Elektroautos: Mit Vernetzung gegen Reichweitenangst

Elektrofahrzeuge werden dann erfolgreich sein, wenn sie genauso spontan, autark und flexibel genutzt werden können, wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren“, erklärte Herbert Halamek, Projektleiter eMobility Solutions bei Continental. Unter seiner Leitung läuft seit 2011 im österreichischen Vorarlberg der Flottenversuch VLOTTE AutoLinQ für Elektrofahrzeuge.

Dabei werden die Fahrzeuglokalisierung, Diagnose- und Statusinformationen zum Fahrzeug und die Batterie getestet. Außerdem standen das Steuern des Ladevorgangs an normalen Steckdosen, das Auffinden von Ladestationen sowie das Einbinden von Drittanbieter-Funktionen auf dem Prüfstand.

Zu den praktischen Erkenntnissen des Versuchs zählt der Hinweis, dass Batterien vor einer längeren Fahrt von den Bergen ins Tal nicht voll aufgeladen werden sollten, damit das Auto dabei seine Funktion als Stromerzeuger nutzen kann. Der Stromverbrauch lag im Test bei 17 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Der Verbrauch war, wie bei Autos mit Verbrennungsmotor auch, stark von der Topografie und der Umgebungstemperatur abhängig. Der Energiebedarf veränderte sich bis zum Faktor sechs.

Ein profanes, aber durchaus wichtiges Ergebnis ist die Erkenntnis, dass 98 Prozent aller Fahrten kürzer als 50 Kilometer waren und die Batterien dann in 95 Prozent der Fälle noch über eine Kapazität von 30 Prozent und mehr verfügten. Da besteht also keine Gefahr, unterwegs liegenzubleiben. Aber Angst ist ein Gefühl und es braucht viel Überzeugungsarbeit sie zu überwinden. Diese Überzeugung soll durch ein Gefühl des Geborgenseins und der Vernetzung gefördert werden. Sie bedient sich einer Telematiklösung von T-Systems, die als Portal zwischen Fahrzeug und Fahrer sowie Dienstleistern fungiert. Der Kern ist eine Web-basierte Schnittstelle, auf der die individuellen Smartphone-Apps und andere Dienste genutzt werden können. Der Elektroautofahrer ist also nie allein, kann jederzeit Hilfe bekommen.

Von den 350 VLOTTE Elektrofahrzeugen in privater und öffentlicher Hand sind zunächst 20 in die AutoLinQ- Mobilitätsplattform eingebunden. Im nächsten Schritt wird nun ermittelt, welchen Einfluss die Elektromobilität auf die Netzbetriebe haben wird.

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