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Volvo sagt dem Fünfzylinder leise Servus

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Nicht wenige Volvo-Freunde verbinden mit der schwedischen Marke den heiseren Fünfzylinder. Eingeführt in den Neunzigern, wird er nach und nach verschwinden. Sein Nachfolger, ein Baukasten-Vierzylinder, ist billiger in der Produktion, wandlungsfähiger und sicher auch sparsamer und sauberer. Aber mehr Charisma versprühte das kultivierte Raubein. Ebenso, wie sich Klagen über zunehmend verwechselbare Designs häufen, klagen Petrolheads auch über abnehmende Vielfalt unter den Motorhauben. Downsizing ist das Gebot der Stunde, das sich auf einen einfachen Nenner bringen lässt: Kleinvolumige Turbomotoren verdrängen die großen Sauger, und die größten Stückzahlen werden auf aufgeladene Vierzylinder entfallen.
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Volvo XC 90 mit maximal 4 Zylindern

Besonders radikal geht Volvo ans Werk. Im kürzlich vorgestellten Fullsize-SUV XC 90 hat selbst die Top-Version nicht mehr als vier Zylinder und zwei Liter Hubraum. Sorgen um mangelnde Leistungsfähigkeit muss sich trotzdem niemand machen: 320 PS schickt der kompakt bauende Vierzylinder-Turbo aus der Drive-E-Motorenfamilie ins Getriebe und stramme 400 Newtonmeter. Nur zum Vergleich: Das bis 2010 gebaute Top-Modell des Vorgängers brachte es auf 315 PS und 440 Newtonmeter, bemühte dafür aber einen 4,4 Liter großen Achtzylinder.Wer die Zusammenhänge zwischen der Zahl der bewegten Teile, der innermotorischen Reibungsverluste und dem vom Hubraum eines Motors abhängigen Grundumsatz an Kraftstoff kennt, ist nicht erstaunt, wenn er die Normverbräuche miteinander vergleicht: Der Achtzylinder von einst genehmigte sich laut Prospekt 13,3 Liter auf 100 Kilometer - und in der Praxis gern einiges mehr. Der aktuelle Top-XC90 kommt laut Werksangaben mit nur acht Litern 100 Kilometer weit. Nicht nur gegenüber dem V8 kann der kleine Vierzylinder-Turbo mit knapp zwei Litern Hubraum alles Messbare besser - und das nicht nur in Verbrauchsfragen oder der Leistungsausbeute. Denn er wiegt auch weniger und baut kompakter, sodass weniger Gewicht auf der Vorderachse lastet - gut fürs Handling - und im Vorderwagen mehr Platz ist - gut für die Crash-Sicherheit. Mit diesen Qualitäten verdrängt er nun auch die Fünfzylinder aus den Volvo-Modellen. Volvo hat, wie viele andere Hersteller auch, eine Menge Geld in eine Vierzylinder-Familie investiert, um ohne größere Änderungen an der technischen Hardware Motoren unterschiedlicher Leistung anbieten zu können. Mit Anpassungen der Einspritzung, der Aufladung und natürlich der elektronischen Motorsteuerung lassen sich Zweiliter-Benziner und -Diesel im weiten Bereich zwischen 152 PS und 320 PS Höchstleistung realisieren. Die Zahl der Gleichteile ist ungleich höher als bei einem Motorenprogramm, die Produktion wird dadurch günstiger. Man kann die Abkehr von der Vielfalt bedauern, und vor allem kann man dies in Erinnerung an die grollenden Fünfzylinder, die Volvo in den 1990er-Jahren mit dem legendären 850 einführte. Dieser so herrlich unrunde, leicht ins Schmutzige driftende Klang, der weich war und oben heraus, im Attacke-Modus, dann auch energisch - er hat sich vielen tief ins Gedächtnis gegraben. Und mit den Jahren verdienten sich diese Fünfzylinder auch den Ruf außerordentlicher Langlebigkeit. Mit 200.000 Kilometern galten sie als gerade einmal eingefahren, über 300.000 Kilometer ohne Probleme waren auch bei den starken Turbo-Versionen Regel und nicht Ausnahme. Nun geht diese Ära bald zu Ende, mit jeder Neuvorstellung kommt ein weiteres Aus. Doch noch gibt es die Fünfzylinder in nahezu jeder Baureihe, so etwa in V70 und XC70, V60 und V60 CC, XC60, S60 und S60 CC. Sie zählen nicht zu den sparsamsten Versionen des jeweiligen Modells, allerdings auch nicht zu den Schwächsten mit Leistungen zwischen 181 und 220 PS. Doch für viele sind sie noch so richtig Volvo - mit Motor-Bollern nahe am V8-Klang und einer Aura, die das Herz erwärmen kann. Vielleicht sollte man sich noch eines dieser Autos sichern, ehe es bei Volvo konsequent heißt: Vier vor Fünf.
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