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Ford 12M
Das Thema „Oldtimer“ hat oft etwas Elitäres. Wenn Fahrzeuge wie Mercedes 540 K oder Bugatti Type 57 sich zu den renommierten Klassikertagen verabreden, ist der Normalverdiener allenfalls Zaungast. Selbst einen Oldie fahren, der den Namen verdient hat? Viel zu teuer.
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Also rein in die gute Stube und das kleine Kraftwerk anlassen. Dabei fällt auf, dass man recht geräumig unterkommt – von der Beschaffenheit des Mobiliars redet man besser nicht: Für Vorgaben wie Seitenhalt war damals kein Platz im Lastenheft. Diese früher üblichen Sitzbänke ohne jegliche Kontur versprühen heute ganz besonderen Charme. Auch Gurte sucht man in diesem 12M vergeblich. Mitte der Sechziger nahm man das mit der Sicherheit eben noch nicht so genau. Also entfällt das Anschnallen heute, und es kann sofort losgehen – ausnahmsweise mal ohne Reue.
Dank kurzem ersten Gang legt der rau agierende Vierzylinder giftig los. Dass der Kölner wirklich langsam ist, muss man schon der Tachonadel entnehmen; verlässt man sich allein auf die Geräuschkulisse, wirkt alles recht agil und straff. Erst Kehren, die der betagte Mittelklässler mit merklich Seitenneigung nimmt, erinnern an die Fahrwerk-Technik: Abgesehen von den Asphalttrennscheiben namens Reifen gibt es eine blattgefederte Starrachse; die Vorderachse besteht aus an der Motor-Getriebeeinheit befestigten Querlenkern sowie ebenfalls Blattfedern. Die späteren P4-Jahrgänge erfreuen sich immerhin Bremsscheiben an den Vorderrädern, was einen entscheidenden Sicherheitsfaktor darstellt.
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Das grüne Kleid unseres Probekandidaten ist augenscheinlich frei von Korrosion – und auch mit den tragenden Teilen gibt es keinerlei Probleme, versichert der Besitzer. Immerhin ist die TÜV-Plakette neu. Dass am Blech bereits Hand angelegt wurde, scheint angesichts fast 50 Jahren Einsatz fast unumgänglich, stört aber kaum: So wurden die Schweller vor einiger Zeit erneuert – Reparaturen bleiben bei einem alten Auto eben nicht aus. Ein aufwendiges Schrauberauto ist der P4 aber nicht, die Wartungsintensität hält sich in Grenzen. Günstige Ersatzteilpreise sowie überschaubare Unterhaltskosten tragen neben der bezahlbaren Anschaffung zur Erschwinglichkeit bei. Der Ford 12M ist ein volksnaher Oldtimer, der viel Fahrspaß bereitet. Man muss also tatsächlich nicht viel Geld ausgeben, um in der Oldie-Szene mitmischen zu können.
1962: Die Ford-Baureihe P4 kommt auf den Markt1963: Die Coupé-Variante feiert ihr Debüt
1964: Der Spitzenmotor leistet jetzt 49 kW/65 PS 1965: Der P4 erhält vorn Scheibenbremsen 1966: Die Baureihe P4 läuft aus |
Mittelklasse-Limousine | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,25/1,59/1,46 |
Radstand (m): | 2,53 |
Motor: | 1,2-l-V-Vierzylinder-Otto mit Solexvergaser |
Leistung: | 29 kW/40 PS |
maximales Drehmoment: | 78 Nm bei 2.400 U/min |
Vmax: | 125 km/h |
0-100 km/h: | 30 s |
Ehemaliger Neupreis (1965): | ab 5.480 DM |
Heutiger Marktpreis nach Classic Data: | Note 1: 8.800 EuroNote 2: 5.900 Euro
Note 3: 3.600 Euro |
Ersatzteilpreise: | Luftfilter: etwa 10 EuroKeilriemen: etwa 5 Euro
Traggelenk: etwa 10 Euro |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 18.09.2014 aktualisiert am 19.09.2014
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Obel54
September 19, 2014 um 9:31 pm UhrMein Erster !!
Ohne Windschutzscheibe und der TÜV meinte dann – nein, ohne Warnblinkanlage geht heute in modernen Zeiten (1974) gar nix mehr.
Also zweiter Anlauf und durch (Bj. 66)…
…geil: Durchgehende Vordersitzbank (wird gerade wieder modern im Cactus)…viiiieel Spass gehabt mit…hm…angelehnter Dame 😉
Mach’s gut – du überlebender Veteran
gruss
.reinhard.