VW

Fahrbericht Volkswagen Scirocco R: Run, Rudolph, Run!

RRRRRRRRRR … ab geht die wilde Fahrt in einem Coupé, dass nun endlich den Motor unter der Haube hat, den es verdient hat. Der leistet 195 kW / 265 PS und verbreitet nur gute Laune. Der Scirocco, vor rund zwei Jahren von Volkswagen auf den Märkten positioniert, war kein Senkrechtstarter. Im Gegensatz zu seinem Urvater, der in den 1970er-Jahren viel Aufsehen erregte, muss sich der neue Scirocco in einem Umfeld positionieren, das viel mehr Mitbewerber aufweist und sich zudem mit einer schwindende Fangemeinde auseinandersetzen muss.

Volkswagen Scirocco R

Für Volkswagen eigentlich kein Problem, sollte man meinen. Schließlich wird er über die größte Händlerorganisation in Deutschland angeboten. Aber so richtig in die Puschen kommen wollte der Scirocco nicht, auch wenn Volkswagen beteuert, dass er die prognostizierten Verkaufszahlen [foto id=“315918″ size=“small“ position=“right“]erreicht habe. Nun sollte sich mit dem schnellsten Serien-Scirocco alles zum Positiven ändern; denn unter der progressiven Schnauze der besagte Zwei-Liter-Turbo.

Edel und zugleich sportlich

Apropos Schnauze. Die Beatmungsorgane sind für den R größer geraten und in Klavierlack-Optik gehalten. Diese Maßnahme lässt den Scirocco edel und zugleich sportlich aussehen. Im Inneren herrscht jedoch, so typisch VW eben, sachliche Nüchternheit. Einzig das unten abgeflachte Lenkrad mit dem „R“ im Kranz lässt die sportlichen Gene vermuten. Gut konturiert die Sitze und bekannt perfekt sämtliche Bedieneinheiten – genau nach dem Motto „Kennst Du einen Volkswagen, kennst Du alle“.

Spaß am Fahren

Wobei dies ja nicht das Schlechteste ist. Die intuitive Möglichkeit, ein Automobil zu bedienen, erhöht die Verkehrssicherheit und den Spaß am Fahren. Und Spaß macht er, der R. Der drehfreudige Motor, der gierig am Gas hängt, eine Traktion fast wie mit Hinterradantrieb und, verhaltene Fahrweise vorausgesetzt, ein moderater Spritverbrauch. Dieser kann aber auch extrem in die [foto id=“315919″ size=“small“ position=“left“][foto id=“315920″ size=“small“ position=“left“]Höhe schnellen, wenn mal die Möglichkeit besteht, auf der Autobahn die Höchstgeschwindigkeit von abgeregelten 250 km/h (laut Tacho knapp 270 km/h) zu fahren. Dann wandert der Tankanzeiger leider viel zu schnell gegen Null.

Auch das Cruisen macht Laune

Aber auch das Cruisen macht Laune mit dem Scirocco R. Unter Beachtung der Schaltpunktanzeige sinkt der Verbrauch genauso schnell wie er bei Vollgasfahrten in die Höhe schnellt. So liegt es allein am Gasfuß, ob man häufiger oder seltener an einer Tankstelle stoppen muss.

Großzügige Serienausstattung

Großzügig, zumindest für Volkswagen-Verhältnisse, die Serienausstattung des 33 475 Euro teuren Scirocco R. Neben den bereits erwähnten Sportsitzen wird die Straße mit Bi-Xenon-Scheinwerfern ausgeleuchtet, und 18-Zöller aus Leichtmetall mit 235er Bereifung lassen den R satt auf der Straße liegen.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Fahrwerksregelsystem DCC; Die reine Freude; Fazit; techn. Daten & Preis

{PAGE}

[foto id=“315921″ size=“full“]

Fahrwerksregelsystem DCC

Optional sind das adaptive Fahrwerksregelsystem DCC sowie das ebenfalls empfehlenswerte Doppelkupplungsgetriebe DSG. Das DCC verfügt über die Modi Normal, Sport und Komfort, [foto id=“315922″ size=“small“ position=“left“]so dass je nach Belieben die optimalen Eigenschaften auf Knopfdruck abrufbar sind. Mit dem DSG beschleunigt der Scirocco nicht nur marginal schneller, er schluckt auch 0,1 Liter weniger Sprit. Wobei 8,1 Liter beim Handschalter für ein 265 PS starkes Automobil durchaus im Rahmen liegen.

Die reine Freude

Die rund 1200 Kilometer, die wir während unseren Testfahrten zurücklegten, waren die reine Freude. Der Scirocco R liegt wie das berühmte Brett, ohne jedoch die Bandscheiben in Mitleidenschaft zu ziehen. Der Spritverbrauch pendelte zwischen sagenhaft niedrigen acht Litern und ebenso sagenhaften 20 Litern. [foto id=“315923″ size=“small“ position=“right“]Wobei der letztgenannte Verbrauchswert nach einer Vollgasfahrt auf einer faktisch leeren Autobahn mitten in der Nacht festgestellt wurde.

Fazit

Und noch ein Erlebnis blieb in Erinnerung: Sonntagmorgens in Schwabing. Ein Ehepaar spazierte an dem Testwagen voller Interesse vorbei und fragte mich nach dem Typ. Voller Erstaunen nahmen die Beiden zur Kenntnis, dass dies ein Scirocco ist. Liegt vielleicht doch ein bisschen an Volkswagen, dass dieses schöne Coupé noch ein stiefmütterliches Dasein frönt. Schade!


Datenblatt: Volkswagen Scirocco R
 
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,24 x 1,82 x 1,39
   
Motor: Vier-Zylinder-Benziner, Direkteinspritzer, Turbo, 1984 ccm
Leistung: 195 kW (265 PS) bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 350 Nm bei 2500 U/min
Getriebe: Sechs-Gang-Handschaltung
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 6,0 s
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
Leergewicht: 1344 kg
Kofferrauminhalt: 270 l
Räder / Reifen: 8 J x 18; 235/40 R 18
Tankinhalt: 40 l
Durchschnittsverbrauch (EU-Norm) auf 100 km: 8,1 l
   
Preis: 33 475 Euro

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Genesis X Speedium Giro: Luxus-Studie für Radsportler

Genesis X Speedium Giro: Luxus-Studie für Radsportler

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

zoom_photo