Rolls-Royce Dawn

Erste US-Morgenröte von Rolls-Royce für einen Wohltäter

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Dass längere Lieferzeiten für Autos in den USA zu den absoluten No-Gos zählen, hat sich in der Industrie schon länger herumgesprochen. Für Bestellungen des neuen Rolls-Royce Dawn (Morgenröte) jedoch stehen Millionäre zwischen San Francisco und New York offensichtlich Schlange und sind bereit, ein halbes Jahr auf den „sexiest Rolls-Royce ever built“ zu warten. Doch das Magazin „Naples Illustrated“, eine Zeitschrift für Wohlbetuchte im Südwesten Floridas, wies jetzt seinen Lesern einen Ausweg aus dem Dilemma: „Sie müssen nur am letzten Januar-Wochenende an der Auktion beim Naples Winter Wine Festival teilnehmen. Wenn Sie lange genug mitbieten, könnten Sie der erste amerikanische Besitzer dieses Cabriolets sein.“ Dieser Tipp kann allerdings ins Geld gehen. Nach Einschätzung des New Yorker Luxury Instituts, einer Beratungsfirma für Menschen, denen es auf eine Million Dollar mehr oder weniger nicht ankommt, gehört das Naples Winter Wine Festival, was Exklusivität, Qualität und Prestige angeht, zu den zehn wichtigsten Veranstaltungen für Amerikaner, denen es sonst an nichts fehlt. Seit 2001 treffen sich in dem 20.000-Einwohner-Städtchen Naples an der Westküste Floridas jedes Jahr Ende Januar eine Handvoll Milliardäre und Millionäre beiderlei Geschlechts mit Winzern und Köchen, die in ihrem Fachgebiet zur Weltklasse zählen, zum exklusiven Essen und Trinken und tun dabei Gutes zugunsten benachteiligter Kinder. Das fängt bereits bei den Ticketpreisen an.
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Teilnahme für 10.000 Dollar

In diesem Jahr ist die Teilnehmerzahl auf 580 Gäste begrenzt. Der billigste Einlass beginnt bei 10.000 Dollar (ca. 9.122 Euro) pro Paar, wollen vier Freunde das Erlebnis gemeinsam genießen, sind 25.000 Dollar fällig. Man kann aber auch zu zweit 25.000 Dollar ausgeben, wobei über das normale Programm hinaus – VIP-Service mit Privat-Chauffeur, Partys, Weinverkostung, Edel-Dinner und weiterer Luxus – drei Nächte in einer Suite im Ritz-Carlton Beach Resort mit Blick auf den Golf von Mexiko inbegriffen sind. Höhepunkt der dreitägigen Sause ist ebenfalls im Ritz eine Versteigerung von „Dingen, die man mit Geld normalerweise nicht kaufen kann“, erklärt Tom Moran, beruflich einer der erfolgreichsten US-Vermögensberater. Er gründete vor 15 Jahren das Festival zusammen mit seiner Frau Sandi, um gemeinsam mit Gleichgesinnten die „Naples Children & Education Foundation“ zu fördern. Bis heute brachte das Paar damit 135 Millionen Dollar für körperlich, seelisch oder sozial benachteiligte Kinder zusammen.

Privat besitzen Sandi und Tom Moran einen Keller mit gut 4.000 Flaschen kostbarsten Rebensafts und gelten als ausgewiesene Weinkenner. Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass im Mittelpunkt jeder Auktion für den guten Zweck erlesene Wein-Raritäten aus aller Welt für ebenso erlesene Beträge unter den Hammer kommen. Aber nicht nur. Zu ersteigern gibt es beispielsweise auch ein exklusives Abendessen mit Martina McBride, einem Superstar der Countrymusik, oder eine Reise nach Paris mit Privatbesichtigung von Schloss Versailles und einem Dinner in den Gemächern, in denen einst Ludwig XV domizilierte. So wie jedes Jahr stehen aber auch diesmal wieder zwei Autos im Mittelpunkt. Während 2015 für einen Mercedes SLS AMG GT Final Edition und einen Lamborghini Huracán LP 610-4 insgesamt rund 900.000 Dollar zusammenkamen, soll diesmal mit einem Ferrari 488 Spider (Los 49) und einem Rolls-Royce Dawn (Los 18) die Millionengrenze geknackt werden.

Rolls-Royce Dawn

Weil es den Rolls-Royce Dawn in den USA bisher noch nicht gibt, wird er wohl der Star der Versteigerung werden. 2007 brachte ein anderes Modell der Marke, ein Phantom Drophead Coupè, beeindruckende zwei Millionen Dollar. Der Wagen, der im Januar einen neuen Besitzer finden wird, ist zwar fast einen halben Meter kürzer als der damalige Phantom und liegt tiefer auf der Straße, doch ein Rolls von der Stange ist er keineswegs. Wenn auch bereits in der Serienausführung „Materialauswahl und -verarbeitung von sagenhafter Qualität“ sind, wie das Fachblatt „Auto, Motor und Sport“ schrieb, und das Stoffverdeck auf Wunsch in nur 22 Sekunden den Blick zum Himmel freigibt, spendierte Rolls-Royce-Besitzer BMW dem ersten Dawn auf amerikanischem Boden ein paar maßgeschneiderte Extras. Das fängt bei der Lackierung der Karosserie in „Arctic White“ und dem Stoffdach in dunklem Rot an und hört beim Interieur in zum Dach farblich passendem Leder und viel Holz auf dem Armaturenbrett noch lange nicht auf. Einzigartig ist mit Sicherheit auch die Plakette auf der Einstiegsleiste, die dem Wagen bescheinigt, der erste seiner Art in den USA sowie die Krönung der Auktion zugunsten bedürftiger Kinder zu sein. Unverändert geblieben ist hingegen sein bärenstarker 6,6-Liter-Biturbo-V12 mit 420 kW / 570 PS.
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Ferrari 488 Spider

„Was Frankreich für den Wein, das ist Italien für exklusive Sportwagen“, so trommeln die Gastgeber des Naples Winter Wine Festival 2016 für das Objekt 49 ihrer Versteigerung. „Beleg dafür ist der jüngste Jahrgang aus Maranello, der Ferrari 488 Spider.“ Da ist was dran. Der turbogeladene Mittelmotor-Sportwagen – erst der zweite aufgeblasene Ferrari – mit dem 492 kW / 670 PS leistenden V8-Motor wurde Anfang März 2015 auf dem Genfer Auto-Salon erstmals vorgestellt und erntete von Bginn an einhellige Begeisterung. Aus dem Stand bis 100 km/h braucht er nur drei Sekunden, und seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 330 km/h, wozu man in den tempolimitierten USA allerdings eine eigene Rennstrecke benötigt. Und als wäre das Auto noch nicht genug, darf sich der frisch gebackene Besitzer zusätzliche Extras im Wert von 60.000 Dollar bestellen, an einem zweitägigen Sportfahrer-Lehrgang exklusiv für Ferrari-Besitzer im kanadischen Quebec teilnehmen und ist 2016 bei jedem Autorennen in den USA, an dem ein Ferrari teilnimmt, als „Very important Person“ in Fahrerlager und Bewirtungsbereich willkommen.

Den Abschluss der Auktion bildet schließlich ein Angebot mit möglichem Sprengstoff. Handelt es sich doch um zwei Tickets für die legendäre Dessous-Show von Victoria’s Secret in New York am 10. November 2016 mit Zugang zum Backstage-Bereich und zur After-Show-Party mit den Models, Übernachtung im Luxushotel inbegriffen. Ob dafür freilich jede der anwesenden Ehefrauen ihrem Gatten freie Hand beim Bieten erlaubt, darf bezweifelt werden.

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