Test Mercedes-Benz Sprinter 316 CDI: So sicher wie noch nie

auto.de Bilder

Copyright: Wolfgang Tschakert/mid

auto.de Bilder

Copyright: Wolfgang Tschakert/mid

auto.de Bilder

Copyright: Wolfgang Tschakert/mid

auto.de Bilder

Copyright: Wolfgang Tschakert/mid

Optisch wirkt der modellgepflegte Sprinter 316 CDI von Mercedes-Benz nahezu unverändert. Aber er geht jetzt mit einem Euro 6-Motor noch sparsamer mit dem Kraftstoff um. Seine elektronischen Assistenzsysteme machen den Unterschied zu den Wettbewerbern aus, der Sprinter ist jetzt sogar gegen Seitenwind immun. Das Marketing des Herstellers spricht vollmundig vom "neuen Sprinter" und gibt ihm auch gleich noch einige Vorschusslorbeeren mit auf den Weg. Beispielsweise, dass der 3,5-Tonner nur 6,3 Liter Diesel auf 100 Kilometern verbraucht. Ob das stimmt, zeigt der Praxis-Test.
auto.de

Copyright: Wolfgang Tschakert/mid

Sprinter mit Seitenwind-Assistent

Mit der Nutzlast ist es nicht so weit her, der Sprinter geht sehr schnell in die Knie. Allerdings haben wir es mit dem zweitgrößten Sprinter seiner Gattung zu tun. Längster Radstand plus langer Überhang, dazu ein Hochdach – da bleiben nur noch 900 Kilogramm für die Zuladung übrig. Ein Fall für leichtes Ladegut, das man von hinten und von rechts bequem mit einem Stapler belädt. Aber bitte auf die zulässigen Achslasten achten: Wer seine Ladung zu weit hinten positioniert, entlastet die Vorderachse. Die breite Schiebetür reicht bis zur Dachkante und lässt sich mit wenig Kraftaufwand ziehen, das Heckportal öffnet hoch, weit und breit.

Euro 6 Motoren im Sprinter

Das Leistungsspektrum bleibt auch zu Euro 6-Zeiten wie gehabt. Der 316 CDI wird vom stärksten Vierzylinder befeuert. Der 2,1-Liter-Diesel bringt 120 kW/163 PS und 360 Nm maximales Drehmoment auf die Welle. Die Entwickler verpassten dem Vierzylinder zusätzlich einen SCR-Katalysator. So tankt der neue Sprinter nicht nur Diesel, sondern auch das Additiv Adblue, das allerdings nur in homöopathischen Dosen. Diese Kennziffer werden die Vielfahrer unter den Sprinter-Betreibern gerne lesen: Bis zu 60.000 Kilometer betragen die Serviceintervalle, ein Wartungsrechner legt sie einsatzabhängig fest - das passt ins betont wirtschaftliche Konzept. Wer mit großem Aufbau, schweren Anhängern oder einfach nur viele Kilometer zu fahren hat, ist mit dem 316 CDI ausnahmslos gut bedient. Dank zweistufiger Turboaufladung hängt der Vierzylinder beinahe bissig am Gas und stemmt sich vehement gegen alle Fahrwiderstände - und schafft auf der Autobahn sogar knapp 160 km/h Spitze. Mit elektronischer Intelligenz geht dem kleinvolumigen Diesel das siebenstufige Wandlergetriebe 7G-Tronic zur Hand. Auch wenn 2.000 Euro Aufpreis beinahe prohibitiv anmuten: Diese Investition kann sich lohnen. Mit sieben Gängen werden die Fahrstufen und Schaltpunkte feiner sortiert, bei Tempo 100 liegen im siebten Gang 2.100 Kurbelwellenumdrehungen an. Eine längere Übersetzung für Autobahnfahrten wäre denkbar, für den Nahverkehr passt die vorhandene aber ziemlich genau. Zumal das Getriebe beinahe ruckfrei schaltet und vor allem maßvolles Gasgeben mit niedrigen Drehzahlen belohnt. Wer mit Augenmaß fährt, unterbietet ziemlich sicher die magische 10-Liter-Marke, die neue Automatik soll gegenüber dem Handschaltgetriebe mit 0,2 l/100 km dazu beitragen. Für schnelle Etappen sind knapp 11 l/100 km fällig, kein allzu hoher Expresszuschlag. Dann und wann muss auch der Adblue-Behälter nachgefüllt werden, 18 Liter Inhalt im Wert von 9,54 Euro sollen für etwa 6.000 Kilometer reichen. Wer es vergisst und die Warnung im Display ignoriert, wird mit einer Reduzierung des Drehmoments bestraft. Für zusätzliche 500 Euro ist ein ganzes Paket an Spritspar-Technologien verfügbar. Der Sprinter mit Blue Efficiency-Ausstattung spart mit rollwiderstandsarmen Reifen, mit bedarfsgeregelter Lenkservopumpe und einer Lichtmaschine, die vorzugsweise im Schubbetrieb lädt. Am ehesten macht sich die Start-Stopp-Automatik bemerkbar, die jetzt auch in Verbindung mit einer Wandlerautomatik zu haben ist. Sie reagiert bei betriebswarmem Antrieb ziemlich rege, schaltet an der Ampel und im Stau ab, wenn der Fuß auf der Bremse steht. Schon bei leichtem Zupfen am Lenkrad meldet sich der Motor wieder zum Dienst, erst recht, wenn der Fuß von der Bremse zum Gaspedal wechselt.
auto.de

Copyright: Wolfgang Tschakert/mid

Fahreigenschaften des Sprinters

 

An den Fahreigenschaften des Sprinters gibt es nichts zu meckern. Mit langem Radstand läuft er stoisch geradeaus, kombiniert gute Straßenlage nicht mit ungebührlicher Härte. Große Einschlagwinkel helfen beim Rangieren, die leichtgängige Lenkung führt gefühlvoll durch den Verkehr. Die Scheibenbremsen packen bei Bedarf bissig zu. ESP hat der Sprinter längst serienmäßig, jetzt bekommt er zur Sicherheit einen Seitenwind-Assistenten. Der längste Sprinter kann ihn gut gebrauchen, wenn er mit voller Fahrt seitliche Böen einfängt. Man spürt nur ein leichtes Zupfen, wenn der Lenkwinkel-Sensor den Windeinfluss registriert und mit einer Einzelradbremsung an der Windseite pariert. Es gibt also keine böse Überraschung mehr, wenn der Wind den Sprinter erfasst, heftiges Gegenlenken ist…

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

zoom_photo