Teure Sonnenenergie: Warum uns das umjubelte “O sole mio“ spanisch vorkommen kann

Auf Sonnenenergie setzen! Darauf orientieren Zukunftsszenarien, die sich mit dem wachsenden Energiebedarf der Menschen beschäftigen. Auch im Beifall, der Autos mit elektrischem Antrieb gilt, hallt das Hohelied aufs Sonnenlicht wider, als sei dieser Stromlieferant letztlich an einen Nulltarif gebunden.

Nachdenklich stimmen muss, was in Spanien passiert. Dort hat die Regierung das Projekt „Sonnenenergie“ bislang sehr massiv gefördert. Nun aber, da der Staatshaushalt an Krücken geht, lahmt auch die groß aufgezogene strategische Stromerzeugung per Sonne.

Das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE) verweist unter Berufung auf die Quelle „Climatewire“ und einen Appell von Dr. Benny Peiser von der John Moores Universität Liverpool, der Zurückhaltung anmahnt („Spanische Sonnenenergieblase geplatzt“), dass Sonnenenergiefirmen in Spanien noch vor zwei Jahren großzügige Förderung genossen. Mit hohem Tempo seien sie gewachsen, indem 18 Milliarden Euro in Photovoltaik-Projekte auf Dächern und Feldern gepumpt wurden.

Die staatliche Förderung der Solarenergie sei vier- bis sechsmal höher gewesen als die finanzielle Zuwendung, die die Windenergie erfuhr. Das habe Spanien zum Spitzenreiter aller Solarmärkte der Welt gemacht. Für eingespeiste Sonnenenergie sei allerdings ein zwölf Mal höherer Preis als für Elektrizität aus fossiler Energieerzeugung zu zahlen. Sicher nicht von ungefähr gibt es in diesem Zusammenhang die Anmerkung, dass vor zwei Jahren rund 75 Prozent aller Solaranlagen weltweit von Spanien und Deutschland (!) installiert worden seien.

Nun aber, angesichts einer ausgebremsten wirtschaftlichen Entwicklung Spaniens, der einbrechenden Baukonjunktur und eines gewaltigen Haushaltsdefizits, ist es offenbar zu einer Art Sonnenfinsternis gekommen. Denn kurzerhand habe die spanische Regierung den Einkaufspreis für Solarenergie um 29 Prozent gekappt, gleichzeitig sei die Leistungsobergrenze für Solarenergieanlagen, die erst noch errichtet werden sollen, auf 500 Megawatt pro Jahr gesetzt worden. Es heißt, dass es zu weiteren Kürzungen kommen werde und damit immer mehr jener 30.000 „grünen Arbeitsplätze“ in Gefahr gerieten, die Spaniens massive Orientierung auf Sonnenenergie angeblich entstehen ließ.

Die solare Aufrüstung hat ihren Preis. Herausgefunden worden sei bei früheren Studien, gibt Autor Peiser zu bedenken, dass jeder neue „grüne“ Arbeitsplatz in Spaniens erneuerbarem Energiesektor nahezu 750.000 US-Dollar gekostet habe. Triff derart kräftiges Subventionieren der Solarenergie wirklich zu, drängt sich die Schlussfolgerung auf, dass sich der gehuldigte Solarstrom als eine verdammt kostspielige Angelegenheit erweist. Das wiederum lässt fragen, ob man sich das gelobte Geschenk des Himmels, die vermeintlich nahezu kostenlose Solarenergie, in immer größerem Maßstab überhaupt leisten kann. Gut Ding will Weile haben und überlegt sein.

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