BMW R 1200 R

BMW R 1200 R: Pure Boxer-Dynamik

BMW R 1200 R: Pure Boxer-Dynamik Bilder

Copyright: BMW/Peter Musch

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Die neue BMW R 1200 R ist die moderne Interpretation des Urbegriffs vom „Motor-Rad“, nachdem die Bayern Anfang des Jahres mit der R nineT die äußerst erfolgreiche klassische Variante aufgelegt hatten. Und das vierte Modell der neuen BMW-Boxergeneration ist noch puristischer als die anderen. Gegenüber der Vorgängerin kommt die neue „R“ in jeglicher Hinsicht deutlich dynamischer daher: Schon auf den ersten Blick versprechen die tiefe Front mit dem neuen, markanten Rundscheinwerfer, der prägnante Stahlrohrrahmen und das aufragende Heck unverfälschten, sportlichen Fahrspaß.

Motor und Leistung

Für ausreichend Fahrdynamik, um dieses optische Versprechen auch einzulösen, sorgt der schwungmassenoptimierte Boxer-Motor mit Flüssigkeitskühlung, wie er seit Frühjahr auch in der R 1200 RT und R 1200 GS Adventure zum Einsatz kommt. Optisch halbwegs verträglich ist der Kühler an der Front eingebettet. Aus 1.170 ccm Hubraum erlöst der Vierventiler 92 kW/125 PS und ein druckvolles maximales Drehmoment von 125 Newtonmeter. Geänderte Luftführungen und der satt klingende 2-in-1-Auspuff verleihen ihm sogar noch einen Tick mehr Druck im Drehzahlkeller. Das Triebwerk begeistert mit einem weichen, souveränen Motorlauf und zeichnet sich durch eine erstaunliche Elastizität aus. Fast mit Standgasdrehzahl tuckert der Boxer durch die Dörfchen, um am Ortsausgang sehr fein am Gas hängend munter drauflos zu schieben. Bis gut 6.000 Touren hält der Vortrieb an, erst danach lässt die Lust am Schub etwas nach.
BMW R 1200 R: Pure Boxer-Dynamik

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Stabilitätskontrolle und Fahrmodi

Standardmäßig stehen die Automatische Stabilitätskontrolle „ASC“ sowie die beiden Fahrmodi „Rain“ und „Road“ zur Verfügung, die die Gasannahme des Boxermotors und den Eingriff der Traktionskontrolle entsprechend regeln. Mit der Sonderausstattung „Fahrmodi Pro“ für 305 Euro erweitert sich das technische Repertoire um die schräglagengesteuerte Dynamische Traktionskontrolle „DTC“ und um die weiteren Fahrmodi „Dynamic“ und den konfigurierbaren „User“, mit denen der Boxermotor seine sportiven Talente offenbart.

Fahrwerk sorgt für mühelosen Fahrspaß

Parallel zur potenteren Antriebsquelle hat sich auch beim Fahrwerk Erstaunliches getan: An der Front werkelt nicht mehr der lange Jahre als BMW-Erkennungsmerkmal gefeierte Telelever, sondern eine herkömmliche Upside-Down-Gabel. Diese ist über einen neuen Stahlrohr-Brückenrahmen - der den Zweizylinder-Boxer als mittragendes Element integriert - mit der Paralever-Einarmschwinge am Heck verbunden. Mit einer perfekten 50-zu-50-Verteilung der 231 Kilogramm zwischen vorn und hinten und den moderaten Reifendimensionen begeistert der Roadster mit einer frappierenden Leichtfüßigkeit, die man von einer Boxer-BMW so noch nie gesehen hat. Völlig mühelos biegt die 1200er in enge wie weite Radien, flutscht geradezu durch knackige Wechselkehren und gibt sich auch auf weniger makellosem Untergrund keine Blöße. Präzise lenkt der Roadster ein und bleibt unbeirrbar auf der angepeilten Linie.
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Fahrwerksmodifikationen „Road“ und „Dynamic“

Das liegt sicherlich an den Fahrwerksmodifikationen, den gut harmonierenden Metzeler Roadtec-Pneus und der Sonderausstattung Dynamic ESA, mit der die Testfahrzeuge ausgerüstet sind – erkennbar an den goldenen Standrohren. Für 705 Euro passt das System die Dämpfung dem Fahrzustand und Fahrmanövern automatisch an. Auf Knopfdruck am Bedienelement der linken Lenkerarmatur kann zwischen den Charakteristiken „Road“ und „Dynamic“ gewählt werden, zur Einstellung der Vorspannung am Federbein genügen ebenfalls ein paar Tastendrücke. Bei „Road“ agiert die R 1200 R sehr sensibel auf Fahrbahnunebenheiten, gleitet unbeeinflusst von kleinen oder großen Einflüssen über den Asphalt und bietet einen ausgezeichneten Fahrkomfort, der auch passionierten Tourenfahrern gefallen dürfte. Zupft der Pilot indes beherzter am E-Gas, gehört die Dämpfung dynamisiert – dann hält die 231 kg schwere Boxer-BMW sauber ihre Spur und lässt sich weder durch heftiges Beschleunigen noch herzhaftes Bremsen aus der Ruhe bringen. Etwas mehr Federvorspannung erhöht zudem die Schräglagenreserven.

Die Sicherheit kommt nicht zu kurz

Wie von BMW gewohnt, kommt trotz der hohen Fahrdynamik die Sicherheit nicht zu kurz. Neben der Traktionskontrolle ist die kombiniert zupackende Dreischeibenanlage serienmäßig mit ABS bewehrt, das vorn wie hinten eher auf der sicheren Seite abgestimmt ist und vergleichsweise früh eingreift. Sportfahrer wünschten sich vielleicht eine Spur mehr Giftigkeit der Radialzangen, doch für einen Allrounder gehen die Stopper sehr effizient zu Werke.

Geänderte Sitzkontur

Gegenüber der Vorgängerin ist das Dreiecksverhältnis von Lenker, Rasten und Polsterauflage zwar gleich geblieben, doch eine geänderte Sitzkontur lässt die 790 Millimeter Höhe noch niedriger wirken. Mit beiden Beinen sollte nun fast jeder auf den Boden kommen. Fahrer ab 175 Zentimeter Körperlänge können sich sogar Gedanken über den hohen Fahrersitz (820 mm) aus dem Zubehör machen, mit dem die Kniewinkel deutlich entlastet werden, ohne die Bodenhaftung zu verlieren.
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Sonderaustattungen en masse

In der umfangreichen Sonderausstattungsliste findet sich noch der Schaltassistent Pro für 400 Euro, mit dem auch ohne zu Kuppeln im Sechsganggetriebe rauf- und runtergeschaltet werden kann. Beides klappt im passenden Motorumfeld – beim Hochschalten unter vollem Zug, beim runterschalten ohne Zugkraftanforderung – erstaunlich gut, ansonsten geht ein Ruck durchs R-Gebälk. Viele Sonderausstattungen gibt es einzeln, nur der Bordcomputer Pro ist ausschließlich dem Touring-Paket zugeordnet.

Farbenspiel und Preise

Weniger Auswahl herrscht bei den Farben und Oberflächen: Die „Basis“-Variante kommt in Cordobablau uni, die Edelversion in Thundergrey metallic mit Achatgrau metallicfarbenem Rahmen, Edelstahl-Tankblende und goldenen Bremssätteln heißt „Style 2“ (290 Euro Aufpreis), und die sportlichste „Style 1“-Version ist weiß, zeigt zusätzlich einen Motorspoiler samt kleinem Windschild und hat einen roten Rahmen. Für das, was das Basismodell bietet, sind die verlangten 12.800 Euro durchaus günstig – doch je nach Ausstattung kommen schnell zwei- bis dreitausend Euro hinzu.

Technische Daten BMW R 1200 R

Straßenmotorrad mit luft-/flüssigkeitsgekühltem Zweizylinder-Boxermotor, vier Ventile pro Zylinder, zwei obenliegende Nockenwellen
elektronische Einspritzung, G-Kat (Euro 3), Sechsganggetriebe, Kardanwelle
tahlrohr-Brückenrahmen, Upside-Down-Gabel, Aluminium-Einarmschwinge mit Kardanwelle (Paralever) und Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, Integral-ABS
Hubraum 1.170 ccm
Leistung 92 kW/125 PS bei 7 750/min
max. Drehmoment 125 Nm bei 6 500/min
Reifen vorne 120/70 ZR17
Reifen hinten 180/55 ZR17
Sitzhöhe 790 mm
Leergewicht 231 kg
zul. Gesamtgewicht 450 kg
Tankinhalt 18 l
Preis ab 12.800 Euro

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