1000 Euro günstiger als Audis Schwestermodell.
Motor | Vierzylinder-Benziner, Elektromotor |
Hubraum | 1,4 Liter |
Leistung | 110/150, 75/102 kW/PS |
Systemleistung | 150/204 kW/PS |
Systemdrehmoment | 350 Newtonmeter |
Beschleunigung | 7,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100 |
Höchstgeschwindigkeit | 222 Stundenkilometer |
Umwelt | laut VW Mixverbrauch 1,5 Liter pro 100 Kilometer, 35 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer. |
Stromverbrauch | 11,4 Kilowattstunden pro 100 Kilometer |
Preis | 36 900 Euro |
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 02.09.2014 aktualisiert am 05.09.2014
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