Land Rover

Fahrbericht Landrover Freelander TD4 Sport: Der Duft der Wildnis

Er war einer der ersten, die das Segment der SUVs begründeten, ohne bei den Käufern echte Geländeambitionen zu wecken. Inzwischen haben die Briten ihr kleinstes Modell optisch und in der Ausstattung aufgefrischt, die eigentlichen Werte blieben: Viel Platz, gute Übersichtlichkeit ein gewisses Prestige auf der Straße.
Landrover Freelander Sport. Foto: Auto-Reporter/Landrover
Von der Noblesse eines Range Rover oder des neuen Discovery ist der Freelander Sport allerdings weit entfernt. Hier fast sich alles massiv an, statt Rosenholzfurnier und Leder gibt es schwarzes Hartplastik, atmungsaktive Stoffsitze inklusive Lordosestütze und ein Hardtop. Macht aber nichts, das Gestühl ist zumindest langstreckentauglich. Auch im Fond freuen sich Passagiere über reichlich Platz. Der Kofferraum ist mit maximal 1194 Litern nicht riesig, aber flexibel nutzbar. Die etwas rustikale Inneneinrichtung in der Optik der Achtziger Jahre scheint für die Ewigkeit gemacht, ist allerdings nicht immer klapperfrei.
Die optische Rosskur hat dem Freelander gut getan. Er erhielt unter anderem neue Front- und Heckstoßfänger, modifizierte Heckleuchten, einen neuen Kühlergrill sowie die neuen für Land Rover markentypischen Klarglas Doppelscheinwerfer im Stil des Range Rover. Innen hat die Sport-Variante beispielsweise mit einem Lederlenkrad samt Fernbedienung für die Radio-CD-Einheit und eine Klimaanlage an Bord.
Sport bedeutet beim Freelander vor allem mehr Agilität. Die Tieferlegung des Fahrwerks um 30 Millimeter, um 30 Prozent härtere Stoßdämpfer und große 18-Zoll-Felgen mit Niederquerschnittsreifen in der Größe 235/50 R 18 lassen ihn flink um die Ecken wieseln, bei Nässe schiebt er allerdings merklich über die breiten Vorderräder. Dabei bleibt er jedoch dank Allradantrieb mit zentraler Viscokupplung immer in der Spur. Der Wendekreis ist mit 11,6 Metern nicht eben klein was gelegentlich beim Rangieren im Großstadtdschungel stört.
Echte Geländesperren gibt es nicht, aber wer jagt auf deutschen Straßen schon Rhinozerosse. Für die Fahrt in unwegsamen Gelände ist der Freelander aber nach Angaben des Herstellers durchaus geeignet. Mit einer serienmäßigen elektronischen Traktionskontrolle (ETC) kombiniert mit dem Allradantrieb soll er (fast) überall durchkommen. Für besonders schwierige Situationen abseits befestigter Straßen steht zudem die zur Serienausstattung zählende elektronische Bergabfahrkontrolle HDC (Hill Descent Control) bereit – eine Art Dauerbremse für steile Hänge. Das per Knopfdruck aktivierbare System ist nur im ersten und im Rückwärtsgang tätig. Es verzögert dabei stets die hangabwärts weisende Achse und drosselt das Fahrzeug in Bergabpassagen auf eine Schrittgeschwindigkeit von etwa 10 km/h.
Der Zweiliter-Dieselmotor des Briten ist ein deutsches Gewächs und stammt aus der Kooperation mit BMW. Die 82 kW/112 PS reißen keine Bäume aus, beschleunigen den Briten aber immerhin in 13,2 Sekunden auf Tempo 100 und wenn es sein muss bis 159 Km/h Höchstgeschwindigkeit. 260 Newtonmeter Drehmoment reichen auch für flottere Zwischenspurts, allerdings würde sich sicher mancher Fahrer gelegentlich noch etwas mehr Leistung wünschen, insbesondere, wenn er bis zwei Tonnen (gebremst) an den Haken nimmt. Den Verbrauch gibt Landrover mit 7,6-Litern Diesel an, im Test waren es rund neun Liter. Eine Euro 4-Einstufung kann der Motor nicht bieten. Landrover bietet den TD4 mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe oder einer Fünfstufenautomatik an. Der gefahrener Handschalter verwöhnt mit einer guten Abstufung und knackig-kurzen Wegen, die gut zum sportlicher abgestimmten Fahrwerk passen.
Fazit: Der Landrover hat noch immer den Charme des Besonderen. Er bietet viel Platz und für einen Offroader auch guten Komfort. Der Preis von 31 800 Euro für den dreitürigen Sport ist aber auch mit der relativ kompletten Ausstattung immer noch kein Schnäppchen.
Technische Daten: Länge/Breite/Höhe 4459/2071/1717 mm, Radstand 2557 mm, Wendekreis 11,6 m, Leergewicht 1693 kg, Zuladung circa 400 kg, Kofferraum 410 bis 1125 l, Tank 59 l, 4-Zyl.-Turbodiesel, quer, Common-Rail-Direkteinspritzer, Hubraum 1951 cm⊃, Leistung 82 kW/112 PS bei 4000/min max. Drehmoment 260 Nm bei 1750/min, permanenter Allradantrieb über zentrale Viskokupplung, 5-Gang-Schaltgetrieb, Beschleunigung auf 100 km/h 13,2 Sekunden, Vmax 159 km/h, EU-Normverbrauch im Mittel 7,6 l, Abgasnorm Euro 3, Preis 31 800 Euro
Von Stephan Bähnisch
17. November 2004. Quelle: Auto-Reporter

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

zoom_photo