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Diesel-Wirbel: Elektro-Branche im Aufwind

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Im Zuge der Diesel-Krise durch das VW-Drama erhalten Hersteller von Elektrofahrzeugen verstärkt Zuspruch. So begrüßt der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) den Vorstoß der Bundesregierung, eine Prämie für Elektro-Autos einzuführen. Doch steht der Verband weiterhin zum Selbstzünder.“Grundsätzlich begrüße ich all diese Aktivitäten zur Förderung der Elektromobilität“, sagt VDIK-Präsident Volker Lange. Der VDIK weise seit Gründung der Nationalen Plattform Elektromobilität im Jahr 2010 darauf hin, dass für einen erfolgreichen Markt-Hochlauf bei Elektrofahrzeugen in einer Übergangszeit die vorwiegend durch die Batterie verursachten Mehrkosten mit einer Kaufprämie in der Größenordnung von mindestens 5.000 Euro kompensiert werden müssten. Insofern werte er den Vorschlag der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks positiv. Die Kombination mit einer verpflichtenden Quote für Elektrofahrzeuge halte er jedoch nur dann für praktikabel, wenn alle Fahrzeughersteller eine reelle Chance erhielten, diese Quote auch zu erfüllen. „Für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge sollte die Bundesregierung schnellstmöglich die bereits vom Bundesrat geforderte Sonderabschreibung verabschieden.“ Lange warnt jedoch davor, die verschiedenen Antriebstechnologien gegeneinander auszuspielen. „Der VDIK tritt schon immer für Technologie-Neutralität bei den zukünftigen Antriebsarten ein. Der Dieselantrieb spielt eine wichtige Rolle bei der Erfüllung der anspruchsvollen Klimaschutz-Ziele. Moderne Dieselfahrzeuge weisen bereits heute ein sehr niedriges Emissionsniveau auf und können mittlerweile genauso sauber sein wie andere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

Ratschläge für VW

Unterdessen gibt es auch schon Ratschläge für VW: Ein zukunftsweisender Weg wäre es, verstärkt in die Produktion von Plug-in-Hybriden und reinen Elektrofahrzeugen zu investieren und dort eine gesamte Produktpalette zu attraktiven Preisen anzubieten“, sagt Michael Tschakert, Kommunikations-Experte und Leiter des Hauptstadtbüros von PP:Agenda. „Dies wäre die richtige Antwort, um das verloren gegangene Vertrauen in das Automobil, in die Marke und insbesondere in die Glaubwürdigkeit gegenüber den Konsumenten wiederherzustellen“, meint Tschakert.Der Vize-Präsident im Bundesverband eMobilität, Christian Heep, zeigt sich derweil überzeugt, dass nun die Stunde der Elektromobilität gekommen ist: „Diese Krise bedeutet das Ende der gesamten Automobilwirtschaft, wie wir sie kennen“, prophezeit Heep. „Noch ist es möglich, unseren elektromobilen Rückstand in der Welt aufzuholen; damit verbessern sich unsere Chancen auf ein in der Zukunft marktfähiges Produkt enorm.“ Elektroautos, die weltweit gekauft werden – das bedeute den Erhalt von Wertschöpfung, Arbeitsplätzen und Wohlstand.

Nun sind VW und andere deutsche Hersteller bereits recht flott mit den Elektroautos unterwegs, wie etwa die Beispiele e-Golf, e-Up und die Stromer von Mercedes-Benz, BMW und Opel unter Beweis stellen. Aber in der Tat haben vor allem die Japaner den Deutschen lange Zeit elektromotorisch die Rückleuchten gezeigt. Und Firmen wie Nissan drücken auf diesem Gebiet weiterhin auf die Tube, spendierte Nissan doch seinem kompakten Leaf gerade noch eine stärkere Batterie und mit höherer Reichweite. Auch Mitsubishi verkauft seit 2010 mit dem „EV“ ein marktfähiges Elektroauto und hat weltweit schon mehr als 30.000 Stück an den Mann oder die Frau gebracht. Der Wirbel um Dieselfahrzeuge könnte der E-Branche noch weiteren Auftrieb geben.

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