Fahrbericht Triumph Thunderbird Tour SE: Langstreckentool der Oberklasse

Seit Februar 2010 bietet Triumph die limitierte Touring Sonderedition des Edel-Cruisers Thunderbird. Das Besondere an der erstmals 2009 vorgestellten Maschine ist und bleibt neben dem Preisvorteil der mit der Sonderserie gebotenen Ausstattung gegenüber dem Einzelkauf der Komponenten, der nach wie vor weltgrößte Reihenzweizylinder der Welt. Und der powert so richtig los. Wir hatten Gelegenheit, das englische Dickschiff einem Kurztest zu unterziehen.

Ihr Fachgebiet

Mal eben schnell zum Supermarkt oder einfach nur um die Ecke… Das ist nicht die Sache der Thunderbird. Ihre Stärken liegen zweifelsfrei in der Überlandtour und der Langstrecke. Das macht das Bike auch unmissverständlich mit dem imposanten Auftritt deutlich. Und überzeugende Argumente wirft sie zudem in die Waagschale: Die Rede ist von satten 339 Kilogramm Betriebsgewicht, das natürlich erst einmal bewegt werden will. Hat man sich dann jedoch entschlossen aufzusatteln, und den Donnervogel zu zünden, rückt das Absteigen sehr schnell in weite Ferne.[foto id=“314056″ size=“small“ position=“right“]

Kaum zu toppen

Die Kraftentfaltung der Thunderbird ist ohne Gleichen. Zum einen bietet sie die Möglichkeit entspannten Dahingleitens, zum anderen lernten wir die Engländerin als temperamentvolles Bike kennen. Einem flotten Fortkommen bei Geschwindigkeiten um 160 Stundenkilometer stand nichts im Wege. Der niedrige Schwerpunkt sorgte bei schneller und langsamer Fahrt gleichermaßen für eine ideale Straßenlage. Hinzu kommt die geschützte Sitzposition hinter der abnehmbaren Roadster-Scheibe und den beiden jeweils seitlich in Kniehöhe angebrachten Windabweisern. Von deren Funktionalität in puncto Wetterschutz konnten wir uns während einer Regenfahrt überzeugen.

Fahreigenschaften

Im Verlauf der Etappe entlang der Autobahn Richtung Westen hatten wir Zeit, uns mit dem Bordcomputer zu beschäftigen. Informationen über abgespulte Tageskilometer oder auch die Gesamtkilometerzahl und Uhrzeit [foto id=“314057″ size=“small“ position=“left“]waren abrufbar. Was die Thunderbird aber zu einer echten Tourenmaschine werden lässt, ist die Tankanzeige. Zum einen ist in Echtzeit ablesbar, wie viel Kraftstoff sich noch im Tank befindet, zum anderen erhält der Fahrer die Information, welche Reichweite mit dem Verbliebenen noch zu stemmen ist. Letzteres natürlich vorbehaltlich in Abhängigkeit von Fahrstil und Geschwindigkeit. Mit dieser Anzeige bietet Triumph ein überaus nützliches Tool, wie wir bei Fahrten mit Bikes ohne eben dieses Feature feststellen mussten. Die Informationen zum Thema Kraftstoff erschöpfen sich erst mit der Kraftstoffstand-Warnleuchte. Wenn sie unterhalb des Drehzahlmessers aufleuchtet, dann sollte der nächste Weg zur Zapfsäule führen.

Weiter auf Seite 2: Genießen heißt die Devise; Fazit

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Genießen heißt die Devise

Während des Fahrbetriebs bot die Thunderbird allen erdenklichen Komfort, der auf einem Bike überhaupt möglich ist. So stehen die Füße von Fahrer und Sozius nicht auf Fußrasten sondern Trittbrettern. Zudem bietet die Sissybar dem Mitfahrer mit ihrer leicht erhöhten Sitzposition auf ausgedehnten Touren Übersicht, Bequemlichkeit und Halt, ohne das er oder sie gezwungen ist, sich permanent an irgendwelchen Stahlrohrkonstrukten festkrallen zu müssen. Eine geregelte Kraftübertragung lässt sich über die Schaltwippe realisieren. Die ermöglicht es zudem, auch mal mit „guten Schuhen“ fahren zu können. Und dann ist da noch das Bremspedal, dass in seinen [foto id=“314059″ size=“small“ position=“left“]Abmessungen denen eines Pkw in nichts nachsteht.

Für optimalen Straßenkontakt sorgt die Stahlrohr-Zweiarmschwinge mit ihren am Ende fünffach verstellbaren Stereo-Federbeinen sowie die Vorderradgabel, deren Federweg 120 Millimeter beträgt. Angemessene Negativbeschleunigung stellt die Bremsanlage mit ihren 310 Millimetern Bremsscheiben zur Verfügung, deren kraftvolles Zupacken uns überzeugte. Speziell die Sonderedition fährt serienmäßig mit ABS vor, was andernfalls über die Optionsliste geordert werden kann. Ja und dann wäre da noch das Herzstück des Bikes: Der Parallel-Twin mit seinen satten 86 PS. Die Power reicht aus, um genüsslich Dahinzugleiten und es wundert kaum, dass auch die Beschleunigung aus dem Drehzahlkeller heraus für die Thunderbird keine Herausforderung bietet. Zudem sorgt der unverwechselbar bassige Sound dafür, dass man dem Cruiser-Feeling erst nach Umdrehen des Zündschlüssels verlustig geht.

Die Sitzhöhe von 700 Millimetern und das Leergewicht von etwa 400 Kilogramm erfordern einiges an Kraft, um [foto id=“314060″ size=“small“ position=“right“]das Dickschiff sicher halten zu können. Dank der guten Fahrwerksabstimmung und dem niedrig liegenden Schwerpunkt lässt sich das Bike dennoch gut bewegen und bietet ausreichend Stabilität.

Fazit

Die Triumph Thunderbird SE ist kein Kurzstreckler. Vielmehr wird sie ihre Anhängerschaft aus Langstrecklern und Tourbegeisterten rekrutieren. Und dies nicht zuletzt aufgrund ihrer Wandlungsfähigkeit. So bietet die Thunderbird mit ihrer Frontscheibe den Komfort eines Tourers, abgenommen hingegen präsentiert sie sich als kraftvoller Cruiser. In beiden Fällen dürften jedoch nicht nur uns die Fahrleistung und der satte unverwechselbare Sound überzeugen. Er macht Spaß, der Donnervogel…

Weiter auf Seite 3: Datenblatt Triumph Thunderbird Tour SE inkl. Preisangaben

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Datenblatt Triumph Thunderbird Tour SE
Länge/Breite/Höhe: 2.340 mm/880 mm/1.120 mm
Sitzhöhe: 700 mm
Radstand: 1.615 mm
Gewicht: 339 kg (fahrbereit)
   
Lenkkopfwinkel/Nachlauf: 32 Grad/151 mm
Tankinhalt: 22 Liter
   
Motor: Flüssigkeitsgekühlter 270 Grad DOHC Parallel-Twin
Hubraum: 1.597 ccm
Einspritzung: elektronische sequentielle Multipoint-Saugrohreinspritzung, Doppeldrosselklappen mit progressiver Anlenkung
Leistung: 63 kW/86 PS bei 4.850 Umdrehungen pro Minute
max. Drehmoment: 146 Newtonmeter bei 2.750 Umdrehungen pro Minute
   
Kraftübertragung  
Sekundärantrieb: Zahnriemen
Kupplung: Mehrscheiben-Ölbad
Getriebe: 6-Gang
   
Preise  
Basismodell: ab 13.740 Euro zzgl. NK
Testfahrzeug: ab 15.940 Euro zzgl. NK

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