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Automarkt
Seit mehr als 100 Jahren berät Euler Hermes, eine Tochtergesellschaft der Allianz-Gruppe, Unternehmen in aller Welt und bietet Warenkreditversicherungen an, die dafür sorgen, dass Geschäftspartner über Grenzen hinweg vertrauensvoll Handel treiben können, weil sie wissen, dass ihre Rechnungen immer bezahlt werden. Außerdem erstellt das Unternehmen regelmäßig weltweite Branchenuntersuchungen und –prognosen. Jetzt veröffentlichte Euler Hermes eine Studie zum Automobilweltmarkt mit interessanten und für einige Regionen recht optimistischen Voraussagen. „Wieder auf allen vier Rädern“ stehe das Automobilgeschäft, glauben die Autoren der Studie.
Mit einem Wachstum von durchschnittlich vier Prozent in diesem und im kommenden Jahr befindet sich die Automobilproduktion rund um den Globus auf Wachstumskurs, verschiebt sich allerdings in Richtung der neuen, viel versprechenden Märkte. Als Beweis dafür führt Euler Hermes ins Feld, dass die Fertigung von Automobilen zwischen 2007 und 2013 in Italien und Frankreich um 42 beziehungsweise 29 Prozent abnahm, während zur gleichen Zeit die Autoproduktion in China und Indien um 149 beziehungsweise 72 Prozent in die Höhe schoss.
In den Industrienationen, wo zum Beispiel in den USA auf 100 Einwohner 80 Autos, in Europa auf 100 Einwohner 55 Autos und in Japan 60 Autos auf 100 Einwohner fallen, sind die Wachstumserwartungen für die kommenden Jahre eher bescheiden. Hier basiert der Absatz auf dem Ersatz anstatt in der Erhöhung der Abdeckungsrate. Anders sieht es in China, Indien oder gar Afrika aus. Da im Reich der Mitte lediglich fünf Prozent der Bevölkerung ein Autos besitzt, in Indien gar nur zwei Prozent und sich dieser Wert in Afrika im Promillebereich befindet, liegen die langfristigen Wachstumsmöglichkeiten auf der Hand. Klimaexperten dürften davon ganz und gar nicht begeistert sein.
Wenn auch die Wirtschaftskrise immer noch den Automarkt belastet, spielen sich die weltweiten Automobilverkäufe hauptsächlich auf vier Märkten statt: China, USA, Europa und Japan. „China, seit 2009 weltgrößter Absatzmarkt, vergrößert fast täglich den Abstand zum US-amerikanischen Markt“ ist in der Euler-Hermes-Studie zu lesen. Davon profitieren auch die Deutschen außerordentlich.
Deutschland hat sein hohes Produktionsniveau beibehalten, das in diesem Jahr um sechs und 2015 um weitere vier Prozent wachsen dürfte. Damit ist Deutschland weltweit der einzige traditionelle Produktionsstandort von Automobilen, der in den vergangenen zehn Jahren die Produktion am heimischen Standort ausweiten konnte. Allerdings stehen die Gewinnmargen deutscher Hersteller unter Druck, was einerseits am Preiswettbewerb auf dem europäischen Markt und andererseits an kletternden Produktionskosten liegt. So liegen zum Beispiel die Energiekosten hier zu Lande deutlich höher als anderswo und sind in den vergangenen vier Jahren um 21 Prozent gestiegen.
Dennoch verdient die deutsche Automobilindustrie deutlich mehr Geld als etwa die Konkurrenz aus Frankreich. Sie kann eine Rentabilität von über sieben Prozent vorweisen, während die Margen der Franzosen zwischen zwei und drei Prozent liegen. Dafür nennt die Euler-Hermes-Analyse drei Gründe: erstens die Erfolge der Premium-Marken BMW und die der Volkswagengruppe mit Namen wie Audi, Bentley, Lamborghini, Porsche und Bugatti, zweitens die Erfolge insbesondere dieser Modelle auf neuen Märkten und drittens das hohe Niveau von Investitionen in Forschung und die Entwicklung neuer Modelle.
Deutschland ist noch vor Japan und Korea größter Exporteur von Personenwagen weltweit, die Exportquote liegt in der Gegend von 77 Prozent. Vom gesamten Pkw-Export bleiben 49 Prozent in Westeuropa, 20 Prozent gehen nach Amerika, 16 Prozent nach Asien, elf Prozent nach Osteuropa und vier Prozent in den Rest der Welt.
Doch nicht nur die deutschen Autoproduzenten drehen am großen Rad, auch die Zulieferer mischen kräftig mit. So wird es neben Bosch und Continental zukünftig einen dritten deutschen Konzern an der Weltspitze der Zulieferer geben: ZF Friedrichshafen, weltweit führender Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik, will den US-Zulieferer TRW Automotive für rund 9,5 Milliarden Euro übernehmen.Insbesondere das riesige Wachstumspotenzial Chinas lässt – nicht nur – die Deutschen träumen. Auch wegen der Gewinnaussichten. Volkswagen zum Beispiel erzielt in China mit 30 Prozent seines Umsatzes die Hälfte seiner Gewinne. Wie lange das noch gut geht, ist ungewiss. Schon jetzt überarbeiten Audi und Jaguar ihre Preispolitik, weil ihnen chinesische Behörden das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung vorwerfen. Gleiches gilt für andere Importeure.
Neben China tauchen neuerdings Märkte mit großem Wachstumspotenzial, aber ebenso großen Risiken auf: Brasilien, Russland und Indien zum Beispiel. Während Brasilien und Indien mit Rezession zu kämpfen haben, ist die Situation in Russland chaotisch. Nicht zuletzt wegen eines drohenden Importstopps westlicher Autos wegen der Krise in der Ukraine. Fazit der Euler-Hermes-Autoren: „Alles in allem gesehen haben die neuen Märkte durchaus großes Wachstumspotenzial, sie sind aber nach wie vor mit (teils großen) Risiken behaftet.
geschrieben von ampnet/hrr veröffentlicht am 26.09.2014 aktualisiert am 26.09.2014
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