Kia

Fahrbericht Kia Sorento 2.5 CRDi EX – Viel Auto fürs Geld

Kia punktet beim Absatz mit zwei Fahrzeugen wie
sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Zum einen verkauft sich der
kleine Picanto am unteren Ende der Modellpalette besonders gut, zum
anderen hat der Sorento am oberen Ende das Herz der SUV-Käufer erobert
und musste erst nach Einführung des Cee´d Platz 2 in der
Kia-Beliebtheitsskala räumen.

Zeitweilig war der Allradwagen so
begehrt, das er das Auto mit den längsten Lieferzeiten in Deutschland
war. Das ist heute zum Glück für die Kundschaft vorbei. Vorbei
sind aber auch die Zeiten, in denen sich der Kia Sorento in der
beliebten Dieselversion mit 103 KW/140 PS und Tempo 170 zufrieden geben
musste. Mittlerweile bringt der 2,5-Liter-Selbstzünder 125 kW/170 PS
mit und beschleunigt bis auf eine Endgeschwindigkeit von 182 km/h. Das
maximale Drehmoment von 392 Newtonmetern zwischen 1850 und 2500 U/min.
ist ebenfalls ein Wort.

Das Getriebe ist gut abgestuft und die
ersten drei Gänge sind stimmig übersetzt. Sie verlangen beim beherzten
Tritt aufs Gaspedal nicht gleich laut aufheulend nach dem nächsten
Gang. Nicht ganz so gefallen kann die fünfte und letzte Getriebestufe.
Sie bietet zwar ebenfalls ausreichend Durchzug, aber vor allem bei
hohem Autobahntempo könnte ein sechster Gang bei den 30 Mehr-PS nicht
schaden. So ganz kann der Sorento nicht verhehlen, dass er vor allem
auf den amerikanischen Markt zielt, wo schnelle Geschwindigkeit keine
so große Rolle spielt.

Während die Basisversion LX über
zuschaltbaren Vierradantrieb verfügt, verteilt beim EX ein elektronisch
eingreifendes Allradsystem automatisch die Motorkraft variabel auf
Vorder- und Hinterräder. Der Sorento bleibt dadurch auch bei hohem
Tempo gut in der Spur. Lediglich auf plötzlich wechselnden
Fahrbahnbelag reagiert er bei schnellen Fahrten etwas nervös. Wer mit
dem koreanischen SUV ins Gelände will, der kann auf eine
Geländeuntersetzung zurückgreifen.

Der Federungskomfort ist
gut, die Servolenkung arbeitet relativ direkt und die Gänge rasten
butterweich ein. Nur beim Kaltstart verlangt der erste Gang etwas
Nachdruck. Den Durchschnittsverbrauch gibt Kia mit 7,9 Litern auf 100
Kilometern an. Wer viel und gerne schnell auf der Autobahn unterwegs
ist muss mit etwa zehn Litern rechnen. Einen Russpartikelfilter bietet
Kia für 565 Euro zum Nachrüsten an.

Im Alltagbetrieb überzeugt
der Sorento vor allem mit Platz und Übersicht. Der Innenraum will wegen
der relativ hohen Einstiegshöhe von über 20 Zentimetern beim EX mit
17-Zoll-Rädern allerdings beinahe schon „erklettert“ werden. Ein 441
Liter großer Kofferraum, der sich bei Bedarf auf 1751 Liter bei
umgeklappter Sitzbank und ebener Fläche vergrößern lässt, wappnen den
Wagen für größere Transportaufgaben. Viele nützliche Ablagefächer für
Kleinkram bis hin zu flaschentauglichen Aussparungen in den Türen
überzeugen im Innenraum. Die Fondsitze mit ihrer flachen und relativ
kurzen Beinauflage sind hingegen nicht unbedingt etwas für den
Durchschnittseuropäer, engen die Mitfahrer letztendlich aber auch nicht
ein.

Kopfairbags vorne und hinten sind ebenso serienmäßig an
Bord wie ABS und ESP. Die bereits in der Basisversion recht gute
Ausstattung inklusive CD/MP3-Radio ergänzt der 3000 Euro teurere EX
unter anderem durch Nebelscheinwerfer, beheizbare und elektrisch
klappbare Außenspiegel. Dazu gibt es einen kleinen Bordcomputer, der
unter anderem die Restreichweite errechnet. Eine
Zweizonen-Klimaautomatik, höhenverstellbares Lederlenkrad, aktive
Kopfstützen vorne und Scheinwerfer-Reinigungsanlage sowie
Rückfahrsensoren sind weitere Ausstattungsmerkmale. Für Kia-Neulinge
gewöhnungsbedürftig ist der Scheibwenwischerhebel. Die höheren Stufen
liegen unten und nicht oben, wie es üblich ist.

Unterm Strich
bietet der Sorento viel Auto fürs Geld und weiß durch etliche
Annehmlichkeiten im Innenraum zu überzeugen. Vor allem als Zugpferd für
Wohnwagen, Bootsanhänger oder Pferdetransporter im Schlepp bietet sich
der 2.5 CDRi mit 3000 Kilogramm gebremster Anhängelast an. Die
Automatikversion darf noch 500 Kilo mehr ziehen.

Mit über 30
000 Euro für das Basismodell stößt der Sorento mittlerweile in
Preisregionen vor, in der sich viele andere Konkurrenzfahrzeuge
tummeln. Doch er punktet wie fast alle koreanischen Fahrzeuge nach wie
vor mit guter bis kompletter Ausstattung, die anderswo zusätzlich
bezahlt werden muss. (ar/jri)

Länge x Breite x Höhe: 4,59m x 1,87m x 1,73m
Leergewicht: 2065 kg
Motor: 2,0-Liter-CRDi
Max. Leistung: 125 kW / 170 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 392 Nm bei 2000 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 7,9 Liter Diesel
CO2-Emission: 209 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 12,0 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h
Wendekreis: 12,0 Meter
Kofferraum: 441 Liter bis 1751 Liter
Basispreis: 33 795 Euro (EX)

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Gast auto.de

April 23, 2009 um 8:00 pm Uhr

Der Fahrbericht über den neuen Sornto ist zwar sehr interessant, aber ich vermisse eine wichtige Information.
Ich habe einen Sorento Modelljahr 2004 und habe im Gespannbetrieb (1200 kg, Hälfte der zul. Anhängelast) bei langen Steigungen erhebliche Überhitzung des Motors. KIA Motors GmbH schreibt lapidar, das ist eben so und bekannt.

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