Rauchverbots in Autos

Rauchzeichen: Autofahrer sind am Zug

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Mal wieder dicke Luft um die Raucher: Nachdem mittlerweile zahlreiche Verbote den blauen Dunst aus Restaurants, Büros und vielen anderen Orten verbannt haben, hat sich jetzt die nächste hitzige Debatte entzündet. Dabei geht es um ein striktes Rauchverbot in Autos, in denen Kinder mitfahren. Das jedenfalls fordert die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DAKJ) mit Nachdruck.

Das Rauchen gefährde in erheblichem Maß die Gesundheit der Fahrzeug-Insassen, heißt es in einer Mitteilung. Ob dazu aber gleich ein Verbot her muss, ist zumindest fragwürdig. Denn laut Umfragen verzichten die meisten Erwachsenen im Beisein von Kindern ohnehin auf den Glimmstängel – nicht nur im Auto, sondern auch in den eigenen vier Wänden.

Doch das sehen die Rauchgegner natürlich ganz anders und warnen eindringlich vor den Gefahren. „Besonders mitfahrende Kinder und Jugendliche sind dem Tabakqualm schutzlos ausgesetzt“, sagt Dr. Bernd Herrmann. Der Mediziner hat für die DAKJ gemeinsam mit zahlreichen kindermedizinischen Fachgesellschaften sowie Kinderschutzverbänden die Stellungnahme „Forderung eines Rauchverbots in Autos mit Kindern“ verfasst. Sowohl der direkte Tabakrauch als auch die krebserregende Nikotin-Rückstände im Auto gefährden demnach die Gesundheit der Minderjährigen. „Der Kinder- und Jugendschutz gebietet, dass dies von der Politik beendet werden muss, wie es schon in einigen Ländern wie beispielsweise in England gesetzlich praktiziert wird“, fordert Dr. Bernd Herrmann.

Notwendig seien darüber hinaus ein umfassendes Tabak-Werbeverbot auch im Außenbereich, das Verbot von Werbe- und Verteil-Aktionen von Nikotinwaren sowie das Verbot des Sponsorings politischer Veranstaltungen durch die Tabakindustrie. „Die zuständigen Fachpolitiker müssen nun erneut unter Beweis stellen, dass ihnen die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen mehr wert ist als die Kooperation mit den Lobbyisten der Tabak-Industrie und deren Verbündeten“, sagt Dr. Bernd Herrmann.Trotzdem bleibt festzuhalten: Bei aller berechtigten Sorge um die Gesundheit unserer Kinder, könnte auch bei diesem strittigen Thema etwas mehr Gelassenheit nicht schaden. Davon einmal abgesehen, stehen auf der Agenda der Bundesregierung derzeit ganz andere Themen weiter oben. Und solange sind die Autofahrer am Zug und bestimmen in Eigenverantwortung, wann in ihrem Fahrzeug geraucht wird – und wann nicht.

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