Das E-Auto im absurden Kreis

Das Elektroauto leuchtet matter. Die weltverbessernde Faszination des Fahrens mit Strom und abgasfrei ist einer realistischeren Einschätzung gewichen. Auf dem Auto-Salon in Genf werden zwar etliche Strom-Neuheiten präsentiert, doch die Begeisterung der Besucher gilt nicht den kleinen E-Mobilen, sondern den großen PS-Maschinen.

Das Fahren mit dem Auto als Ausdruck individueller Freiheit kann man wohl selbst den Schweizern mit scharfen Kontrollen, unnötiger Tempolimits und Mega-Staus nicht abgewöhnen. Trotz steigender Kraftstoffpreise haben die potentiellen Kunden für die Strom-Stars offenbar erkannt, was diese in Wirklichkeit sind: angefüllt mit High-Tech, geeignet für kurze Strecken und spezielle Transportaufgaben, eingebremst durch gewichtige Batterien, stundenlange Ladezeiten und wegen happiger Preise kaum erschwinglich. Zudem gibt es keine wirklich organisierte Infrastruktur und der Reiz, mit einem E-Mobil unterwegs zu sein, steht in einem umgekehrten Verhältnis zur Länge der Strecke.

Die Zeit ist reif[foto id=“408570″ size=“small“ position=“right“]

Dass es dennoch mit den Elektroautos voran geht, liegt nicht nur an den vielstimmigen Unterstützungsbekundungen aus der Politik. Nach 125 Jahren Verbrennungsmotor mit stampfenden Kolben und komplizierter Kraftverteilung ist die Zeit einfach reif für eine alternative Kraftquelle. Die Ölvorräte mögen noch etliche Jahrzehnte ausreichen. Unter Berücksichtigung von Öl-Sanden und Schiefer. Aber im Sinne des technischen Fortschritts muss es doch bessere Alternative geben. Ob das wirklich das Elektroauto ist, mag zweifelhaft erscheinen. Aber die großen Konzerne mit ihren noch immer recht durstigen Oberklassevehikeln leben unter dem Damoklesschwert künftiger Emissionsgesetze.

Problem für deutsche Premiummarken

Die deutschen Premiummarken werden diese Flotten-Normen ohne die emissionsfreien E-Gefährte nicht erfüllen können. Nur deshalb stecken sie Milliardensummen in Entwicklung und Produktion einer Technik, die zurzeit und wohl auch künftig nie eine reale Konkurrenz zum herkömmlichen Auto ist. So schließt sich der Kreis eines absurden Vorgangs: das E-Auto fördert die Verbrenner-Mobile und diese erwirtschaften die Investitionen für das E-Auto. Wie das in eine sinnvolle Entwicklung münden soll, das weiß keiner. Wahrscheinlich fährt das Elektro-Auto in die teuerste Sackgasse aller Zeiten.

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