Eine Chemikalie im Autoreifen verändert Hormone im Menschen

Die Chemikalie Octylphenol, nicht nur in Autoreifen, sondern auch in Farben und Klebstoffen vorkommend, wurde wegen ihrer hormonellen Wirkung von der EU als ein „besonders besorgniserregender Stoff“ eingestuft.

Das Umweltbundesamt (UBA), das für die Aufbereitung der Fakten verantwortlich war, begrüßt die Entscheidung. Es sei höchste Zeit, hormonell wirkende Stoffe zu regulieren, um sie dann aus dem Verkehr zu ziehen. „Die EU-Entscheidung ist ein sehr wichtiges Signal für den Umwelt- und Verbraucherschutz“, sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth.

Laut ihm belegen wissenschaftliche Studien klar, dass Octylphenol schon in niedrigen Konzentrationen das Hormonsystem von Fischen beeinträchtige, also deren Entwicklung und Fortpflanzung. Deshalb müsse dieser Stoff schnellstens ersetzt werden.

Hier seien jetzt die Reifenhersteller gefordert.

Sollten sie nicht reagieren, würden gesetzliche Maßnahmen, zum Beispiel Zulassungspflicht oder Importverbot, erfolgen. Diese gelten dann nicht nur für den Chemiestoff, sondern auch auf Halb- und Fertigprodukte mit dem Stoff.

Seitens des Reifenherstellers Continental heißt es dagegen, dass der Stoff nicht aktiv verwendet wird, sondern unterhalb der Schwelle für eine Ausweispflicht in bestimmten Harzen vorkommen kann, die fallweise bei der Reifenherstellung eingesetzt werden. Octylphenol-Bestandteile im Harz lägen bei unter einem Promille Anteil und wären nicht in der Lauffläche zu finden. Schon daher würde die Chemikalie nicht freigesetzt, zumal sie nach der Vulkanisation im Reifen mit anderen Bestandteilen vernetzt ist.

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