Auto-Verbandkasten

Auto-Verbandkasten: Darauf sollten Sie beim Neukauf achten

Seit Jahresbeginn gilt für Verbandskästen eine geänderte DIN-Norm. Bilder

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Sei es, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder weil das Verbandmaterial verbraucht oder überaltert ist: irgendwann ist für alle Autofahrer der Kauf eines neuen Erste-Hilfe-Kastens fällig. Dabei sollten Sie jedoch auf einige Details achten.

Einen Verbandkasten mitzuführen, ist für deutsche Autofahrer vorgeschrieben. Versäumen Sie dies und werden erwischt, droht ein Bußgeld. Schlimmer ist aber, wenn Sie Ersthelfer an einer Unfallstelle sind und keine Verbandmaterialien zur Hand haben. Grund genug, beim Neukauf dieses möglicherweise lebensrettenden Instruments Sorgfalt walten zu lassen. Was aber gehört genau in den neuen Verbandkasten hinein und welche Anforderungen sollte er erfüllen?

Was gehört in den Auto-Verbandkasten?

Die Norm DIN 13164 gibt an, was in einem Auto-Verbandkasten enthalten sein muss. Neben verschiedenen Verbandmaterialien sind auch eine Rettungsdecke, eine Schere, Einmalhandschuhe sowie eine Broschüre mit Erste-Hilfe-Anleitungen vorgeschrieben.

Die zugrunde liegende Norm wurde am 1. Januar 2014 geändert, um sie neuen wissenschaftlich-medizinischen Erkenntnissen zur Ersten Hilfe anzupassen. Nach der alten Norm hergestellte Verbandkästen dürfen zwar noch verwendet und auch verkauft werden. Planen Sie jedoch ohnehin einen Neukauf, ist es sinnvoller, bei diesem gleich die geänderte Norm zu berücksichtigen. Entsprechend ausgestattete Verbandkästen gibt es unter anderem beim Roten Kreuz oder in Ihrer Apotheke.

Was gehört nicht in den Auto-Verbandkasten?

Arzneimittel haben im Erste-Hilfe-Kasten nichts verloren. Der Verletzte könnte allergisch auf Schmerzmittel oder andere Medikamente reagieren. Überlassen Sie die Gabe von Medikamenten also dem medizinischen Fachpersonal und beschränken Sie sich bei Ihrem Erste-Hilfe-Kasten auf die in der DIN-Norm vorgeschriebene Ausstattung.

Was sollten Sie sonst noch beachten?

Damit Ihr neuer Erste-Hilfe-Kasten möglichst lange zuverlässig seinen Dienst tut, sollten Sie ihn vor Staub, Nässe, Benzin und Schmierstoffen schützen. Auch extreme Temperaturen können die Verbandmaterialien und Einweghandschuhe schneller altern lassen – berücksichtigen Sie das nach Möglichkeit beim Verstauen des Kastens in Ihrem Auto.

Hilfreich ist außerdem alles, das die richtige Anwendung der Erste-Hilfe-Utensilien im Ernstfall erleichtert, beispielsweise Taschen, die mit kleinen Piktogrammen zeigen, wie das jeweilige Verbandmaterial angewendet werden soll.

Erste Hilfe regelmäßig üben

Der Kauf eines neuen Auto-Verbandkasten ist unter Umständen auch ein guter Anlass, Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Viele deutsche Autofahrer haben zuletzt vor der Führerscheinprüfung einen entsprechenden Kurs besucht – und das macht sich leider bemerkbar. Viele Menschen haben deutliche Wissenslücken auf dem Gebiet der Ersten Hilfe; in einem entsprechenden Online-Test wurde rund ein Viertel aller Fragen falsch beantwortet. Viele Autofahrer haben zudem Angst, sich selbst zu gefährden oder etwas falsch zu machen, und zögern deswegen im Ernstfall oder helfen gar überhaupt nicht. Lediglich rund ein Drittel der Deutschen ist in Bezug auf die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse wirklich selbstbewusst und würde einem Unfallopfer ohne zu zögern beistehen.

Um diese traurige Statistik zu verbessern, sollten Sie Ihre Kenntnisse auffrischen und auf den neuesten Stand bringen. Das Rote Kreuz schlägt vor, die Materialien aus dem alten, ausrangierten Verbandkasten zum Üben zu verwenden. Oder aber Sie besuchen gleich einen entsprechenden Auffrischungskurs, wie Sie in vielen Gemeinden angeboten werden.

Um die Verbesserung der Ersten Hilfe auf Deutschlands Straßen bemüht sich auch die vom Reifenunternehmen Goodyear ins Leben gerufene Kampagne „Held der Straße“ – mit teilweise beeindruckendem Erfolg. Wer weiß – vielleicht können auch Sie mit Ihren Erste-Hilfe-Kenntnissen einmal jemandem das Leben retten.

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