Aprilia Dorsoduro Factory: Veredelter Spaßmacher

Das Zweizylinder-Funbike Aprilia Dorsoduro ist nun in der bestens ausgestatteten Edelversion Factory zu haben. Für rassige Optik und bissfreudige 68 kW/92 PS Leistung sind exakt 9 999 Euro hinzublättern.

Die spaßbringende Hatz auf der Landstraße

Für den gerade noch vierstelligen Betrag bekommt man ein Motorrad, das konsequent auf einen Einsatzbereich ausgerichtet ist: [foto id=“294873″ size=“small“ position=“right“]die spaßbringende Hatz auf der Landstraße. Das verkündet schon die puristische Silhouette im Supermoto-Stil, die durch zahlreiche Kohlefaser-Teile wie den vorderen Schmutzfänger und die seitlichen Lufthutzen einen edlen Touch bekommt. Dazu ist der moderne Verbundrahmen zweifarbig gestaltet, das Stahl-Gitterrohrgeäst prangt in Rot, die Leichtmetall-Gussteile sind in Schwarz gehalten. Einen würdigen Kontrast bietet die goldene Upside-Down-Gabel an der Front, als Hingucker der besonderen Art entpuppt sich das rechtsseitig frei liegende Federbein.

Herzstück des Landstraßenjägers

Herzstück des Landstraßenjägers ist aber der flüssigkeitsgekühlte 90-Grad-V-Motor mit 750 ccm Hubraum, ein Aggregat, wie es derzeit einzigartig in der Zweiradwelt ist. Hochmodern in der Konstruktion bringt es der mit Vierventiltechnik [foto id=“294874″ size=“small“ position=“left“][foto id=“294875″ size=“small“ position=“left“]und zwei obenliegenden Nockenwellen versehene Triebling auf höchst respektable 68 kW/92 PS. Ein früh nutzbares Drehmoment von 82 Newtonmetern macht den Motor zum Quell der Fahrfreude. Als Besonderheit werden bei der Aprilia die Drosselklappen nicht direkt vom Gaszug bewegt, sondern elektronisch gesteuert. Über etwaige Kritik an anderen Motorrädern mit vergleichbaren Systemen braucht sich die Dorsoduro nicht zu sorgen, bei ihr geschieht die Umsetzung der Fahrerbefehle sehr spontan und direkt, der Motor hängt prima am Gas. Schon beim leichtesten Dreh am Griff prescht die feurige Italienerin von dannen und zeigt eine quirlige Drehfreude. Der Vortrieb geschieht zudem zwar nachdrücklich, jedoch recht gleichmäßig und beherrschbar, sieht man von einem kaum spürbaren Einbruch zwischen 5 000 und 6 000 Umdrehungen einmal ab. Wird die Dorsoduro artgerecht eingesetzt, mit vielen Zwischensprints und Beschleunigungsphasen, kann sie geradezu süchtig machen; zuckelt man dagegen mit ihr im unteren Drehzahlbereich beispielsweise im Stadtbetrieb herum, zeigt sie mit rumpeligem Laufverhalten ganz klar, was sie davon hält.

Drei verschiedene Fahrmodi

In dieser Klasse einzigartig sind die drei verschiedenen Fahrmodi, mit denen der Fahrer die Charakteristik der [foto id=“294876″ size=“small“ position=“right“]Leistungsentfaltung beeinflussen kann. Sport, Touring und Regen stehen zur Verfügung, die sich vor allem durch das Ansprechverhalten des Motors unterscheiden. „Touring“ ist für flottes Vorwärtskommen völlig ausreichend, im „Sport“-Modus zeigt die 750er dann ihr wahres Gesicht, sie wirkt aggressiv und angriffslustig. Bei guten äußeren Bedingungen wird niemand auf den Gedanken verfallen, den Regenmodus zu aktivieren, zu langweilig fällt das Fahren dann aus. Bei Nässe jedoch wird mancher Einsteiger das sanfte Ansprechen und langsame Hochdrehen zu schätzen wissen.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Testrunde im Hinterland der Cote d’Azur; Edle Details und sauberes Finish; Techn. Daten & Preis

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Testrunde im Hinterland der Cote d’Azur

Doch auf unserer Testrunde im Hinterland der Cote d’Azur stehen die Zeichen auf „Sport“, damit das mit einstellbaren Federelementen und brachialen Wave-Bremsscheiben bewehrte Fahrwerk zeigen kann, was es drauf hat. [foto id=“294940″ size=“small“ position=“right“][foto id=“294941″ size=“small“ position=“right“]Und das ist in der Tat eine Menge: Aufrecht sitzend stellt der Fahrer Kupplungs- wie Bremshebel auf seine Fingerlänge ein, nimmt die breite Lenkstange zwischen die Arme und dirigiert die leichte Aprilia durch die engen Radien der verlassenen französischen Landstraßen.

Die Dorsoduro gehorcht aufs Wort, trotz breiter Sechszoll-Felge hinten können die Agilität und das präzise Einlenken begeistern. Hier zahlen sich die teure einstellbare Gabel und das Federbein mit Ausgleichsbehälter aus, die eine satte Straßenlage und ein gutes Feedback sicherstellen. Die giftigen radial angebrachten Vierkolbenzangen aus dem Hause Brembo nehmen die Wave-Scheiben dermaßen in die Mangel, dass der lange Federweg der Gabel schnell aufgebraucht ist. Ungeübten wäre hier das eingeplante ABS zu empfehlen, aber leider steht der segensreiche Antiblockierschutz erst ab Oktober zur Verfügung. Wie viel Aufpreis das Sicherheits-Extra kosten wird, ist noch ungeklärt.

Edle Details und sauberes Finish

Neben dem grandiosen Fahrspaß erfreut die Aprilia mit edlen Details und sauberem Finish. Ob die Doppelschalldämpfer mit der mittigen Leuchte im Heck, [foto id=“294942″ size=“small“ position=“left“]die exakte Verarbeitung der Kohlefaser- und Kunststoffteile oder die elegante Leichtmetallschwinge am Hinterrad, die Dorsoduro ist aus allen Blickwinkeln ein hochwertiger Hingucker. Dafür sind mit 9 999 Euro aber auch exakt 800 Euro mehr hinzulegen als für die Basis-Dorsoduro, doch das geniale Fahrvergnügen dank der tollen Federelemente und brachialen Bremsen sind den Aufpreis wert. Vorausgesetzt, man wollte ein solch kompromissloses Spaßgerät überhaupt haben.


Datenblatt: Aprilia Dorsoduro – Straßenmotorrad
  
Motor: flüssigkeitsgekühlter 90-Grad-Zweizylinder-Viertakt-V-Motor, vier Ventile je Zylinder
Hubraum: 750 ccm
Bohrung x Hub: 92,0 x 56,4 mm
max. Leistung: 92 PS (67 kW) bei 8 750 U/min
max. Drehmoment: 82 Nm bei 4 500 U/min
  elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Rahmen aus Stahl-Gitterrohr und Alu-Gussprofilen, Upside-Down-Telegabel, Aluminium-Zweiarmschwinge mit seitlich montiertem Federbein
Schaltung: Sechsganggetriebe
Reifen: vorn 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17
Sitzhöhe: 87 cm
Tankinhalt: 12,0 Liter
Leergewicht: 206 kg
Zuladung: 194 kg
Preis: 9 999 Euro

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