Dieter Nuhr und die Deutsche Umwelthilfe

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Dass Dieter Nuhr „intelligentes Kabarett“ macht, seine Stücke „wortgewandt“ und „die Pointen treffsicher“ sind, das finden seine Fans, das fand auch die Jury, die ihn 2014 mit dem den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache auszeichnete. Der geht seit 2001 jährlich an Personen, die sich „in besonderem Maße um die Anerkennung, Weiterentwicklung und Pflege des Deutschen als Kultursprache“ verdient gemacht haben. Beim „Jahresrückblick Nuhr 2017″ Ende Dezember im ZDF trat der Kabarettist erneut den Beweis an, dass er nichts verlernt hat.

Zu Beginn seines Vortrags nahm er sich die Deutsche Umwelthilfe zur Brust

„Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, es ist Dezember und überall prasseln die Kaminfeuer – was nicht gut ist wegen Feinstaub“, begann Nuhr seinen Rückblick. „Dieses Jahr gab es ja überall Feinstaub, Stickoxide – und von allem zu viel. Angeblich sterben ja sogar Menschen daran. Jedes Jahr, sagt die Deutsche Umwelthilfe, sterben Abertausende an Stickoxid. Wir alle kennen ja die Bilder: Röchelnde Menschen kriechen durch die Straßen“, erzählte Nuhr, um dann nach einer längeren Kunstpause fortzufahren: „Was natürlich Quatsch ist. So eine Statistik ist ja völliger Bullshit. Wenn Sie 98 sind und schweres Asthma haben und Herzklabaster, dann sterben Sie bei starker Stickoxid-Belastung statt um zwölf Uhr 41 schon um zwölf Uhr 39.“

Geschäftsmodell Moral

Aber so wäre das Geschäftsmodell der Deutschen Umwelthilfe, meinte Nuhr. Diese Organistation hätte das Jahr bestimmt wie keine andere: „Die haben geklagt, dass wir die Dieselfahrverbote kriegen.“ Die DUH sei ein winziger Verein, keine 300 Mitglieder aber 90 festangestellte Mitarbeiter, Millionenumsatz, ein wirklich effektives Unternehmen, das von Abmahnungen und Spenden lebe. „Da fragt man sich doch: Wer spendet da?“ Sicher wären das Umweltfreunde, aber interessant sei auch, dass die Automobilindustrie zu den Spendern zähle. Die deutsche Autoindustrie, fuhr der Kabarettist fort, baue die weltweit besten Diesel. Natürlich habe sie stets ihr Geschäftsmodell im Auge. Nuhr: „Aber ich fürchte, die Deutsche Umwelthilfe auch.“

Relativ bleibt relativ

Keine Frage. Die deutsche Autoindustrie hat betrogen bei der Abgasmessung, und das muss auch bestraft werden. „Aber muss man sie jetzt gleich vernichten?“ fragte sich Nuhr. Deutschland lebe ja zum Teil davon. Da müsse man sich doch mal fragen: Sind wir alle mit dem Tode bedroht durch Abgas und Feinstaub? Entsprach die Erregung über den Diesel dem konkreten Risiko, dem wir alle ausgesetzt waren? Nuhr schloss das Kapitel DUH ab und sagte: „Wenn man mal bedenkt, dass die 15 Schiffe mit dem höchsten Schadstoffausstoß – 15, nicht 15 000 oder 15 Millionen – so viele Schadstoffe ausstoßen wie 750 Millionen Autos, also so viel wie alle deutschen Autos in fünfzehneinhalb Jahren. Dann würde ich persönlich sagen, es hat keinen Sinn, wenn sie jetzt ihren Diesel abschaffen und danach auf Kreuzfahrt gehen.“ Den kräftigen Applaus nach dieser Pointe hatte Nuhr verdient.

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