Opel Vivaro

Nutzfahrzeug-Design: Schluss mit langweilig

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Noch nie waren Nutzfahrzeuge selbst im Stand flotter im Aussehen als heute. Zwar hatten Designer und Formgestalter schon in den Anfängen der Motorisierung auch die Lastesel der Autogesellschaft als Tätigkeitsfeld entdeckt, aber die Funktion dominierte da die Form, und die Technik setzte Maßstäbe und Grenzen. Ein riesiger Reihen-Sechszylinder samt massigem Getriebe musste unter die Haube kommen. Immer in Längsrichtung zwischen die Stahlträger des Chassis. Dann verlief die Antriebskraft über eine Welle zur Hinterachse, wo das klotzige Differenzial hauste. Weil die Bodenfreiheit hoch sein sollte, waren die Räder riesig und das Fahrerhaus thronte knapp unter den Wolken. Wer vor dem Krieg und zu Zeiten des Wirtschaftswunders über eine längere Strecke 80 Sachen schaffte, der war ein Held der Arbeit.

Kompakt und modern

Heute finden die Heroen des Designs bessere Voraussetzungen. Moderne Technik bildet die Grundlage für die neuen Formen der Nutzfahrzeuge. Niedrig bauende, vergleichsweise kompakte Vierzylinder hocken mit den angeflanschten Getrieben platzsparend in ihren Nischen: vorne quer zur Fahrtrichtung, mit kurzen Antriebswegen zu den Vorderrädern. Alles schafft Platz für luftige Fahrerkabinen und großzügige Laderäume. Weil sich Ingenieure und Computer schon bei der Konzeption des neuen Lastesels um Material und Werkstoffe, um Strukturen und Einsatzzweck kümmern, entsteht ein vielseitiges und doch speziell zugeschnittenes Nutzfahrzeug wie der Opel Vivaro. Und auch das Rüsselsheimer Design-Team ist von Anfang an dabei. Wenn es nach Malcolm Ward geht, haben Handwerker, Kurierfahrer oder Selbstständige jeglicher Beschäftigung eine Art von Naturrecht darauf, dass ihre Nutzfahrzeuge cool aussehen - und nicht wie kantige Kisten völlig emotionslos und wie mit dem Lineal gezeichnet. Der Chef-Designer des Opel Vivaro geht noch einen Schritt weiter: "Ich bin sicher, dass viele Fahrer eines Nutzfahrzeugs mehr Freude bei ihrer Arbeit haben, wenn ihr Wagen nicht wie ein Kühlschrank auf Rädern aussieht."
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Die Euro-3-Palette muss passen

Nach Ansicht des Kreativen kommt es darauf an, trotz enger Spielräume und strikter Vorgaben ein Modell zu schaffen, das sich über etliche Jahre am Markt behauptet. Und obendrein soll es bei seinen Besitzern beliebt sein, wie zum Beispiel der Opel Vivaro in seiner zweiten Generation. Dabei ist das Auto im Vergleich mit dem Vorgänger etwas länger. Denn die in England und Übersee oft verwendete sogenannte "Euro-3-Palette" muss problemlos geladen werden können. Da geht es nur um die knappe Differenz von 3,5 Zentimeter, aber sie können über Top oder Flop am Markt entscheiden. Und, weil sich die Proportionen verändern, entsteht daraus auch eine neue Herausforderung für die Designer. "Wir haben viel diskutiert, wie wir trotz langem Radstand eine dynamische Seitenlinie erzielen können," erklärt Ward. Es galt, mehrAufmerksamkeit auf die Fahrzeug-Front und die Fahrerkabine zu richten. Denn das "Gesicht" spielt auch bei Transportern eine immer wichtigere Rolle. Ward: "Es gibt einen ganz klaren Trend, dass viele Gestaltungselemente aus dem Pkw-Design bei Nutzfahrzeugen Verwendung finden. Das gilt auch für Opel." Der Opel-Designer rüttelt gern an platten Klischees. So wie diesem: Alle Designer wollen nur Sportwagen gestalten und Nutzfahrzeuge sind eine Strafarbeit. Einen schicken Superrenner zu skizzieren, ist für Malcolm Ward eine Standardübung. Ein pfiffiger Transporter ist dagegen keine leichte Aufgabe. Für ihn gibt es nicht Spannenderes, als Autotypen zu gestalten, bei denen fixe Parameter den Spielraum reduzieren. "Gerade dann ist Kreativität gefordert."
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Nicht zuviel „Make-up“

Zum Beispiel muss die Produktion trotz der hohen und komplexen Variantenvielfalt noch einfach und kostengünstig ablaufen können. Der Designer muss an Reparaturen größerer Blechteile denken und nicht vergessen, dass wegen des Leichtbaus für hohe Nutzlasten dünne Bleche eingesetzt werden. Deren Formen müssen nicht nur gefallen, sondern Strukturen zur Stärkung der Stabilität bilden.Natürlich gibt es bei einem Nutzfahrzeug die ewig gültigen Vorgaben der Funktionalität. Dazu gehört die Transportaufgabe. Und da bietet eine Box oder eine Schachtel ein Maximum an Ladevolumen. Bestimmte Abmessungen einzuhalten, gehört zu den Pflichtaufgaben. Dennoch entdeckt der Designer Möglichkeiten der Gestaltung: Flächen wie die großen Seitenteile und die Flanken zu strukturieren, aufstrebende oder parallele Linien zu integrieren, die Außenhaut auszuwölben oder nach innen zu ziehen, und dadurch attraktiver zu formen. Für Malcolm Ward gelten bei der Gestaltung von Nutzfahrzeugen die gleichen Grundregeln wie beim Pkw-Design. „Gelungene Proportionen sind für ein schönes Auto die erste Voraussetzung,“ sagt der Design-Chef des Vivaro. „Erst dann kommt die Schminke. Aber Vorsicht, auch viel Make-up taugt nicht dazu, schlechte Proportionen zu vertuschen.“

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