Mazda

Fahrbericht Mazda 6 Sportkombi: Der Träger der Wende

Er erfreut sich – gerade als Kombi – großer Beliebtheit nicht nur in Deutschland. Lange fehlte ein Diesel, den Mazda im vergangenen Jahr nachschob. Er macht aus dem 6 einen flotte und komfortablen Reiselaster, der mit dem Sprit durchaus sparsam umgeht.
Mazda 6 Sportkombi. Foto: Auto-Reporter
Sportkombi nennt Mazda seinen Familientransporter selbstbewusst. Optisch ist ihm das durchaus abzunehmen. Die flott gezeichnete Karosserie ohne Schnörkel und mit den eigenwillig gestalteten Leuchten vorn wie hinten verleihen dem 6 ein dynamisches Äußeres. Auch innen ist er gut gemacht. Die metallisch glänzende Mittelkonsole mit griffigen Schaltern wirkt wertig und macht die Bedienung zum Kinderspiel. Dazu verwöhnt der Kombi mit hohem Nutzwert. Mit einem Zug an der Verriegelung fällt die Rückenlehne in eine topfebene Lage und nimmt den Gurt gleich mit, lästiges Ausbauen der Kopfstützen ist nicht notwendig. Hier haben die Ingenieure ordentlich Hirnschmalz verwendet. Bis zu 1712 Liter Stauraum bietet der 4,86 Lange Mazda und schluckt dabei Gegenstände von bis zu 1,90 Metern Länge – ein guter Wert für diese Klasse.
Platz für die Passagiere ist reichlich vorhanden. Die Vordersitze sind ausreichend und bequem, auch im Fond sitzen selbst große Menschen komfortabel. Der Arbeitsplatz des Fahrers lässt sich mit dem in Höhe und Länge verstellbaren Lenkrad größengerecht einstellen, nur einige wenige Schalter geben keine Rätsel auf. Hier zeigt Mazda, dass weniger auch mehr sein kann. Das Interieur ist in schlichtem Schwarz gehalten, die Verarbeitung hinterließ einen ordentlichen Eindruck.
Ein Diesel ist der Mittelklasse inzwischen absolute Pflicht. Mazda bietet ein Aggregat in zwei Leistungsstufen an. Der Testwagen hatte mit 100 kW/136 die stärkere Variante an Bord. Er ist eine gute Wahl. Der Motor läuft angenehm leise, entfaltet seine Kraft sehr harmonisch und bleibt dabei relativ sparsam. Insgesamt genehmigte sich der 6 rund sieben Liter Diesel bei flotter Gangart. Angesichts der Fahrleistungen mit 200 km/h Spitze und guter Beschleunigung selbst bei Tempo 150 ein guter Wert. 310 Newtonmeter Drehmoment reichen völlig für schnelles Reisen, wobei der Selbstzünder nicht so dynamisch zu Werke geht wie zum Beispiel die TDI-Motoren aus Wolfsburg. Dafür verwöhnt er mit großer Laufruhe. Auf der Autobahn ist nichts vom Aggregat zu hören.
Auch das Fahrwerk ist gelungen. Egal ob beladen oder ohne großes Gepäck, der Mazda zieht sicher seine Bahnen. Er wurde straff abgestimmt, was besonders bei schnellerer Gangart in Kurven angenehm ist, der Komfort bleibt aber trotzdem ordentlich. Warum der 6 als Sportkombi tituliert wird, bleibt offen. Vielmehr ist er ein ausgewogener Familientransporter mit guten Fahrleistungen. Der Papa freut sich über das serienmäßige DSC (ESP bei Mazda), das übertriebenes Gasgeben in Kurven spät, aber wirkungsvoll abriegelt.
Die Sicherheitsausstattung lässt keine Wünsche offen. Sechs Airbags, DSC, Traktionskontrolle, Bremsassistent und zwei Isofix-Halterungen für Kindersitze sind serienmäßig an Bord. So ist das Erfolgsrezept des Mazda 6 leicht zu erklären: Er ist praktisch, sieht gut aus und verbraucht wenig. Dazu kommt die Zuverlässigkeit des Japaners. Einen 100 000-Kilometer-Dauertest der Zeitschrift "Autobild" überstand er völlig ohne Probleme und führt die Rangliste aller Fahrzeuge in Sachen Verlässlichkeit an. Der Preis in der Ausstattung "Exclusive" ist mit 25 520 angemessen, die Wettbewerber spielen in der gleichen Liga.
Die wichtigsten Daten:
Länge/Breite/Höhe 4680/1780/1435mm, Radstand 2675 mm, Wendekreis 11,5 m, Leergewicht (mit Fahrer) 1475 kg, Zuladung 410 kg, Kofferraum 500 bis 1712 l, Tank 64 l, Viertakt-Dieselmotor mit Common-Rail-Direkteinspritzung, vier Zylinder, Hubraum 1998 Kubikzentimeter, Leistung 100 kW (136 PS), maximales Drehmoment 310 Nm bei 2000 U/min, Beschleunigung auf 100 km/h 9,8 Sekunden, Vmax 200 km/h, EU Normverbrauch im Mittel 6,5 l Diesel, Praxisverbrauch 6,9 l , Abgasnorm Euro 3, Preis 25 520 Euro.
Von Stephan Bähnisch
5. Oktober 2004. Quelle: Auto-Reporter

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