Eurobike: Reichweite des E-Bikes selbst nachrechnen

Die klassische Antwort des Fahrradhändlers auf die Frage nach der Reichweite des E-Bikes lautet: „Es kommt darauf an.“ Dann werden etwaige Einflussfaktoren angeführt wie Außentemperatur, Fahrergewicht, Fahrbahnzustand, Stärke des Rück- oder Gegenwinds, Anzahl und Ausmaß von Berg-und-Talfahrten, individueller Fahrstil sowie Fahrgeschwindigkeit.

Dann verweist er darauf, wie viel Bremsungen getätigt werden. Zum einen kostet das immer wieder Anfahren Energie, zum anderen kann die Bremsenergie jau auch rückgewonnen und in die Bordbatterie eingespeist werden. Obendrein kommt dann noch die Lust des Fahrers aufs Radeln dazu; wie oft er selbst in die Pedale treten möchte und dabei die Motorhilfe drosselt. Jedes Selbstradeln entlastet den Antrieb. Oder anders: Je stärker die Fahrerunterstützung durch den Motor, desto geringer die Reichweite. Und wenn der Kunde nachhakt, er wolle nur im Stadtgebiet unterwegs sein, hört er häufig: „50 Kilometer Distanz sind kein Problem.“

Doch all die genannten Außeneinflüsse stellen letztlich nur die halbe Wahrheit dar. Sehr entscheidend ist auch die E-Antriebstechnik und da zuallererst die Steuerung, also nicht die Batterie oder der Elektromotor, so die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfsburg. Laut der Hochschule würden etliche E-Gefährte die Herstellerangaben in der Reichweite nicht erreichen. Aus Spargründen sei die Steuerung nur unreichend ausgelegt. Dies hätte weniger Fahrkilometer sowie ein schnelleres Heißlaufen des Motors zum Ergebnis.

Wer selbst die Richtigkeit von Herstelleraussagen und tatsächlicher Reichweite vor dem Radkauf feststellen möchte, kann dies nachrechnen. Die angegebenen Amperestunden (Ah), – zum Beispiel 10 Ah – und die Batteriespannung in Volt (V) – zum Beispiel 36 V – sind zu multiplizieren. Das Ergebnis ergibt die Kapazität der vollgeladenen Batterie: 360 Wh Strom.

Davon sind fünf Prozent abzuziehen, da ein Energiespeicher nie ganz entladen wird. Somit stehen 342 Wh zur Verfügung. Der Verbrauch schwankt zwischen fünf und zehn Wh pro Kilometer, je nach Streckenführung, Fahrgeschwindigkeit und so weiter. Wird mit 7,5 Wh im Durchschnitt gerechnet, sind in dem Rechenbeispiel zirka 45 Gesamtkilometer drin.

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