Cayenne

Schneewalzer mit Porsche Cayenne GTS und Turbo S

Schneewalzer mit Porsche Cayenne GTS und Turbo S Bilder

Copyright: Stefan Anker

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Zunächst liegt nur ein etwas bösartiges Summen in der Luft, wie von einem aufgeregten Bienenschwarm während der Wanderschaft. Aber die fleißigen Honigproduzenten schwärmen nie bei Minus 13 Grad Celsius und einem Schneefall, der ziemlich dicht und doch zart wie ein Brautschleier für Schneewittchen seit Tagen über der Fläche des Militärgeländes im nördlichen Schweden liegt. Dann glühen Scheinwerfer auf, das Summen wird zum Brausen und wie ihre eigenen Schatten tauchen die beiden Porsche kurz auf, um dann wieder tief ins Schneetreiben zu verschwinden. Im dichten Wirbel der Flocken klingen die Hochleistungsmotoren der im Testbetrieb gefahrenen Porsche Cayenne GTS und Cayenne Turbo S wie in Watte gepackt.

Winterlicher Härtetest

Der Stuttgarter Sportwagenhersteller fährt im winterlichen Nordschweden auf dem Handlingkurs des Skelleftea Drive Centers knifflige Driftübungen, scharfe Ausweichmanöver auf blankem Eis, erprobt Bremsen und gleichzeitiges Lenken und das Zirkeln durch Kurven mit Krafteinsatz über alle vier Räder. Es sind extreme Bedingungen mit Temperaturen zwischen 13 und 21 Grad Minus für die neuen Cayenne-Modelle. Materialien reagieren anders, programmierte Sicherheitsassistenten geraten ins Frösteln, aber nicht ins Zittern, Kunststoffe werden spröde, Schmierstoffe, Gummi, Leitungen und Steckverbindungen werden strapaziert. In der nördlichen Kälte bewährten sich vor dem Marktstart der neue Porsche Cayenne GTS mit seinem 3,6-Liter-V6-Biturbo und 324 kW/440 PS und der neue Porsche Cayenne Turbo S mit V8-Biturbo-Triebwerk, dessen 4,8-Liter Hubraum gut ist für 419 kW/570 PS. Der GTS kostet 98 000 Euro und der Turbo S 166 000 Euro, ohne Extras, versteht sich. Auch im schwedischen Schneetreiben bleibt nicht verborgen, dass die erfolgreichste Porsche-Baureihe nicht nur stärkere Motoren unter der Haube hat, sondern auch eine neue Körperlichkeit verströmt. Aus dem pummelig wirkenden und optisch zu nah am 911er-Vorbild orientierten Cayenne der ersten Jahre ist ein eigenständiger, straffer, schlanker und beinahe ranker Sportwagen im Dress eines Sport Utility Vehicles geworden. Die Reife der späteren Jahre lässt den Cayenne jünger erscheinen und die stetige Fortentwicklung seiner Technik entspricht der Technik-Historie des Hauses Porsche. Da genügt schon der Blick auf die entscheidenden Daten der Cayenne-Spitzenversionen.

Die Motoren

Mehr Leistung darf nach dem Selbstverständnis der Porsche-Ingenieure nicht mit mehr Verbrauch erkauft werden. Höchstens im Rennbetrieb dürften andere Maßstäbe gelten. So setzt auch Porsche das sogenannte „Downsizing“ ein, also kleinere Motoren mit weniger Hubraum, um niedrigere Verbrauchswerte zu erzielen. Aber auf Porsche-Niveau: Statt dem durstigen V8 wird im Cayenne GTS der vergleichsweise schlanke V6 eingesetzt. Mit zweifacher Turboaufladung entstehen 440 PS und üppige 600 Nm maximales Drehmoment, 20 PS und 85 Nm mehr, als im Vorgängermodell. Gleichzeitig sinkt der Verbrauch des neuen GTS um 0,9 Liter im Normbetrieb auf 10,0 Liter bis 9,8 Liter, das entspricht einer CO2-Emission von 234 g/km bis 228 g/km. Auch der Turbo S ist abermals einer kräftigenden Kur unterzogen worden: 419 kW/570 PS und 800 Nm an Zugkraft bieten 20 PS mehr und einen Zuwachs von 50 Nm im Vergleich zum Vorgänger. Der Normverbrauchswert bleibt mit 11,5 Liter für 100 km unverändert, also gibt es mehr Leistung ohne Mehrverbrauch. Daraus errechnet sich eine CO2-Abgabe von 267 g/km, wobei diese Verbrauchswerte auch ein Ergebnis verschärfter Gewichtsreduzierung sind. Zwar war ein Porsche Cayenne noch nie ein Karpfen-Dickfisch auf der Straße, aber die neue Modelle sehen nicht nur schlanker wie Forellen aus: Beim neuen GTS liegt das Leergewicht um 2 110 Kilo, der Turbo S des Jahres 2015 bringt 2 235 Kilo auf die Waage. Ein Cayenne Turbo aus dem Jahr 2005 war rund 170 Kilo schwerer, mit geringerer Leistung, mit weniger Technik und nicht so viel Verwöhn-Komfort an Bord. In der klirrenden Kälte des nördlichen Schwedens summen und brummen und pflügen die Porsche Cayenne durch den unablässig rieselnden Schnee. Es ist wie Skifahren, wie ein Tanz der vier Räder mit Biturbo-Begleitung. Die Porsche-Schneewalzer in Schweden sind freilich nicht Selbstzweck: „Wir wollen zeigen, dass unsere Cayenne-Baureihe auch unter härtesten Bedingungen die hohen Sicherheitsanforderungen erfüllt,“ sagt im dichten Schneetreiben ein etwas beflockter Thomas Haag, Leiter Produktpresse bei Porsche. Ende Februar starten die neuen Cayenne GTS und Turbo S in den Markt.

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