Eine Umweltzone für alle Innenstädte?

Für die Einrichtung einer einheitlichen „Umweltzone Ruhrgebiet“ hat sich jetzt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ausgesprochen. Das käme de facto einem „Einfahrverbot“ für Autos ohne grüne Feinstaubplakette ins größte deutsche Ballungsgebiet gleich.

Im Ruhrgebiet sollen nach Willen der Umweltlobbyisten die seit einigen Jahren bestehenden 15 Einzelumweltzonen wie beispielsweise Essen, Duisburg und Oberhausen zu einer großen zusammengefasst werden. Nur so ließen sich nach Auffassung von DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch Strafzahlungen von bis zu 50 000 Euro pro Stadt und Tag an die EU umgehen. Ziel sei es, „die Gesundheit der Menschen im ganzen Ruhrgebiet vor den ultrafeinen und krebserregenden Feinstaubpartikeln aus Dieselmotoren zu schützen“. Angeblich will die EU-Kommission ab Juni 2011 keine Ausnahmeregelungen für bestimmte deutsche Stadtbezirke und Regionen mehr dulden, die die europäischen Feinstaubgrenzwerte überschreiten.

Der Sinn und Unsinn von Umweltzonen ist nach wie vor umstritten. Aktuell sind vielerorts nur zwei bis drei Prozent des Fahrzeugbestands von der Aussperrung in der Innenstadt betroffen. Der Verwaltungsaufwand, so argumentieren ihre Gegner, stehe daher in keinem Verhältnis zum beabsichtigten Umweltschutzeffekt. Nach Ansicht des ADAC stellen Fahrverbote für ältere Fahrzeug ohne Partikelfilter oder G-Kat zudem einen „unangemessenen und unverhältnismäßig [foto id=“348780″ size=“small“ position=“left“]starken Eingriff in die Mobilität der Bürger“ dar. Auch hätten Umweltzonen in Städten wie Stuttgart oder Köln bisher keinen nennenswerten Beitrag zur Luftreinhaltung geleistet. Der Club lehnt Umweltzonen daher ab.

Aus demselben Grund haben sich einzelne deutsche Städte wie Aachen bewusst gegen Fahrverbote und Plakettenpflicht entschieden:

Die Feinstaubbelastung an Hauptverkehrsstraßen werde laut unabhängigen Studien höchstens zu 40 Prozent durch den Autoverkehr verursacht. Selbst davon wiederum sei ein Großteil nicht den Auspuffabgasen, sondern dem Abrieb durch Reifen und Bremsen zuzuschreiben. „Sogar Elektroautos würden an den Feinstaubwerten also gar nicht viel ändern“, meint etwa Klaus Meiners, Abteilungsleiter im Fachbereich Umwelt der Stadt Aachen. Stattdessen wolle man die Luftqualität durch andere Maßnahmen wie den Ausbau des Radwegenetzes, Förderung von Bus und Straßenbahn sowie eine intelligentere Lenkung des Lkw-Verkehrs verbessern.

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