Porsche

Er brachte Porsche nach Südamerika: Jaroslav „Jerry“ Juhan gestorben

Porsche betrauert den Tod des früheren Werksrennfahrers Jaroslav „Jerry“ Juhan. Er starb am Freitag, 28. September 2011, im Alter von 89 Jahren. In den Fünfziger Jahren hatte er entscheidend dazu beigetragen, die Marke Porsche auf dem südamerikanischen Kontinent bekannt zu machen.

Geboren wurde Jaroslav Vaclav Maria Juhan am 13. Oktober 1921 in Prag. Dort verbrachte er auch seine Jugendjahre. Nach dem Zweiten Weltkriegs nahm er an Autorennen teil und wurde Importeur italienischer Automobile und Omnibusse. 1951 verließ er seine Heimat nach politischen Querelen und wanderte in die [foto id=“383055″ size=“small“ position=“left“]Republik Guatemala aus. Dort baute er einen Automobilimport für verschiedene italienische Marken auf.

1953 wurde Juhan offizieller Importeur von Porsche-Sportwagen. Um die junge Marke Porsche unter den südamerikanischen Automobilliebhabern bekannt zu machen, entschloss sich Jaroslav Juhan, mit dem Typ 356 an Autorennen teilzunehmen. Mit einem Porsche 356 1500 Super ging er 1953 in Guatemala bei der „Carrera de Pacifico“ an den Start. Dieses Rennen gewann er auf Anhieb und bestellte darauf zwei Exemplare des neuen Rennsportwagens 550 Spyder. 1953 startete er bei der „Carrera Panamericana“ in Mexico und übernahm bereits auf dem zweiten Streckenabschnitt die Führung in der 1,6-Liter-Sportwagenklasse. In aussichtsreicher Position musste Jaroslav Juhan jedoch auf dem siebten Abschnitt mit technischem Defekt aufgeben.

Ein Jahr darauf ging Juhan als Porsche-Werksfahrer erneut bei der „Carrera Panamericana“ an den Start. Über das gesamte Rennen entwickelte sich ein Zweikampf zwischen ihm und Hans Herrmann, der als der Spitzenfahrer des Werksteams galt. Nach 3077 Kilometern gingen Hans Herrmann und Jaroslav Juhan im Abstand von nur 36 Sekunden als Doppelsieger über die Ziellinie. Dieser Erfolg inspirierte Ferry Porsche, künftig alle mit dem siegreichen Viernockenwellenmotor ausgestatteten Porsche-Sportwagen mit dem Beinamen „Carrera“ zu versehen. Auf die „Carrera Panamericana“ folgte 1954 das 1000 –Kilometer-Rennen von Buenos Aires, das Juhan ebenfalls als Klassensieger und Gesamtvierter absolvierte. Als Mitglied der Werksmannschaft ging Jaroslav Juhan 1955 auch bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start. Zusammen [foto id=“383056″ size=“small“ position=“left“]mit Helm Glöckler beendete er den französischen Langstrecken-Klassiker auf dem 6. Rang.

Trotz dieser beeindruckenden Erfolge blieb Jaroslav Juhan nach eigener Aussage immer ein Amateur, der an Rennen teilnahm, um die Wagen im Anschluss besser verkaufen zu können. Sein Automobilhandel in Guatemala prosperierte, doch die zunehmend instabile politische Lage entwickelte sich zu einem immer größeren Risiko. 1961 verließen Jaroslav Juhan und seine Ehefrau Denise Guatemala und siedelten sich in der Schweiz an. Als Geschäftsmann war Juhan seit dem auf verschiedensten Gebieten tätig. Der Kontakt zu Porsche und anderen Rennfahrern riss zeitlebens nie ab. Bei zahlreichen Rennen war Jaroslav Juhan ein gern gesehener Gast, zu dem insbesondere Ferry Porsche und Huschke von Hanstein einen guten Kontakt pflegten. Kein Wunder, dass er Porsche auch auf der Straße treu blieb: Bis ins hohe Alter fuhr Jaroslav Juhan einen Porsche 928 S4.

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