Auf in Richtung Luxus – der VW Sharan 1,4 TSI im Test

Als VW vor 16 Jahren zusammen mit Ford und Seat das Galaxy/Sharan/Alhambra-Dreigespann auf den Markt brachte, war dies der Anfang einer Erfolgsgeschichte. So wurde der Sharan (zumindest in Deutschland) das meistverkaufte Modell der Kollaboration und ein fester Bestandteil der Modellpalette. Im Jahre 2006 wurde die Zusammenarbeit aufgelöst und Ford entwickelte die zweite Generation des Galaxy selbst. Im vergangenen Jahr zog nun Volkswagen nach und stellte den Sharan II vor. Und dieser ist vieler Hinsicht gewachsen.

[foto id=“371510″ size=“small“ position=“left“] Bereits äußerlich ist der Unterschied beachtlich. Ganze 22 Zentimeter auf jetzt 4,85 Meter ist der Familien-Van im Vergleich zu seinem Vorgänger gewachsen. So wird die Abgrenzung zum 2003 eingeführten Touran unterstrichen und der Sharan rückt ein wenig mehr in Richtung Luxus-Van. So sind die hinteren Plätze jetzt auch durch Schiebetüren zu erreichen, die gegen 725 Euro Aufpreis sogar automatisch per Knopfdruck öffnen. Generell wirkt die Neuauflage deutlich edler. Das fängt beim eleganten Design an und wird im Inneren fortgeführt.

Hochwertiger, variabler Innenraum

[foto id=“371505″ size=“small“ position=“left“] Die Verarbeitung ist erwartungsgemäß makellos. Das Interieur hochwertig, übersichtlich, wenn auch nicht wirklich spannend. GPS-System sowie Audioanlage werden über einen großen Bildschirmgesteuert, wie es heutzutage fast schon Standard ist. Anfangs mag man von den unzähligen Bedienelementen an Lenksäule, Lenkrad und Mittelkonsole etwas überfordert sein, allerdings sind alle sehr logisch aufgebaut und erschliessen sich schnell. Ablagen und Staufächer gibt es unzählige im Sharan und der Innenraum ist sehr variabel: Die Sitze müssen nicht wie beim Vorgänger ausgebaut werden, sondern verschwinden im Boden.

[foto id=“371500″ size=“small“ position=“right“] Die dritte Sitzreihe ist ganz einfach umklappbar und auch die zweite Sitzreihe sowie der Beifahrersitz sind mit wenigen Handgriffen verschwunden. So entsteht als Einsitzer ein Stauraum von insgesamt 2430 Litern. Als 5-Sitzer hat der Sharan Platz für 1339 Liter Gepäck. Und selbst mit allen sieben Sitzen stehen noch 375 Liter zur Verfügung. So ist der Sharan II extrem flexibel in der Innenraumgestaltung und dank der gewachsenen Ausmaße mehr als nur geräumig. Perfekt für Familien sozusagen.

Nicht sparsam, aber komfortabel

[foto id=“371502″ size=“small“ position=“left“] Mit gerade mal 1,4 Liter Hubraum stehen 150 PS Leistung zur Verfügung. Dies ist möglich dank der Doppelverstärkung aus Kompressor und Turbolader. Ersterer setzt bereits ab 1000 U/min ein und gibt bei höheren Drehzahlen an den Turbolader ab. So ist der 1,4 TSI relativ antrittsstark. Trotzdem hat das hohe Leergewicht von 1742 Kilogramm seine Auswirkungen. So ist zum einen die Elastizität auf der Autobahn nicht unbedingt die beste und die Spitze von 197 km/h muss hart erkämpft werden. Zum anderen ist der Sharan nicht gerade sparsam. Zwar ist bei sehr zaghaften Gasfuss ein Verbrauch unter 8 Liter kein Problem, in der Stadt und bei schnellerer Autobahnfahrt ist ein zweistelliger Betrag allerdings kaum zu vermeiden. Da hilft auch die Start/Stop-Automatik nicht viel.

[foto id=“371506″ size=“small“ position=“right“] In Sachen Fahrkomfort hingegen ist der Sharan sehr überzeugend. Die straffen, aber trotzdem komfortablen Sitze sorgen zusammen mit dem ausgewogenen Fahrwerk und den leisen Fahrgeräuschen für sanftes Gleiten über die Straßen dieser Welt. Die Lenkung ist gefühlvoll und direkt, die Straßenlage angesichts der Höhe des Wagens mehr als in Ordnung. So ist der Sharan definitiv eher ein Auto für ausgedehnte Reisen als für Stadtfahrten, auch wenn diese durch Parkassistenten und Rückfahrkamera deutlich erleichtert werden.

Fazit

[foto id=“371503″ size=“small“ position=“left“] Der 1,4 TSI ist bereits ab 29.800 Euro zu bekommen und liegt damit eigenartigerweise sogar rund 2.000 Euro unter dem vergleichbaren Vorgängermodell. Die getestete Version mit „Comfortline“-Ausstattung kostet dank umfangreicher Zusatzausstattung allerdings rund 50.000 Euro. Dafür dann extra noch enthalten: 6-Gang-Automatik, 7-Sitzer-Paket, automatisch öffnenden Türen sowie 3-Zonen-Klimaautomatik, die „RNS 510“-Soundanlage inklusive GPS-System, die adaptive Fahrwerksregelung DDC, der Park-Pilot mit Rückfahrkamera, Xenon-Lichter sowie Nebelscheinwerfer und Kurvenfahrtlicht und vieles mehr. Doch auch ohne all diese Zusatzausstattungen bekommt man für sein Geld einen luxuriösen Großraum-Van mit viel Platz, Wohlgefühl und technischen Helfern. Auch wenn Verbrauch und Elastizität dank des Gewichts nicht herausragend sind, ist der Sharan II dank umfangreicher Ausstattung und hohem (Fahr-)komfort doch mehr als empfehlenswert.

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