Fahrbericht Harley-Davidson XR 1200: Der ‚European Way of Drive‘

Die wohl sportlichste
Harley-Davidson aller Zeiten steht ab sofort in Form der XR 1200 bei den
Händlern. Der Preis für das schnörkellose Bike startet bei knapp 11 000 Euro.

Ihr Vorbild findet die klar und übersichtlich gezeichnete Harley in der XR 750,
die als Königin des Dirt Tracks bezeichnet wird, dem in den USA so beliebten
Motorsport, der auf Lehm- und
Sand-Ovalen ausgetragen wird. Eine Chopper ist die XR 1200 also nicht, eine
Harley dennoch.

Exklusiv für die Alte Welt

Die Sportster bleibt dem europäischen Markt
vorbehalten. In ihr kommt ein neu entwickelter V2 mit 1 202 ccm Hubraum und
Einspritzanlage zum Einsatz, der 67 kW/91 PS bei 7 000 Touren sowie 100
Newtonmeter bei 3 700 U/min leistet. Für einen luftgekühlten Zweizylinder sind
das durchaus respektable Werte, zumal der Motor zwischen 2 500 und 4 000 U/min
erfreulich druckvoll agiert und für herrlich deftigen Durchzug sorgt.

[foto id=“15067″ size=“small“ position=“left“]Sportlichstes Triebwerk aller Zeiten

Mangelnden Sportgeist kann man der XR 1200
nicht unterstellen. Bereits nach wenigen Metern genießt man die fahraktive
Sitzposition, die sie den leicht nach hinten gerückten Rasten und dem angenehm
breiten Lenker verdankt. Die sportliche DNA des Dirt Track Racers XR 750 ist
nicht von der Hand zu weisen – das gilt auch für den Motor. Donnernd hängt der
V2 in erfrischender Weise am Gas und dreht ab 2 200 U/min im letzten der fünf
Gänge ruckfrei bis in den bei 7 000 Touren beginnenden roten Bereich. Der neue
Motor ist das wohl sportlichste Triebwerk, das es je in einer Serien-Harley zu
kaufen gab.

Pneus zunächst erwärmen…[foto id=“15068″ size=“small“ position=“right“]

Entsprechend fiel die Wahl der
Fahrwerkskomponenten aus, die aus dem Hause Showa stammen. Vorne kommt eine
Upside-down-Gabel mit 43 Millimetern Standrohrdurchmesser zum Einsatz. Hinten
führen zwei Federbeine die torsionssteife Leichtmetallschwinge. Aus
Leichtmetall sind auch die Felgen im XR-Design gearbeitet, auf denen eigens
entwickelte Dunlop-Pneus in der Dimension 120/70 ZR 18 und 180/55 ZR 17
rotieren. Abgerundet wird das sportliche Gesamtpaket von einer Bremsanlage aus
dem Hause Nissin, die der äußerst dynamischen XR gut zu Gesicht steht. Immerhin
gab es noch nie eine Harley, die einen so sehr zur ambitionierten Suche nach
der perfekten Schräglage animiert. Indes sollte man den Reifen unbedingt eine
gewisse Warmlaufzeit gönnen, denn in kaltem Zustand ist der Grip äußerst
tückisch.Und wer es
generell langsamer angehen will, kann eine auf 25 kW/34 PS gedrosselte Variante
ordern.

[foto id=“15069″ size=“small“ position=“left“]Preisstruktur

Der günstige Anschaffungspreis bestätigt
übrigens all jene, die sich ihre XR schon lange im Voraus sicherten: Bereits
vor der Preisbekanntgabe im Juli 2007 gab es
mehr als 600 Bestellungen. Auch das ist eben dem Mythos Harley-Davidson
geschuldet, der mit der gefälligen XR 1200 nun eine sportliche Facette erhält.
Wie das Vorbild aus dem Oval erfreut die XR 1200 mit ihrer Kurvengier, was auf
einer Rennstrecke ebenso wichtig ist wie in einem deutschen Mittelgebirge. Die
Harley verkörpert den „European Way of Drive“.

Teststeno Harley-Davidson XR 1200

Sportster-Motorrad mit luftgekühltem
Zweizylinder-V-Motor, zwei Ventile pro Zylinder, 1 202 ccm Hubraum,
Leistung 67
kW/91 PS bei 7 000 U/min,

max.Drehmoment
100 Nm bei 3 700 U/min,
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h,
elektronische
Einspritzung, fünf Gänge,
Sitzhöhe 77 cm, Tankinhalt 13,3 Liter,
Reifen vorn
120/70 ZR 18, hinten 180/55 ZR 17,
Leergewicht 250 kg, Zuladung 179 kg;
Preis:
10 990 Euro.

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