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Fahrbericht Fiat Stilo 1,9 Multijet: Ein Diesel macht den Stilo munter

Im so genannten C-Segment tobt der Verteilungskampf der Marken, der über den Erfolg der Volumenhersteller entscheidet. Der Fiat Konzern hat im Jahre 2002 den Stilo ins Rennen geworfen. Wie damals bei Bravo und Brava gibt es von ihm zwei Karosserie-Versionen. Dieses Mal hat Fiat es bei einem Namen belassen. Im Test der Multijet-Diesel mit 103 kW/140 PS als Fünftürer.
Fiat Stilo. Foto: Auto-Reporter/Fiat
Der Dreitürer hat eine flache Coupé-ähnliche Form und wird von den Marketingleuten nicht ganz zu Unrecht als "Großraum-Sportwagen" angeboten. Die beiden Türen des Coupés sind breit und machen Mühe in engen Parklücken. Der Fünftürer ist fünf Zentimeter höher und hat als Plus sowohl eine Sitzposition, die an einen Van erinnert, und den Komfort der vier Türen zu bieten.
Doch wer den Diesel-Stilo 1,9 Liter Dynamic erstmals bewegt, der spricht vor allem über eines, die Power seines Motors. Mit Macht zieht es den Wagen nach vorne und in weniger als zehn Sekunden wird die 100 km/h-Marke erreicht. Erst bei einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h ist Schluss. Bei feuchten Straßen ist Vorsicht geboten, denn die Leistung setzt heftig ein und schnell bringt man die Räder zum Durchdrehen. In Kurven spürt man das hohe Drehmoment deutlich im Frontantrieb. Das zerrt bei übertriebenem Gasgeben ganz schön. Die 103 kW/140 PS und das maximale Drehmoment von 305 Nm bei 2000 Umdrehungen werden mit der heute üblichen Common-Rail-Einspritztechnik erzeugt, übrigens einer Erfindung des Hauses Fiat. Mit einem Mittelverbrauch von 5,8 l ist das kompakte Auto sowohl äußerst flott als auch sehr sparsam.
Das Sechsganggetriebe lässt sich gut schalten, doch länger als sie es sind dürften die Schaltwege nicht sein. Auf dem Weg vom fünften in den sechsten Gang muss man ein bisschen acht geben um nicht versehentlich im Vierten zu landen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die progressiv wirkende Lenkung, die bei langsamer Fahrt sehr direkt und leichgängig ist, was zunächst zu Überreaktion führen kann. Hat man sich aber daran gewöhnt freut man sich darüber, wie leicht das Einparken funktioniert. Bei hohem Tempo vermittelt die Lenkung ein straffes sicheres Fahrgefühl, was natürlich auch mit dem gut abgestimmten Fahrwerk des Autos zu tun hat, bei dem weder Sportlichkeit noch Komfort zu kurz kommen.
Wer in den Stilo einsteigt sieht und spürt, dass dieses Auto italienisch ist, und das will der Käufer ja auch. Die Ausstattung der Sitze, das freundliche Muster des Bezugsstoffes, die etwas kurzen und schmalen Sitzflächen, die Auswölbung der Lehne, alles ist typisch Fiat. Das Armaturenbrett wirkt schlicht und gleichzeitig schön, besonders wenn das Navigationsgerät Connect mit geordert wurde. Die Instrumente sind gut ablesbar und die Schalter alle leichtgängig und auf Anhieb erreichbar. Man muss nur ein bisschen aufpassen, wenn man nachts die Geschwindigkeits-Regelanlage einschaltet, was durch Drehen des unteren Stockhebels links am Lenkrad geschieht. Denn direkt darüber wird am oberen Stockhebel das Licht an- und ausgeschaltet mit genau der gleichen Drehbewegung.
Der Kofferraum des Fünftürers ist von befriedigender Größe und wenn die hintere Sitzbanklehne umgeklappt wird ist er richtig geräumig. Das Fassungsvermögen variiert zwischen 335 und 1035 l, bis zum Fensterrand gemessen. Die hintere Sitzbank lässt sich komplett oder geteilt in der Länge verschieben und die Lehne des Beifahrersitzes ist umklappbar, so dass rechtsseitig bei Bedarf eine lange ebene Ladefläche entsteht. Eine ordentliche Zuladung von 435 kg machen den Stilo familienurlaubstauglich. Der 58 l große Tank sichert eine richtig gute Reichweite von 900 Kilometern bei sanfter Fahrt.
Die Sicherheitsausstattung der gesamten Stilo-Baureihe, wozu auch der Kombi "Multi Wagon" zählt, umfasst alles, was heute Standard ist und sogar ein bisschen mehr: bis zu acht Airbags, Dreipunktgurte und Kopfstützen an allen Sitzen, Isofixbefestigung für Kindersitze an der Rücksitzbank und wichtige Systeme wie ABS, Bremsassistent, Traktionskontrolle und ESP (nicht bei allen Ausstattungen serienmäßig).
Fünf Ausstattungsversionen eröffnen ein breites Angebot. Alle Modelle haben elektrische Servolenkung, elektrische Fensterheber, Wärme dämmendes Glas, Drehzahlmesser und ein Radiovorbereitungs-Set mit Antenne und sechs Lautsprechern, beheizte und elektrische verstellbare Außenspiegel, Funkfernbedienung der Türschlösser, Bordcomputer und Nebelscheinwerfer. Eine manuelle Klimaanlage gehört bei der gefahrenen Version "Dynamic" zur Grundausstattung. Das Auto kostet komplett 21 500 Euro.
Die wichtigsten Daten:
Länge/Breite/Höhe 4253/1756/1525 mm, Radstand 2600 mm, Wendekreis 11,1 m, Leergewicht (mit Fahrer) 1415 kg, Zuladung 435 kg, Kofferraum 335 bis 1035 l, Tank 58 l, Viertakt-Dieselmotor mit Common-Rail-Direkteinspritzung, vier Zylinder, Hubraum 1910 Kubikzentimeter, Leistung 103 kW (140 PS), maximales Drehmoment 305 Nm bei 2000 U/min, beschleunigung auf 100 km/h 9,8 Sekunden, Vmax 200 km/h, EU Normverbrauch im Mittel 5,8 l Diesel, Praxisverbrauch 6,5 l , Abgasnorm Euro 3, Versicherungseinstufung HPFL 17, TK 23, VK 20, Preis 21 500 Euro
Von Uwe Gabler
29. September 2004. Quelle: Auto-Reporter

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