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Test Peugeot 3008 HYbrid4: Allrad-Hybrid mit 200 PS

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Schmale Heckscheibe und breite D-Säule: Sichtprobleme werden durch die serienmäßige Einparkhilfe behoben Bilder

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Crossover baut jeder. Der Peugeot 3008 scheint also nichts Besonderes zu sein – wäre da nicht der Zusatz HYbrid4: Crossover mit Hybridantrieb sind weitaus seltener Bilder

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Die zweiteilige Kofferraumklappe erleichtert das Beladen. Hier passen 377–1.185 Liter rein Bilder

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Wahlrad der Fahrmodi: »Auto«, »Sport«, »4WD« und »ZEV« Bilder

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Wahlschalter der elektronisch geregelten Automatik EGS6 Bilder

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Verbrauchsanzeige der vergangenen 30 Minuten Bilder

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Darstellung der Energieflüsse Bilder

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Knöpfe und Schalter bilden Funktionseinheiten: Navi & Multimedia, Klima & Lüftung, Fahrmodi Bilder

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LED-Tagfahrlicht vorn in Serie Bilder

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Von Ingo Koecher — Crossover baut jeder. Der Peugeot 3008 scheint also nichts Besonderes zu sein – wäre da nicht der Zusatz HYbrid4: Crossover mit Hybridantrieb sind weitaus seltener

Höher sitzen macht Spaß; sparen noch viel mehr. Beides soll der 3008 HYbrid4 leisten. Um das Sparpotential möglichst hoch ausfallen zu lassen, koppeln die Franzosen ihr Hybridsystem an einen Selbstzünder. Und schon wird der Peugeot 3008 HYbrid4 zum ersten Diesel-Serienfahrzeug mit Full-Hybrid-System. Soweit die graue Theorie. Doch am Ende zählen nicht die kernigen Sprüche der Marketingabteilung, sondern was unterm Strich steht. Beim Peugeot 3008 HYbrid sollte das möglichst wenig sein.

Von außen sieht man dem kompakten Crossover nicht an, dass er von zwei Motoren befeuert wird. Vielmehr steht der 3008 HYbrid4 bullig auf der Straße. Die Front wird vom Kühlergrill mit großen Lufteinlässen und [foto id=“447821″ size=“small“ position=“right“]Aluleisten dominiert. Einen wilden Akzent setzt der Unterfahrschutz vorn und hinten. Dessen Funktion beschränkt sich jedoch auf den Stimulus des Auges. Einzig das HYbrid4-Signet zeigt, dass der Crossover etwas aus der Art schlägt.

Geräuschlos ausparken

Das merkt man bereits, wenn der Peugeot 3008 HYbrid4 gestartet wird. Dann passiert erst mal gar nichts. Bei genauem Hinsehen sind jedoch Zeigerausschläge an Kraftstoffanzeige und Powermeter zu sehen. Zusätzlich signalisiert »Ready« die Startbereitschaft. Dabei ist das Powermeter, das den Drehzahlmesser ersetzt, etwas gewöhnungsbedürftig. Die Anzeige liefert Informationen zum Energieverbrauch – und eben nicht zur Drehzahl.

In Echtzeit wird der eigene Fahrstil abgebildet. Bei normaler Beschleunigung und konstanter Fahrt lässt sich der Zeigerauschlag leicht im Bereich »Eco« halten. Dabei ist der Kraftstoffverbrauch am geringsten. Wird indes sportlicher zu Werke gegangen oder schneller als 120 km/h gefahren, steigen die Kosten. Dann klinkt sich der unterstützende Elektromotor aus. Einigermaßen wirtschaftlich fährt man, wenn sich der Powermeter-Bereich zwischen 30 und 40 Prozent bewegt.

Umweltfreundlich fahren

Aber der 3008 HYbrid4 verbraucht nicht nur, sondern gewinnt auch. Beim Ausrollen mit Motorbremse oder beim Bremsen selbst wird die gewonnen Energie in die Batterie eingespeist. Die befeuert den Elektromotor der ausschließlich die Hinterachse des Crossovers antreibt. Das spart Kraftstoff und natürlich Geld, weil dann vom Dieselmotor, der die Vorderachse antreibt, nicht so viel Leistung abgerufen wird. Zudem liefert das Hybridsystem [foto id=“447822″ size=“small“ position=“left“][foto id=“447823″ size=“small“ position=“left“][foto id=“447824″ size=“small“ position=“left“][foto id=“447825″ size=“small“ position=“left“]gerade beim Anfahren gute Dienste. Dann wird der Wagen – sinniges Beschleunigen vorausgesetzt – rein elektrisch bewegt. Im Idealfall lässt sich der Peugeot 3008 HYbrid4 so auf bis zu 60 km/h beschleunigen. Erst danach übernimmt unmerklich der Selbstzünder, und der Elektromotor arbeitet nur noch unterstützend.

Im Alleingang liefert der 2.0-Liter Diesel HDi FAP 163 PS und 300 Newtonmeter Drehmoment. Der Elektromotor steuert 37 PS bei. Insgesamt kommt das Hybridsystem so auf 200 PS und ein Drehmoment von 450 Newtonmetern. Das ist genug Leistung, um den Crossover zügig ums Eck zu schieben. Auf der anderen Seite weiß jeder: Leistung kostet Geld. Und dabei geht es weniger um die Anschaffung des 3008 Hybrid4, sondern um das Lebenselixier des Franzosen. Denn auch ein Hybridauto muss hin wieder beim Tankwart des Vertrauens vorstellig werden. Für eine möglichst geringe Belastung der Geldbörse soll der Hybridantrieb sorgen. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 4,0 l/100 km könnte das gelingen – so steht es zumindest in der Dokumentation des Bordbuchs. Am Ende des auto.de-Tests hatten wir 6,4 l/100 km auf der Uhr. Der Mehrverbrauch von 2,4 Litern geht jedoch in unseren Augen bei einem Gewicht von 1,8 Tonnen und gefühltem Allradantrieb in Ordnung.

Intuitiv bedienen

Gefühlt deshalb, weil das System vier verschiedene Fahrmodi bietet. Die werden über einen Drehschalter in der Mittelkonsole gewählt. Im Angebot sind »Auto«, »Sport«, »4WD« und »ZEV«: »Auto« verteilt die Leistung von Diesel- und Elektromotor automatisch und möglichst wirtschaftlich auf Vorder- und Hinterachse. Die Einstellung »Sport« sorgt für direktere Gasannahme, Schaltvorgänge werden verkürzt, Drehzahlen erhöht. Der Verbrauch spielt hier keine Rolle. Im »4WD«-Modus wird der Peugeot 3008 HYbrid4 zum Allradfahrzeug. Die Vorderachse treibt der Diesel, die Hinterachse der Elektromotor an. Der Allradantrieb mit Elektromotor steht allerdings nur bis 120 km/h zur Verfügung, danach arbeitet der Selbstzünder allein. Im Modus »ZEV« wird der Franzose zum Elektroauto. Dann bewegt sich der Crossover rein elektrisch und lautlos bis zu vier Kilometer Reichweite. Die Höchstgeschwindigkeit liegt im ZEV-Modus bei 60 km/h, dann wird der Modus automatisch gewechselt. Das geschieht auch, wenn die Batterieleistung nicht mehr ausreicht.

Den Piloten wird es freuen, liefert Peugeot im 3008 HYbrid4 doch einen regelrechten Kommandostand. Der [foto id=“447826″ size=“small“ position=“right“]gesamte Arbeitsplatz wird von der Brücke aus kontrolliert. Kippschalter zur Justierung des Headup-Displays (Serie im Hybrid4) und der den Hybridstrang aufnehmende Mittelkanal verstärken den martialischen Eindruck des Führerstandes. Dennoch fehlt es dem Franzosen nicht an Eleganz. Hier fasst sich alles gut an, die Verarbeitung ist sorgfältig, die Benutzerführung intuitiv. Dabei versucht Peugeot nicht krampfhaft, Funktionen über Sub-Sub-Sub-Menüs abrufbar zu machen. Stattdessen liefern die Franzosen sinnvolle Funktionseinheiten für Multimedia und Navigation, Klima und Lüftung, für das elektronisch geregelten Automatik EGS6 und das Wahlrad der Fahrmodi »Auto«, »Sport«, »4WD« und »ZEV«.

Mitgedacht hat Peugeot bei der zweigeteilten Heckklappe des 377–1.185 Liter fassenden Kofferraums. Bei Zuladung kleiner Teile genügt es, den oberen Teil zu öffnen. Wird Stückgut transportiert, lässt sich die Kofferraumöffnung durch Umlegen des unteren Teils der Klappe erweitern. Dabei verhindert eine Verkleidung Kratzer. Überraschend leicht lässt sich der Peugeot 3008 HYbrid4 mit seiner Länge von 4,36 m und einer Breite von 1,84 m bewegen. Einzig die Sicht nach hinten wird durch die breite D-Säule etwas eingeschränkt. Das ist aber [foto id=“447827″ size=“small“ position=“left“]nicht problematisch, denn Peugeot verbaut die Einparkhilfe am Heck serienmäßig. Nur für vorn werden zusätzlich 200 Euro fällig.

Fazit

Der Peugeot HYbrid4 ist gut fürs grüne Gewissen und Leute, die das auch gerne zeigen. Dabei ist der kompakte Crossover weder ein Schnäppchen, noch bietet er herausragende Verbrauchsergebnisse. Überzeugend ist der Franzose in Verarbeitung und Alltagstauglichkeit. Das soll die von Peugeot gewährte Garantie von fünf Jahren auf alle wichtigen Hybridkomponenten zeigen.

 

Datenblatt & Bewertung Peugeot 3008 HYbrid4
 
Länge/Breite/Höhe (m) 4,36/1,84/1,61
Radstand (m) 2,61
Motoren Vierzylinder Diesel
Permanent-Magnet-Synchronelektromotor
Leistung Diesel
Hubraum (cm³) 1.997
Leistung (kW/PS) 120/163
max. Drehmoment (Nm bei U/min) 300 bei 1.750
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 191
Beschleunigung 0-100 km/h (s) 8,5
Leistung Elektro-Motor
max. Leistung (kW/PS) 27/37
max. Drehmoment (Nm bei U/min) 200 bis 7.500
Dauer-Leistung (kW/PS) 20/27
Drehmoment (Nm bei U/min) 100 bis 7.500
Verbrauch
Test-Verbrauch (l/100 km) 6,4
Test-CO2-Ausstoß¹ (g/km) 196
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) 4,0

CO2

-Ausstoß laut Hersteller (g/km)

104
Schadstoffklasse Euro 5
Energieeffizienzklasse A+
Ausstattung (Basismodell) sechs Airbags, Antiblockiersystem ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP,
Bordcomputer, Parkassistent (hinten), elektrische Fensterheber vorn/hinten, Tempomat und Geschwindigkeitsbegrenzer, Klima, CD/MP3-fähiges Radio, Bluetooth- und USB-Schnittstelle, elektrisch abklappbare Außenspiegel, Regensensor, Einschaltautomatik Abblendlicht, Nebelscheinwerfer, zweigeteilte Heckklappe, Lederlenkrad, Servolenkung, Isofix-Kindersitzvorbereitung, Funk-Zentralverriegelung
Gewicht und Zuladung
Leergewicht (kg) 1.808
zulässiges Gesamtgewicht (kg) 2.245
Kofferraumvolumen (l) 377–1.185
Preis (Euro)
Basismodell ab 34.150
Testwagen ab 36.650
Bewertung
Exterieur-Design 2,1
Interieur-Design 1,9
Multimedia 2,0
Navigation 2,1
Fahrbetrieb 2,0
Verbrauch 2,2
Kosten pro Jahr² (Euro)
Kraftstoffkosten³ 1.516,80
Steuern 190,00
Wertverlust 5.497,50
Gesamtkosten pro Jahr 7.204,30
Testnote 2,1
¹ Basierend auf Berechnungen des bayerischen Landesamts für Umwelt 
² Die Kosten pro Jahr setzen sich aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer und errechnetem Wertverlust (15 Prozent p.a.) zusammen 
³ Kraftstoffkosten bei 1,58 Euro/Liter Diesel und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern 
+ Serienausstattung
+ Platzangebot
Hoher Preis

 

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Holger

Dezember 8, 2014 um 10:35 am Uhr

Hallo,

der Autor steht immer unten am Artikel. Bei uns ist der Autor auch immer Tester. Leider ist der Kollege nicht länger bei uns tätig, daher können wir seine Ergebnisse nicht mehr 100 prozentig nachvollziehen. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass die Angaben in den Technischen Daten meist nicht realistisch sind und der tatsächliche Verbrauch deutlich darüber liegt. Bei 4.0 l/100 km Normangaben klingen 6,4 l/100 km tatsächlicher Verbrauch bei einem aber auch nicht so weit hergeholt.

Gast auto.de

November 23, 2013 um 1:22 pm Uhr

Der Peugeot 3008 HYbrid4 ist ein total gelungenes Auto, das erst bei längerem Gebrauch alle Vorzüge offenlegt und immer wieder den Besitzer und Mitfahrer überraschen kann. Mein erster 3008 war leider noch ohne Hybrid, weil es auch dank der Hilfe von BOSCH längere Verzögerungen gab. Nun hat sich aber das Warten gelohnt, denn das System funktioniert geschmeidiger als bei den ersten Testwagen. Diese hatten noch etwas den SMART-Krankheit und damit das störende Nicken bei den Schaltvorgängen. Ein Hightlight sind aber auch das Glasdach und die SUV-typische Sitzposition, ohne sich auf das Niveau eines "echten" SUV hinabbegeben zu müssen. Leicht zu erkennen, dass mir "grün" wichtig ist und Elektromobilität sowieso. Ebenso ist klar, dass Hybrid trotz Aufwand eine gute Sache ist und vor allem bei PEUGEOT extrem gut gelöst wurde. Leider werden dann wohl wieder einmal die Deutschen für Ihre Kopie-Produkte die bessere Werbung machen…

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