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Automarkt: VW, Opel und Ford heizen die Rabattschlacht an

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Im deutschen Automarkt für Neuwagen bestimmen immer stärker die Rabatt- und Sonderaktionen sowie Eigenzulassungen von Händlern und Herstellern die Verkaufsmaßstäbe. Die Treiber dieser Entwicklung sind laut CAR-Center Automotive Research die großen deutschen Volumenhersteller. Ford, Opel und der VW-Konzern – vor allem mit seiner spanischen Tochter Seat – bieten über Internetvermittler und Händler per Zeitungsanzeigen hochaktuelle Modelle mit bis zu 30 Prozent Nachlass an. Gleichzeitig halten Import-Marken wie Mazda, Renault oder Citroen mit ausgesuchten Finanzierungs- und Leasingangeboten für bestimmte Fahrzeuge dagegen. Nach Einschätzung von CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer sind die deutschen Volumenhersteller in großem Umfang in das Rabattgeschäft eingestiegen; mit kaum abschätzbaren Folgen für Profitabilität und Investitionsfähigkeit der Unternehmen: „Der deutsche Automarkt verliert zusehends seine Ertragsfähigkeit“, sagt Dudenhöffer und verweist auf die anhaltende Tendenz zum Verfall der Preise. Nach seiner jüngsten Analyse heizen im März besonders VW-Prämienprogramme die Rabatte an. Dadurch belegte der CAR-Rabatt-Index als Marktbarometer nach einer Beruhigungsphase in den Wintermonaten mit 129 Punkten wieder den Rückfall zu höheren Nachlässen. Laut Dudenhöffer verhält sich zur Zeit die Marke VW besonders aggressiv am Markt. Hohe Händler-Rabatte bis zu 20 Prozent für den Golf auf den Listenpreis werden unterstützt von Eigenanmeldungen und Leasing-Mitarbeiter-Programmen.

Opel und Ford ziehen nach

Aber Opel und Ford zeigen ähnliche Verkaufspraktiken: So zeigt die CAR Studie, dass in den vergangenen 14 Monaten Opel über 43 Prozent seiner abgesetzten Neuwagen auf dem deutschen Markt als Eigenzulassungen auf die Straßen gebracht hat. Damit können diese Fahrzeuge später zu einem stark rabattierten Preis an den realen Kunden gebracht werden. In der Rabattschlacht spielen die Autovermittler im Internet eine immer wichtigere Rolle. So ist dort der neue Opel Corsa bereits mit einem Nachlass von 24 Prozent im Angebot. Und Ford Fiesta sowie Focus werden seit über zwölf Monaten mit 25 Prozent Rabatt zu Dauerschnäppchen. Auf der Original-Website von Ford werden Aktions-Boni ausgewiesen, die den C-Max im Vergleich zum Listenpreis um 23 Prozent günstiger machen. Ford, so folgert das CAR-Institut, macht auf seiner eigenen Homepage im Internet seine eigenen Listenpreise zur Makulatur. Aber auch Importware wird billiger: Kundenvorteile von 8 144 Euro beim Citroen C4 Aircross und 6 398 Euro beim Mazda 5 entsprechen Nachlässen von etwa 28 Prozent und 30 Prozent. Insgesamt führt das überzogene Rabattgeschäft nach Ansicht von Marktbeobachtern zu einer Entwicklung, die für den Kunden nur kurzfristige Anreize bereit hält. Denn vor allem der Handel nimmt durch diese Aktionen auf Dauer größeren Schaden. Bei sinkenden Erträgen gehen auch die Investitionen in Verkauf und Kundendienst zurück.

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