Mercedes-Benz

„A steht jetzt für Angriff“: Mercedes stellt sich in Kompaktklasse neu auf

Shanghai – Volksausflug in der Volksrepublik! Wenn bei Automessen in China, egal ob in Peking oder wie gerade in Shanghai, Medientage sind, scheint es, als sei das ganze Volk auf den Beinen. Der jüngste Kollege, den wir diesmal – freilich an der Hand seiner Mutter – gesehen haben, könnte so um die drei Jahre alt und für die Volkskindergarten-Zeitung oder deren Online-Ausgabe unterwegs gewesen sein. Kein Wunder, wenn Dieter Zetsche, neben Daimler- zugleich Mercedes-Chef, in China ankündigt, die Marke auch jünger machen zu wollen als jemals zuvor.

Rekorde gehen weiter

Shanghai World Financial Center, 100 Century Avenue, Pudong. Es gebe, sagt Zetsche nachmittags vor der Schau bei der Vorab-Vorstellung des Konzeptautos, [foto id=“355878″ size=“small“ position=“left“]das einen Ausblick auf die nächste A-Klasse gibt, kaum keinen besseren Ort, um über die Zukunft des Automobils und über die Zukunft von Mercedes zu sprechen als China, „wo wir nach wie vor die am schnellsten wachsende Marke sind“. Die Zahlen, die das nach dem Rekordergebnis aus dem Vorjahr mit 148 400 verkauften Pkw und einem Plus von 112 Prozent belegen, reicht Ulrich Walker nach.

Wieder Zuwachs im ersten Quartal

Erneuter Zuwachs um 86 Prozent mit fast 44 000 Einheiten im ersten Quartal 2011, so Daimlers Nordostasien-Statthalter. „Wir gehen davon aus, dass China bis 2015 unser größter Markt sein wird“, betont tags darauf auch der Konzernchef wieder bei der offiziellen Präsentation auf der Messe, bis dahin die Absatzmarke von 300 000 Fahrzeugen pro Jahr zu erreichen. „Wir halten“, versichert Zetsche, „die Geschwindigkeit bei.“

Eigener Stromer für China

[foto id=“355879″ size=“small“ position=“right“]Die neue C-Klasse, der neue CLS, der neue SLK-Roadster, zwei Smart-Sondermodelle, darunter im chinesischen Jahr des Kaninchens das „Rabbit Edition“ genannte, sollen als aktuelle Neuheiten beitragen zum Erfolg. Genauso wie der zusammen mit dem chinesischen „Bau‘ Dir Deine Träume“-Autopartner B(uild)Y(our)D(reams) für China geplante batterie-elektrische Stromer, den Thomas Weber für 2013 ankündigt.

„Brennstoffzellen-Autos sind fertig“

Schon ein Jahr früher beginnt laut dem für Konzernforschung und Markenentwicklung zuständigen Vorstand die Großserien-Produktion der dritten Elektro-Smart-Generation. Bis 2015 soll die Brennstoffzellen-Technologie auf dem Markt sein. [foto id=“355880″ size=“small“ position=“left“]Im Rahmen ihrer 125 Tage dauernden Weltumrundung zum Mercedes-Jubiläum „125 Jahre Automobil/125 Jahre Innovation“ machen ebenfalls die drei F-Cell-B-Klassen aus Anlass der Autoschau in der 17-Millionen-Metropole am Huangpu Station. Für Weber Beleg dafür: „Die Brennstoffzellen-Autos sind fertig, was fehlt, ist die öffentliche Wasserstoff-Infrastruktur.“ Bei solchen Antrieben reagiert Wasserstoff im Wagen chemisch mit Sauerstoff und erzeugt Strom.

Ausblick auf A-Klasse-Nachfolger

Stichwort Verjüngung. „Wenn du wie unser Unternehmen 125 Jahre alt bist, klingt ‚jünger als jemals zuvor‘ wie ein ambitioniertes Ziel“, zeigt sich Dieter Zetsche unter Hinweis auf das neue A-Klasse-Konzeptauto, angetrieben von einem 210-PS-Vierzylinder-Turbobenziner, kombiniert mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, ausgestattet unter anderem mit radargestützter Kollisionswarnung und spezieller Bremsassistenz, dennoch überzeugt, es zu schaffen. Zetsche: „A steht jetzt für Angriff“.

Aus zwei mach‘ vier

Im Kompaktsegment stellt sich Mercedes nämlich nun neu auf. „A- und B-Klasse waren bisher doch enorm eng zusammen“, räumt Zetsches Vorstandskollege Weber bei der Vorab-Präsentation ein und kündigt eine in Zukunft „sehr viel breitere Spreizung“ an. Der noch für diesen Herbst vorgesehene B-Klasse-Nachfolger greift dabei in aktualisierter Form das Hochdach- und Raumkonzept auf, soll frühere A-Klasse-Kunden abholen.[foto id=“355881″ size=“small“ position=“right“]

Eher freizeitorientierte Ableitungen

Denn was Mitte 2012 nach der jetzigen A-Klasse kommtt, hat eigentlich bloß noch den Namen mit ihr gemein. Ansonsten fährt der Einstiegs-Mercedes dann ohne Sandwichboden schon von seinem Äußeren her im Umfeld von Audi A3 und BMW 1er deutlich emotionaler, sportlicher und dynamischer vor, auch wenn er in Shanghai auf die Bühne geschoben werden musste. Glasfaser-Scheinwerfer sorgen für besondere Optik. Das Cockpit ist vom Flugzeugbau inspiriert. Das Online-Bediensystem erlaubt Smartphone-Applikationen. Zwei weitere Ableitungen, eher freizeitorientiert und darunter ein Crossover-Modell, sind vorgesehen. Zetsche nennt sie alle zusammen die „Mercedes unter den Kompakten“.

Wachsende Nachfrage[foto id=“355882″ size=“small“ position=“left“]

Dass die Schwaben ihr Augenmerk künftig noch stärker auf sie richten, hat seinen Grund: „Einer der Haupttrends momentan ist die wachsende Nachfrage nach Premium-Kompaktautos“, verweist der Konzern- und Markenchef darauf, dass ihr Segment weltweit bis Ende des Jahrzehnts von 5,8 Millionen Einheiten auf 7,7 Millionen wachsen soll. Auch für Autofirma wichtig, jung zu bleiben Bei der Frage, warum es für eine Autofirma wichtig ist, jung zu bleiben, braucht der Daimler/Mercedes-Mann nicht lange zu überlegen: „Selbst wenn dein Vater dein persönlicher Held ist, möchtest du nicht zwangsläufig in seiner Kleidung gesehen werden.“ Ob sich der kleine dreijährige Chinese darüber auch schon so seine Gedanken macht?

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Lexus UX 300h: Neue innere Werte

Lexus UX 300h: Neue innere Werte

Die Top Ten der Woche bei der Autoren-Union Mobilität

Die Top Ten der Woche bei der Autoren-Union Mobilität

Mercedes-AMG bringt ein zweites Cabriolet

Mercedes-AMG bringt ein zweites Cabriolet

zoom_photo