Peugeot

Ambitionierte Franzosen: Peugeot gibt sich neue Markenstrategie – erweiterter Mobilitätsservice

Paris – Erst Citroën, jetzt die Markenschwester Peugeot des PSA-Konzerns: Im 200. Jubiläumsjahr – 1810 traten Jean-Frédéric und Jean-Pierre Peugeot erstmals als Unternehmer an, bauten eine Eisengießerei auf – gibt sich auch die Marke mit dem Löwen im Emblem eine neue Markenstrategie. Die Franzosen kündigen insgesamt 14 neue Modelle allein für die Jahre 2010 bis 2012 an.

Sie wollen 2015 statt momentan auf Platz zehn dann schon auf Platz sieben der internationalen Automarken-Rangliste stehen. Peugeot soll „Maßstab in Sachen Design“ werden. Und die Marktführerschaft bei Mobilitätsdienstleistungen soll her.

Es ist kalt an der Seine. Ein schneidender Wind fegt zwischen den Docks hindurch, zwischen rötlich-bleichen [foto id=“124138″ size=“small“ position=“right“]Backsteinbauten im Pariser Stadtteil Saint-Denis, die Namen tragen wie „Eiffel“ oder Pullman“. Die Temperaturen an diesem Freitag im Januar fühlen sich an, als würden sie noch weit unter minus zehn Grad Celsius liegen. Das widrige Wetter draußen passt jedenfalls so gar nicht zu dem, was drinnen geschieht. Da kündigt Generaldirektor Jean-Marc Gales für Europas (nach Volkswagen) zweitgrößten Autobauer PSA nämlich nicht weniger als die Neuerfindung von Peugeot an. Auch der Löwe ist schon neu gestaltet, tritt in bewegter Haltung dreidimensional, noch kraftvoller und viel dynamischer auf.

„Niemals rein funktional“

Für Xavier Peugeot wird ein Peugeot „niemals rein funktional“ sein, er weckt für den Marketing-Chef vielmehr Emotionen. Und so ist es am Ende nicht mehr weit zum neuen Slogan der Marke: Motion & Emotion. Bewegung & Gefühl. Klassische Stärken sollen betont, Umweltschutz als oberste Priorität behandelt und Mobilität neu interpretiert werden. Was sich dahinter verbirgt? Die Franzosen investieren in neue Technologien.

Ihr Plan sieht konkret vor, noch Ende dieses Jahres den zusammen mit Mitsubishi auf der i-Miev-Plattform [foto id=“124139″ size=“small“ position=“left“]entwickelten Elektro-i0n auf den Markt zu bringen, einen überaus kompakten und wendigen Viersitzer mit 130 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit und 130 Kilometern Reichweite dank Lithium-Ionen-Batterie mit sechs Stunden Ladezeit zu Hause oder bis zu 80 Prozent in 30 Minuten an einer Schnellladestation. Schon im Frühjahr soll es darüber hinaus mit dem Partner Origin, der über drei Kubikmeter Laderaum verfügt, eine Elektro-Nutzfahrzeug-Variante geben. Ab 2011 stehen bei allen Dieselmodellen Mikrohybrid-Varianten zur Wahl mit bis zu 15 Prozent weniger Spritverbrauch und Schadausstoß. Mit dem 3008 fährt dann auch der erste Selbstzünder mit Doppelherz-Kraft vor. Der erste an der Steckdose aufladbare Dieselhybrid geht vorläufig ab 2012 an den Start. Mit dem nur 2,5 Meter langen Elektro-Viersitzer-Konzeptauto BB1 gibt Peugeot einen Ausblick auf den Stadtverkehr von morgen. Zur neuen Strategie gehören ebenfalls Zweiräder mit Elektroantrieb wie der Scooter E-Vivacity.

Weiter auf Seite 2: 407-Nachfolger; Das Cabrio fürs Wochenende

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407-Nachfolger mit neuer Designsprache

Irgendwie hatte man in der Vergangenheit immer wieder das Gefühl: So richtig glücklich sind die Franzosen mit ihrem aktuellen Design nicht; vor allem der riesige schwarze Schlund an der Front, der wie ein Loch alles zu verschlingen schien, dürfte zunehmend Sorgen bereitet haben, da insbesondere bei den kleineren Modellen da die Proportionen nicht mehr stimmten. Auch das wird nun anders. Alles wird kleiner, schmaler, sportlicher, emotionaler. Wie beim Konzeptroadster SR1. PSA-Chefdesigner Pierre Ploué sieht in ihm den „stärksten, extremsten und reinsten Ausdruck des künftigen Designs bei Peugeot“. Das erste Modell mit der neuen [foto id=“124141″ size=“small“ position=“right“]Designsprache wird der 407-Nachfolger sein.

Noch in diesem Jahr führen die Franzosen einen neuartigen Mobilitätsservice ein. Das Angebot soll es ermöglichen, eine Reihe von Mobilitätsdiensten in Anspruch zu nehmen, und zwar unabhängig davon, ob sie ein Fahrzeug besitzen oder nicht, ob sie Peugeot-Kunde sind oder nicht. „Das Prinzip ist einfach“, erklärt Jean-Marc Gales. Es basiert auf einer Prepaid-Card, auf die man bestimmte Mobilitätseinheiten über Internet aufladen und später auf zweierlei Art verbrauchen kann.

Das Cabrio nur fürs Wochenende

So lassen sich Produkte und Zubehörteile aus dem Peugeot-Angebot mieten, ein Coupé etwa oder ein Cabrio fürs Wochenende, Fahrräder für den Ausflug mit der Familie, einen Scooter für den Stadtverkehr, ein Nutzfahrzeug für den Umzug oder ein Navigationssystem oder eine Dachbox für die Fahrt in den Urlaub. Oder man kauft die Dienste eines Partners ein: So ist für den Karteninhaber beispielsweise ein Flug- oder Bahnticket buch-, ein Hotelzimmer reservier- oder eine komplette Reise individuell organisierbar; ebenfalls aus dem Angebot wählen kann man Sicherheits-, Verbrauchs- oder Expertentrainings.

Peugeots Generaldirektor ist sich jedenfalls sicher: „So bekommen wir auch neue Kunden zu den Händlern“.

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