Aufbruch in die Elektromobilität

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Der Übergang in die Elektromobilität habe begonnen, weil viel Automobilhersteller ohne Elektromobilität die Emissionsgrenzwerte nicht erreichen könnten, so eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft Kienbaum Global Practice Group Automotive. Zudem könne die endliche Ressource Erdöl bei wachsender Erdbevölkerung effizienter eingesetzt werden.

Die Automobilhersteller hielten an der Elektromobilität fest, auch wenn die Markteinführung von Elektrofahrzeugen wie des R8 e-tron von Audi oder der Mercedes-B Klasse Fuel Cell verschoben worden sei. Die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) habe im vergangenen Jahr den Zielwert von einer Million Elektrofahrzeuge für das Jahr 2020 auf 600 000 Fahrzeuge reduziert. „Die Automobilhersteller bereiten die Entwicklung von Elektrofahrzeugen zwar eher im Verborgenen vor, haben aber schon sehr viel investiert und wollen weiterhin viel in neue Fahrzeugkonzepte und Technologien investieren“, so die Studie. Die „Entwicklungspipelines“ seien gefüllt.

Rein batteriebetriebene Fahrzeuge seien derzeit etwa doppelt so teuer wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Diese Differenz verlange entweder eine radikale Kostensenkung oder eine staatliche Anschubunterstützung. Der Übergang in die Elektromobilität bedeute allerdings nicht für alle Automobilunternehmen gleichermaßen tiefgreifende technologische Veränderungen. Das Ausmaß der Veränderungen sei vielmehr abhängig von der Dynamik des Umfeldes. Für Unternehmen, die zuvor in einem weitgehenden stabilen Umfeld mit wenigen und seltenen Veränderungen tätig waren, würden die Veränderungen sehr viel stärker werden. Weiterhin schaffe der Übergang in die Elektromobilität als tiefgreifende technologische Veränderung Unsicherheit. Die Managementaufgabe bestehe nun darin, sowohl die Marktunsicherheit als auch die technologische Unsicherheit zu verringern.

Eine nicht unbedeutende Rolle bei der Marktdurchdringung der Elektromobilität spielten die Medien. Sie könnten die gesellschaftliche Akzeptanz neuer Technologien treiben, aber auch behindern. Eine Untersuchung zur Elektromobilität in deutschen Printmedien habe gezeigte, dass es zur Internationalen Automobilausstellung 2009 – und noch stärker 2011 – einen Hype in der Berichterstattung über die neuen Antriebstechnologien in den Medien gab. Dieser sei 2012 stark abgeflaut. „Da es noch dauert, bis (auch deutsche) Elektrofahrzeuge den deutschen Markt sichtbar erobert hätte, seien Informationen über Elektrofahrzeuge durch die Unternehmen und durch die Politik weiterhin sehr wichtig“, schreibt Kienbaum weiter.

In der Anlaufphase der Elektromobilität dominierten der Studie zufolge gewerblich genutzte Fahrzeuge. Diese würden im Jahr 2015 drei Viertel der Neuzulassungen ausmachen. Bei den Antriebstechnologien erwartet die Beratungsgesellschaft eine konvergente Entwicklung. Die technologische Vielfalt behindere jedoch den Durchbruch der „radikalen Innovation“ und führe dazu, dass knappe Ressourcen zu breit gestreut würden. Die Traditionsmarken BMW, Audi und Mercedes sollen nach einer Expertenbefragung auch in der Elektromobilität wichtig bleiben. Die Bedeutung der Marken würden gegenüber technischen Eigenschaften der Fahrzeuge wie Reichweite und Ladedauer jedoch zurückgehen.

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