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Chevys „made in Germany“? Für Opel kein Problem

Chevrolet könnte bald dazu übergehen, Autos für den europäischen Markt statt in Korea in Europa bauen zu lassen. Dahingehende Überlegungen hat GM-Konzernchef Dan Akerson kürzlich in Detroit geäußert. Denn die Autos von anderen Produktionsstandorten nach Europa zu importieren, sei „nicht der effektivste Weg“.

Eine europäische Chevrolet-Produktion stehe daher auf der „strategischen Liste der Dinge, die wir tun sollten“, so der Chef des gemeinsamen Mutterkonzerns von Opel und der US-Marke. Nach Ansicht von Marktbeobachtern könnte dies den Konkurrenzdruck zwischen den beiden Schwestermarken in Deutschland erhöhen. Da ein bestehender Vertrag bis 2014 neue GM-Werke in Europa verbietet, könnten künftige Euro-Chevys sogar direkt bei Opel vom Band laufen.

Diese Entwicklung will man in Rüsselsheim jedoch nicht als Kampfansage, sondern als gutes Signal verstanden wissen. „Das würde bestimmte Werke noch besser auslasten und wäre vor allem für Bochum eine positive Nachricht“, sagte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz gegenüber dem Online-Portal des Hessischen Rundfunk (HR). In Bochum könnte beispielsweise der Zafira-Bruder Orlando von Band laufen, der auf derselben GM-Plattform aufbaut. Theoretisch könnten Chevrolet-Fahrzeuge für Europa auch in Rüsselsheim produziert werden, so ein Opel-Sprecher weiter. Noch sei aber unklar, was der Mutterkonzern im einzelnen plane.[foto id=“372693″ size=“small“ position=“left“]

Die Gefahr, sich gegenseitig zunehmend Konkurrenz zu machen, wird von Vertretern beider Schwestermarken immer wieder vehement ausgeschlossen. Und das, obwohl zahlreiche Modelle wie der Opel Astra und Chevrolets Kompaktmodell Cruze oder die Elektroautos Ampera und Volt weitgehend baugleich sind. „Wir sehen unseren Wettbewerb außerhalb der Markenwelt von GM“, hat Chevy-Deutschland-Chef Steffen Raschig kürzlich erst gegenüber der „Auto-Zeitung“ betont. Auch Opel-Vertriebschef Alain Visser bekräftigt darin erneut, er sehe „keine Kannibalisierungseffekte“. Seine Marke biete „Fahrzeuge in einem anderen Preissegment und für einen ganz anderen Kundenkreis an“.

So will Opel neben dem Preis, dem Blechkleid und dem Innenraumdesign vor allem über weitreichende Garantieleistungen und technische Innovationen als „Premiumanbieter“ wahrgenommen werden. Bestes Beispiel dafür sind die Opel-Modelle Astra und Zafira, die im Gegensatz zu den US-amerikanischen Verwandten Cruze und Orlando über eine aufwändig konstruierte Verbundlenkerhinterachse mit Wattgestänge verfügen, die Querstabilität und Kurvenlage verbessern soll. Auch absatzmäßig trennen die beiden Marken derzeit (noch) Welten. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat die US-Marke in Deutschland gut 15 000 Autos verkauft, was einem Marktanteil von 0,9 Prozent entspricht. Demgegenüber stehen im selben Zeitraum 131 000 verkaufte Opel-Pkw oder ein Marktanteil von 8,1 Prozent für die Rüsselsheimer.

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