Lada

Fahrbericht Lada Priora Kombi: Das Warten hat ein Ende

Lada hat im vergangenen Jahr von der Abwrackprämie profitiert. Statt der üblichen jährlich rund 2500 Neuzulassungen waren es 2009 über 4600 Fahrzeuge gewesen. Nun ist wieder der nüchterne Absatzalltag eingekehrt und der wird nach wie vor allem vom Geländewagenklassiker Niva getragen, der gerade erst einige kleine Modifikationen spendiert bekommen hat, im Grunde aber seit über 30 Jahren nahezu unverändert gebaut wird. Neue Kunden verspricht sich Lada jetzt vom 2171. Hinter der Zahl verbirgt sich die Kombiversion des vor anderthalb Jahren eingeführten Kompaktmodells Priora, auf die Lada-Freunde schon lange gewartet haben.

Exterieur

Wie viele Modelle des größten russischen Autobauers hat es auch beim Priora Kombi, der in seiner Heimat als Priora Universal geführt wird, mit der Markteinführung in Deutschland deutlich länger als angekündigt gedauert. Mit 4,34 Metern Länge basiert er auf der Stufenhecklimousine, verfügt aber über oben größer ausgeschnittene [foto id=“309622″ size=“small“ position=“right“]hintere Türen. Das Kombiheck folgt nicht dem Lifestyletrend und zeichnet sich durch eine fast senkrecht stehende Heckklappe aus.

Interieur

Das Interieur macht keinen umwerfenden, aber einen ordentlich Eindruck. Die obere Armaturenbretthälfte ist sogar leicht weich unterschäumt. Stoffinletts in den Türen tragen ebenfalls zu einem recht angenehmen Ambiente bei. Das haben wir in so manchem Kleinwagen schon deutlich schlechter erlebt. Nach wie vor gewöhnungsbedürftig sind die recht weichen Sitze und vor allem das Polsterdesign mit seinen wirren Linien. Dafür verwöhnt der Priora mit einer zeitgemäßen Mittelarmlehne und sogar einem – wenn auch recht einfachem – Brillenfach im Dachhimmel. So viel Luxus ist bei Lada bislang vergeblich gesucht worden.

Gepäckraumvolumen

Der Kombi bietet mit 444 Litern Gepäckraumvolumen im Heck Platz auf Klassenniveau. Nach Umklappen der im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitze entsteht eine nahezu ebene Ladefläche und es lassen sich dann bis zu 1370 Liter verstauen. Die Kopfstützen müssen allerdings vorher abgenommen werden. Sie werden anschließend in [foto id=“309623″ size=“small“ position=“left“]spezielle Halterungen gesteckt. Weniger praktisch ist das Gepäckraumabdeckung, die sich beim Beladen entweder nur zur Hälfte zusammenfalten lässt oder eben ganz entfernt werden muss. Unverständlich ist, dass die sowohl von innen wie auch per Fernbedienung zu entriegelnde Hecklappe außen keinen Griff hat.

Deutliche Tendenz zum Übersteuern

Typisch Lada ist die deutliche Tendenz zum Übersteuern. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung spricht bei niedrigen Geschwindigkeiten recht träge an und ist relativ lang übersetzt. Das erfordert etwas Gewöhnung. Die Gänge rasten präzise ein, der Schalthebel verlangt aber eine etwas härtere Hand. Für Lada-Verhältnisse ist das Getriebe dennoch relativ leichtgängig.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Motorisierung; Die magische 10 000-Euro-Grenze; techn. Daten & Preis

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Motorisierung

Der 1,6-Liter-Motor ist mit seinen 72 kW / 98 PS naturgemäß kein Temperamentsbolzen. Die Fahrleistungen sind aber dennoch ordentlich und die Getriebeabstufungen gut gewählt. [foto id=“309625″ size=“small“ position=“left“][foto id=“309626″ size=“small“ position=“left“]Der 5. und letzte Gang verfügt bei höheren Geschwindigkeiten über ausreichend Elastizität und sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von über 180 km/h. Die angegebenen 6,3 Liter Durchschnittsverbrauch lassen sich bei etwas zurückhaltender Fahrweise durchaus realisieren. Wie für alle Lada ist auch für den Priora Kombi gegen Aufpreis eine Autogasanlage lieferbar.

Die magische 10 000-Euro-Grenze

Nach wie vor versucht sich die russische Marke hierzulande über den Preis zu positionieren. Auch der 2171 unterschreitet die magische 10 000-Euro-Grenze und ist der drittbilligste Kombi auf dem deutschen Markt. Dafür gibt es Metallic-Lackierung und Leichtmetallfelgen, die gewohnt leistungsstarke Heizung, ausreichend Platz und Motorleistung, aber nach wie vor immer noch eine magere Sicherheitsausstattung. Zwar ist ABS mittlerweile Serie, aber dazu kommen dann nur noch Fahrer- und Beifahrerairbag. Lada hofft, neben eingefleischten Marken-Fans (die gibt es) mit dem 2171 auch den einen oder anderen Gewerbekunden ansprechen zu können, der ein günstiges Firmenauto für seinen kleinen Betrieb sucht.


Datenblatt des Lada 2171
 
Länge x Breite x Höhe: 4,34 m x 1,68 m x 1,51 m
   
Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder-Benziner, 1596 ccm
Leistung: 72 kW / 98 PS bei 5600 U/min
Max. Drehmoment: 145 Nm bei 4000 U/min
Verbrauch (nach EU-Norm): 6,3 Liter
CO2-Emission: 154 g/km (Euro 4)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 11,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h
   
Leergewicht/Zuladung: 1178 kg/415 kg
Kofferraum: 444 – 1370 Liter
Anhängelast: 800 kg
   
Wendekreis: 11,6 m
Reifen: 175/65 R14 76 T
   
Preis: 9990 Euro

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