Barrichello erneut siegreich

Der Japaner reihte sich am Ende des Feldes ein, der Deutsche ließ auch noch den Motor seines Boliden wechseln und zog einen Start aus der Boxengasse mit vollgetanktem Auto vor. Die anschließenden 56 Rennrunden sollten sich als ein einziges langes Qualifying entpuppen.

Barrichello erwischte den besten Start und brachte sich vor der ersten Kurve bereits um vier Wagenlängen in Sicherheit. Hinter ihm ging es deutlich enger zu: Während Räikkönen seinen zweiten Rang verteidigen konnte, quetschte Fernando Alonso seinen Renault R24 von der sechsten Position aus kommend mit einem weiteren Wahnsinnsstart über die Innenseite bis auf den dritten Platz nach vorne. Auch eine Attacke von Felipe Massa konnte der Spanier mit großem Geschick parieren. Wenige Runden später musste sich der Jungstar jedoch dem BAR von Jenson Button beugen und fiel auf Rang vier zurück.

Als die ersten Teilnehmer in Runde zehn den Boxenstopp-Reigen eröffneten, wurde schnell klar, dass Button mit vergleichsweise schwerem Auto ins Rennen gegangen war. Während das Spitzenduo zum Nachtanken abbog, übernahm der Brite bis zur 14. Runde die Führung. Dann bog auch er zum Reifenwechsel ab, einen Umlauf später als Alonso – dass beide rund zehn Sekunden lang standen, ließ eine vergleichbare Zweistopp-Strategie vermuten.

Räikkönen folgte Barrichello weiterhin Schritt auf Tritt, der Abstand zwischen den beiden wuchs nie auf mehr als eine Sekunde an. Aus diesem Grunde entschloss sich McLaren, den zweiten Halt des Finnen vorzuziehen. Kimi stand lediglich sechs Sekunden lang, fasste nur wenig Treibstoff aus und kehrte mit relativ leichtem Auto auf die Strecke zurück. Ziel der Übung: Durch diesen kurzen Mittelsprint wollte er bei seinem dritten Boxenstopp den führenden Ferrari überholen. Doch während Räikkönen bei der Anfahrt zu seinen Mechanikern von einem Minardi aufgehalten wurde, drehte Barrichello besonders schnelle Runden – der Plan des Silberpfeil-Fahrers scheiterte. Der Brasilianer verteidigte Platz eins auch nach seinem eigenen Service-Halt. Noch schlimmer: Als der Finne neun Runden später nochmals zum Nachtanken hielt, übernahm Button – der seinen zweiten und letzten Tankstopp bereits absolviert hatte – die zweite Position.

Zu diesem Zeitpunkt des Rennens ließ es die Nummer zwei des Ferrari-Teams richtig fliegen und vergrößerte seinen Vorsprung auf bis zu 28 Sekunden. Dann kamen Button und Räikkönen jedoch wieder auf und holten Barrichello in der letzten Runde noch ein. An der Reihenfolge konnten sie aber nichts mehr ändern: Der Brasilianer gewann innerhalb von 14 Tagen seinen Grand Prix dieser Saison und sicherte sich damit vorzeitig den Titel des Vizeweltmeisters. Renault F1-Pilot Fernando Alonso erreichte das Ziel nach einer fehlerfreien Fahrt auf dem vierten Rang.

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve konnte bei seiner Rückkehr in den Formel 1-Zirkus in den Kampf um den Sieg noch nicht eingreifen, schloss jedoch seine beschleunigte Lernphase am Steuer des zweiten Renault R24 erfolgreich ab. Er beendete das Rennen nach einem engagierten Duell mit Mark Webber auf dem elften Platz, lediglich 0,1 Sekunden hinter dem Australier.

Darüber hinaus glänzte der erste Große Preis von China der Formel 1-Geschichte mit zahlreichen spannenden und aufregenden Zwischenfällen. So kollidierte Michael Schumacher bei seiner Aufholjagd mit dem Jaguar von Christian Klien, was für den jungen Österreicher den Ausfall nach sich zog, während der Ferrari-Superstar unbeeindruckt seine Fahrt fortsetzen konnte. Ein spektakulärer Dreher sowie ein Reifenschaden sorgten aber dafür, dass der siebenfache Titelträger über Rang zwölf nicht mehr hinaus kam.

Eine zweite Kollision riss Schumachers Bruder Ralf aus dem Rennen, der vom McLaren-Piloten David Coulthard auf die Hörner genommen worden war. Der Deutsche parkte seinen Williams aufgrund eines kritischen Fahrverhaltens an der Box, während der Schotte lediglich einen Reifenschaden als Unfallfolge davontrug. Allerdings kündigten die Rennkommissare an, den Zwischenfall noch einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Zu guter Letzt erwies sich Minardi-Pilot Gianmaria Bruni als ziemlich rad-los, da das rechte vordere seines Minardi kurz vor Rennende beschlossen hatte, eigene Wege zu gehen.

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