Paul-Pietsch-Classic 2015: Deutsch-französische Freundschaft

Sonne satt, Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius, Öl- und Benzinduft in der Luft. Fans, Zuschauer und edle Karossen tummeln sich auf dem Hof des Kulturforums in Offenburg. Das badische Städtchen ist Dreh- und Angelpunkt der vierten Auflage der Oldtimer-Veranstaltung. Die Autostadt aus Wolfsburg ist Hauptsponsor des Events und startet mit zwölf Klassikern aus seiner Sammlung. Geschäftsführer Otto F. Wachs lässt es sich nicht nehmen, auch in diesem Jahr wieder selbst ins Lenkrad zu greifen. Schon bei der ersten Paul-Pitesch-Classic im Jahr 2011 war er dabei.

Motto „Deutsch-französische Freundschaft“

Dieses Jahr stellt die Autostadt von Volkswagen ihr Engagement ganz unter das Motto „Deutsch-französische Freundschaft“, denn die Strecke führt am ersten der zwei Fahrtage durch das Elsaß und hoch in die Vogesen. Einst tobten hier böse Gefechte im Ersten Weltkrieg. Doch das ist Geschichte. Heute zählen für die Zuschauer an der Strecke und die Oldtimer-Besatzungen nur die sprichwörtliche Freude am Fahren mit historischen Automobilen.

104 Startern zum 104. Geburtstag

Molsheim wird einer der Etappenorte sein. Und wo, wenn nicht hier zeigt sich, dass Europa und auch die deutsche und französische Industrie zusammenwächst. Der Volkswagen-Konzern übernahm mit Bugatti einst eine Ikone des französischen Automobilbaus. Die Autostadt honoriert diese Historie zwischen Deutschland und Frankreich mit seinen sechs Automobilpaarungen, die heute und morgen auf die Strecke gehen. Otto F. Wachs selbst wird mit einem Porsche 911 S antreten. Sein Partner ist ein Bugatti 35 – ein Rennwagen-Klassiker aus dem Jahre 1926. Letzteren werden Peter-Paul Pietsch und Dr. Patricia Scholten in Gedenken an ihren verstorbenen Vater pilotieren. Paul Pietsch Senior, Rennfahrer und Verleger verstarb im Jahr 2012. Zu seinem Gedenken wird diese Rallye jedes Jahr ausgefahren. Dieses Jahr mit 104 Startern, denn Paul Pietsch hätte 2015 seinen 104. Geburtstag gefeiert.

Auch Borgward mit Dabei

Mit einem Volkswagen Scirocco und einem Matra Jet werden zwei Straßensportwagen ins Rennen gehen. Ein Renault 16 und ein Borgward Isabella stehen für klassische Mittelklasse-Meilensteine. Dabei stellt sich die Frage, ob die Automobil-Welt in Kürze die Wiederbelebung dieser traditionsreichen Bremer Marke erleben wird. Ein Borgward-Nachfahr hält zur Zeit wieder die Markenrechte und angeblich stehen Investoren vor einem belebenden Einstieg, der nach Expertenmeinung gelingen könnte. Ein erstes Auto soll auf der IAA in Frankfurt präsentiert werden.

Citroen DS – „die Göttin“

Legenden des Design und auch einer zukunftsweisenden Technik sind der Citroen DS – „die Göttin“ – und der NSU Ro 80 mit seinem Wankelmotor. Selbstverständlich sind auch Käfer und Ente am Start vertreten, zusammen mit dem Golf und einem Renault 4 CV werden sie an den Start gehen.