Eine Kennzeichenhalterung, die hält

Morgens, 7 Uhr. Ich komme aus dem Haus, laufe zum Auto und merke gleich: Hier stimmt was nicht, das sieht heute komisch aus. Stimmt. Da fehlt vorn das Nummernschild. Na super. Einmal ums Auto laufen – hinten ebenso. Spitze. Ich bin stolzer Besitzer eines denummerierten Autos. Plötzlich ändert sich der ganze Tagesablauf. Polizei, Anzeige, Schriebs mitnehmen, zur Zulassungsstelle fahren. Und vorher tanken. Da lernt man dann plötzlich Mitarbeiter der Tankstelle kennen, die man sonst nie zu Gesicht bekommt. „Sie… Sie…. haben ja… Sie haben ja gar keine.. keine Nummernschilder. Sie bezahlen dann aber schon, oder?“, fragte mich die blonde Dame leicht verwirrt und mit einigem Abstand. Grad so, als ob ich zu allem Übel auch noch gewalttätig sei. Jaja, kein Problem – ich kanns ja dank der Anzeige beweisen, dass ich nicht freiwillig so „nackig“ rumfahre.

 

Das alles war vor einigen Jahren. Warum ich jetzt davon erzähle? Weil es jetzt Kennzeichenhalterungen aus Edelstahl gibt. Häh? Ja, aus Edelstahl. Das Problem bei meinen entwendeten Kennzeichen war nämlich, dass die Diebe nicht nur die Schilder klauten, sondern diese gleich mitsamt der Halterung von der Plastik-Stoßstange rissen. Kurz geruckt und dann hatten sie die in der Hand. Mutmaßlich – ich weiss ja nicht, wie gut oder schlecht sowas geht.

 

So, und nun gibt“s eben solche Halterungen aus Edelstahl. Klingt stabil, oder? Ist es aber nicht. Denn „Edelstahl“ bezieht sich hier nur auf den Rahmen, der bei diesem System auf eine Kunststoffhalterung geclipt wird. Hat also nur ästhetische Vorteile so ein Rahmen. In gebürstetem Edelstahl und mit Logo-Inlay für das Heck kostet so ein Satz stolze 105,50 Euro inklusive Versand. Da freut man sich doch so richtig, wenn man eines Morgens erneut feststellt, dass das Auto irgendwie komisch aussieht…

 

Foto: Carsign