Eurovignette: Werden Spediteure bald stärker zur Kasse gebeten?

Auf eine möglicherweise höhere Autobahn-Maut für Lkw ab 12 Tonnen Gesamtgewicht müssen sich Spediteure und „Brummi“-Fahrer einstellen. Erstmals sollen damit schwere Lastwagen auch für Lärm-, Abgas- und Stauschäden zur Kasse gebeten werden.

Auf diese Neuregelung der sogenannten „Eurovignetten-Richtline“ haben sich die Verkehrsminister der EU-Länder jetzt auf ihrem Treffen in Luxemburg verständigt. Bisher gab es zwar schon eine in den meisten Mitgliedsländern obligatorische Lkw-Maut. Diese hat bisher je nach Lastwagentyp 15 bis 30 Cent pro Kilometer und Fahrzeug an Einnahmen gebracht. Künftig soll sich die Höhe der Maut-Gebühr auch nach der Uhrzeit und den im jeweiligen Transitland durch den Schwerlastverkehr entstandenen Schäden richten.

Zu Verkehrsspitzenzeiten sollen die Mitgliedsländer außerdem einen „Top-Zuschlag“ von 175 Prozent gegenüber der regulären Nutzungsgebühr erheben dürfen, um dadurch ihre Straßen zu entlasten. Demnach könnte die Maut-Gebühr in der Praxis im Schnitt um drei bis vier Cent pro Kilometer teurer werden. Ob die neue Regelung auch auf leichtere Nutzfahrzeuge angewandt wird, soll den nationalen Regierungen überlassen bleiben. Allerdings muss das EU-Parlament dem Kompromissvorschlag noch zustimmen. Dem unter belgischer Regie ausgehandelten Vorschlag war ein jahrelanges Tauziehen um die Neuordnung der Eurovignette vorausgegangen. Gegen sie haben Italien, Spanien und Portugal gestimmt, Deutschland hat für den Vermittlungsvorschlag votiert.

Insgesamt verursachen Staus und ihre Folgen auf deutschen Straßen pro Jahr volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro.

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