Suzuki

Test: Suzuki Swift – Einfach nur fahren

Einen ohne jedes Extra ausgestatteten Testwagen zu bekommen ist nicht einfach. Wir haben zum Bespiel schon öfter mal versucht, einen Basis-Golf (1,4-Liter-Benzier, 80 PS, aktuell 16.825 Euro) zu fahren, gelungen ist uns das nie. Vermutlich ist es sogar kaum möglich, einen Golf für unter 20.000 Euro gestellt zu erhalten. Insofern rechnen wir es Suzuki hoch an, dass man uns kürzlich auf unseren Wunsch einen Swift ohne jedes Extra hinstellte. Ein Fahrzeug also, das in dieser Ausstattung beim Händler mit genau jenen 10.990 Euro ausgewiesen worden wäre, die auch in der aktuellen Preisliste als Basisbetrag aufgeführt sind.

Ausstattung

Was für ein Auto bekommt man heute für knapp 11.000 Euro von einem auf kleinere Fahrzeuge spezialisierten japanischen Hersteller? Nun, zählen wir mal zunächst auf, was alles fehlt: Es gibt keine Zentralverriegelung, keine elektrisch verstellbaren Außenspiegel, kein Radio, keine Sitzmemory, keinen Licht-An-Warner, keinen Drehzahlmesser und nur zwei Türen. Manches davon (Drehzahlmesser, elektrische Außenspiegel) hat uns überraschend wenig gestört, andere Ausstattungslücken (Zentralverriegelung, Lichtwarner, Sitzmemory) waren dagegen unangenehm oder zumindest nervig.

Sicherheit

Auf der anderen Seite – und das ist ebenfalls lobenswert – fehlt es dem Basis-Swift in Sachen Sicherheit an nichts: Sieben Airbags inklusive eines Knieairbags für den Fahrer und auch ESP sind stets an Bord. Ein wenig überraschend: Statt der in einem solchen Fahrzeug zu erwartenden Fensterkurbel gibt es tatsächlich zwei [foto id=“335908″ size=“small“ position=“right“]elektrische Fensterheber. Und die Rücksitze kann man immerhin geteilt umlegen. Das war es dann aber auch schon.

Fahrverhalten

Angesichts des fehlenden Radios konzentriert man sich fast zwangsläufig auf die Fahrt an sich. Und hier kann der Swift reichlich Pluspunkte einfahren. Die elektrische Servolenkung ist präzise, das Fünfgang-Getriebe lässt sich fast schon knackig schalten, und der Motor ist leise und sparsam. Zumindest dann, wenn man ihn nicht über Gebühr beansprucht. Aber die 69 kW/94 PS müssen nur 945 Kilogramm Leergewicht (ohne Fahrer) antreiben, was den Benziner zumindest in der Stadt kaum fordert. Der Vierzylinder ist zudem genügsam. Mit 5,8 Litern Durchschnittsverbrauch verfehlten wir den offiziellen Mixwert von glatt 5,0 Litern in zwar deutlicher, nicht aber ungewöhnlicher Art und Weise.

Gestühl

Da auch die straffen Sitze überzeugen, macht die Stadtfahrt im Swift richtig Spaß. Zumal auch der Einstieg leicht vonstatten geht, zumindest für Fahrer und Beifahrer.  Wer nach hinten einsteigen will, hat sich naturgemäß ein wenig zusammenzufalten, um den Fondplatz einnehmen zu können. Ärgerlicher ist, dass die vorderen Sitzlehnen [foto id=“335909″ size=“small“ position=“left“]danach immer wieder aufs Neue eingestellt werden müssen.

Das hat uns an diesem Fahrzeug aber fast schon am meisten genervt. Und statt der elektrischen Fensterheber wäre im Alltag auch eine Zentralverriegelung sicher sinnvoller. Zumal sich Suzuki auf der Beifahrerseite sogar das Schloss gespart hat und man die Türe nur von innen öffnen oder schließen kann. Und ein Warnsummer für eingeschaltetes Licht kann ja so teuer nicht sein. Da man die fehlende Warnung nicht mehr gewohnt ist, hätten wir unseren kleinen japanischen Freund fast mal eine Nacht in eigener Beleuchtung zugemutet.

Ach ja: Und so schön die Konzentration aufs reine Autofahren auch war – weitere 200 Euro für ein kleines CD-Radio sind beim Kauf des Basis-Swift langfristig sicher auch keine schlechte Investition. Irgendwann macht das selbst singen schließlich auch keinen Spaß mehr.

Datenblatt – Suzuki Swift
fünfsitziger, dreitüriger Kleinwagen
Abmessungen: 3,85 Meter (Länge), 1,80 Meter (Breite), 1,51 Meter (Höhe)
Radstand: 2,43 Meter
Kofferraumvolumen: 211 – 902 Liter
Gewicht: 945 kg
Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner
Leistung: 69 kW/94 PS
max. Drehmoment 118 Nm bei 4.800 U/min
Beschleunigung 0-100 km/h: 12,3 s
Vmax: 165 km/h
Verbrauch: 5,0 Liter
CO2-Ausstoß: 116 g/km
Abgasnorm: Euro 5
Preis: 10.990 Euro
   
Suzuki Swift – Kurzcharakteristik  
Alternative zu: Toyota Yaris, Mazda2, Nissan Micra, Skoda Fabia
Passt zu: Autofahrern, die sich selbst genug sind
Sieht gut aus: in der richtigen Farbe (rot)

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Gast auto.de

Dezember 19, 2010 um 11:18 am Uhr

Das Auto hat tatsächlich 2 Türe und zwar links und rechts.

Jitze van der Meer
Beetgum NL

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