Es lebe die “Pappe“– der Trabant

 

Wer braucht Vielfalt auf den Straßen
in Anbetracht eines solch kultigen Autos? Der als sparsam und robust
einst gefeierte Trabant erfreut sich nach über 50 Jahren auf dem
Asphalt noch immer größter Beliebtheit. Ab 1957 wurde die Trabant
Pkw-Baureihe des Herstellers VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau gefertigt. In einem Zeitraum bis 1991 wurden sage und
schreibe 3.051.385 Fahrzeuge gebaut. Sogar im Jahr 2007 meldete
das Kraftfahrt-Bundesamt noch bis zu 52.400 fahrwütige Fans der
ostdeutschen Pappe.

Trabant als wirtschaftliches Zugpferd

Dabei hatte der „Trabi“ zunächst große
Startschwierigkeiten. Aufgrund der schier unmöglichen Materialknappheit und der
unzureichend ausgerüsteten Produktionsstätten schien der Anschluss
an die westdeutsche Automobilbranche so gut wie unmöglich. Doch in
Anbetracht des nicht abreißen wollenden Flüchtlingsstroms gen
Westen entschloss sich das Politbüro 1954, einen neuen, preiswerten
Kleinwagen in Auftrag zu geben. Für die Produktion stellte es
spezifische Eckdaten auf, zu denen ein Höchstgewicht von 600 kg und
ein Verbrauch von 5,5 Litern auf 100 Kilometern zählten. Dabei
sollte der Preis bei einer Jahresproduktion von 12.000 Stück nicht
den Wert von 4000 Mark übersteigen. Zu den technischen Besonderheiten
des Trabants zählen unter anderem die Zündanlage, die mit zwei
Zündspulen statt nur einer sowie entsprechend mit zwei
Unterbrecherkontakten arbeitet. Ferner war die Krückstockschaltung
ein wahres Highlight.

Der erste Trabi läuft vom Stapel

Nach einigen Testjahren wurde schließlich der
Trabant P50 auf der Leipziger Messe vorgestellt und überzeugte
sodann. Der 500 cm³ große zweitakt-Drehschiebermotor brachte es auf
eine Leistung von [foto id=“89969″ size=“small“ position=“left“]überzeugenden 18 Pferdestärken, was zu damaligen
Verhältnissen durchaus akzeptabel war. Das ab 1959 auch als „Trabant
500“ bezeichnete Auto wurde stetig weiterentwickelt und darüber
hinaus kam eine Kombivariante auf den Markt. Mit dem Modelljahr 1963
wurden einige Teile wie der Motor grundlegend überarbeitet. Dieser
erbrachte nun durch größere Zylinderbohrungen eine Leistung von 23
PS. Der Trabant 600 wurde insgesamt um 18 Zentimeter verlängert und
zeichnete sich vor allem durch sein geradliniges Design aus. Das
Nachfolgermodell, der Trabant 601, wurde bis 1988 mit insgesamt 17
Optimierungsschritten bedacht. Dazu zählen unter anderem eine
elektrische Scheibenwischeranlage, der Einbau einer elektrischen
Zündanlage und eine Momentverbrauchsanzeige. Des Ostdeutschen
Liebling wurde in zwei Standardvarianten angeboten: dem Trabant „S“
und dem Trabant „de Luxe“.

Der Siegeszug des Trabants stagnierte langsam

Dennoch konnten die meist
oberflächlichen Veränderungen nicht darüber hinwegtäuschen, dass
die [foto id=“89970″ size=“small“ position=“right“] ostdeutsche Automobilbranche in ihrer Entwicklung stagnierte.
Nach 26 Produktionsjahren war der Trabant 601 völlig veraltet. Das
neuste Modell der Trabant 1.1, das 1990 sowohl ostdeutsche als auch
westdeutsche Autofahrer locken sollte, fand keinerlei Anklang mehr.
Nach Jahren des Wartens war der Ostbürger mit seinem Trabi in das
Land des Überflusses gerollt. Lediglich schwelgende Liebhaber des
ostdeutschen Pappe streicheln hin und wieder über die zutraulichen
runden Augen des Trabants.

 

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