Fünf Zentimeter und 500 Euro mehr

Fahrvorstellung Mitsubishi Space Star

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Mit einem erwachsenen Kleinwagengesicht und etlichen technischen Aufwertungen rollt der neue Mitsubishi Space Star jetzt auf potenzielle Kunden zu. Das hat Folgen für deren Geldbeutel. Erstmals steigt der Preis des Basismodells über die Schwelle von 10 000 Euro.

Niedlich war gestern

In dem aktuell sechs Modelle umfassenden Mitsubishi-Angebot in Deutschland nimmt der Space Star eine Sonderstellung ein. Mit einem Verkaufsanteil von 38 Prozent ist er das hierzulande beliebteste Fahrzeug des japanischen Herstellers. Und im Vergleich mit anderen europäischen Märkten sind die Deutschen dem kleinen Fünftürer besonders zugetan. Rund viermal so hoch wie zum Beispiel in Italien und gar sechsmal so viele Space Star wie in Frankreich wurden dieses Jahr in Deutschland neu zugelassen.

Nach einer schmerzvollen Durststrecke hat die Marke mit dem Diamanten-Emblem die Gunst der Deutschen wiedergewonnen. Vor kurzem wurde der 50 000. Verkauf aktenkundig, vor fünf Jahren noch lagen die deutschen Zulassungszahlen für ein komplettes Jahr bei weniger als der Hälfte. Mit heimlicher Genugtuung betrachtet man im deutschen Mitsubishi-Hauptquartier, dass sogar der Kooperationspartner Nissan überflügelt werden konnte, der weit mehr Modelle im Angebot hat. Die Absatzsteigerung überrascht vor allem deshalb, weil Mitsubishi über mehrere Jahre hinweg kein einziges neues Fahrzeug auf den Markt brachte. Stattdessen wurden Baureihen wie etwa der Geländewagen Pajero aus dem Programm genommen.

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Der Mitsubishi Space Star wird in zwei Varianten angeboten

Jeweils von einem Drei-Zylinder-Benziner angetrieben bringen sie 71 PS (52 kW) und 80 PS (59 kW) an die Vorderachse. Die Motoren sind weitgehend identisch, der stärkere verfügt lediglich über einen verlängerten Kolbenweg und kommt deshalb auf 1,2 Liter Hubraum statt einem Liter beim Basismodell. Da auf einen Turbolader wie bisher verzichtet wird, ist das Drehmoment eher bescheiden: Der kleinere Motor stellt 88 Newtonmeter bei 5000 Umdrehungen bereit, das 1,2-Liter-Aggregat 106 Nm bei 4000 Touren. Bei Mitsubishi geht man davon aus, dass sich beim Verkauf beide Versionen etwa die Waage halten.

Durch die Neugestaltung der Frontpartie, wo zwei auffällige Chromspangen und bogenförmige Klauen ein so genanntes „Dynamic Shield“ bilden, wuchs die Gesamtlänge des Fahrzeugs um fünf Zentimeter auf 3,85 Meter. Durch geänderte waagerechte Elemente wirkt das Heck breiter als zuvor. Mancher mag den angedeuteten Diffusor an der Heckschürze für ein originelles Designelement halten, doch wirkt es ein wenig aufschneiderisch an einem Auto, dessen Vorwärtsdrang bei 172 km/h bzw. 180 km/h enden muss. Laut Hersteller soll der Wagen im Durchschnitt mit 4,5 bzw. 4,6 Litern je 100 Kilometer zufrieden sein.

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Keineswegs in großer Eile

Die absolvierte Testfahrt mit der 1,2-Liter-Version und CVT-Getriebe wurde laut Bordcomputer mit 6,5 Litern Durchschnittsverbrauch beendet. Die stufenlose Automatikübersetzung ist als Alternative zum serienmäßigen Fünf-Gang-Getriebe im Angebot. Obwohl sie nicht frei vom gefürchteten Gummibandeffekt ist und deshalb die Motordrehzahl bei plötzlichem Beschleunigen heftig hochschnellen lässt, rechnet man bei Mitsubishi mit einer Ausrüstungsquote von 20 Prozent. Das bedeutet, dass jeder fünfte Space-Star-Kunde zur Automatik greifen müsste. Der kernig-grobe Klang des Motors ist bauartbedingt.

Über die äußerlichen Änderungen hinaus haben die Japaner ihren in Thailand gebauten Kleinwagen innen mit neuen Oberflächen-Materialen versehen. Die können jedoch den in diesem Segment unvermeidlichen Willen zur Kostenreduktion nicht kaschieren und präsentieren großflächig Hartplastik. Die Überarbeitung der Instrumentierung wird Neugierigen nicht gleich ins Auge fallen, die Ausstattung mit Notbrems- und Spurhalteassistent leuchtet aber jedem sofort als Sicherheitsgewinn ein.

Innenaustattung und Assistenzsysteme

Ein Fernlichtassistent ist ebenso verfügbar wie digitaler Radio-Empfang, eine Rückfahrkamera erleichtert das Rangieren, Start-Stopp-Automatik und Klimaanlage gibt es in der zweiten von drei Ausstattungslinien. Zu einer Längsverstellbarkeit des Lenkrades hat es leider nicht gereicht, so dass langbeinige Fahrer oder Fahrerinnen weiterhin mit ausgestreckten Armen lenken müssen. Allerdings ist dies bei den meisten Kleinwagen auf dem Markt der Fall.

An den Platzverhältnissen in der Kabine hat sich nichts geändert, doch sind sie gemessen an der Karosserielänge recht ordentlich, so dass der Name Space Star durchaus nicht aus der Luft gegriffen scheint. Die Sitze wünschte man sich etwas stabiler an den Wangen. Dann hätten sie mehr Führungsqualitäten, denn das straff abgestimmte Fahrwerk lädt dazu ein, ruhig mal etwas beherzter in die Kurve zu gehen. Insgesamt neun zum Teil aufpreispflichtige Farben stehen zur Wahl.

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Preisgestaltung

Für den Einstiegspreis von 10 490 Euro – 500 Euro mehr als bisher – liefert Mitsubishi den Fünftürer inklusive Licht- und Regensensor, elektrischen Fensterhebern und elektrisch verstellbaren Außenspiegeln, dazu Berganfahrhilfe und die bereits erwähnten Assistenten zur Notbremsung sowie Spurhaltung. Der Hersteller schätzt, dass etwa 40 Prozent der Kunden darauf einsteigen werden. Jeweils 30 Prozent wird den Varianten „Plus“ und „Top“ zugerechnet, für die 12 890 Euro bzw. 16 890 Euro zu entrichten sind. Zu deren Ausstattung gehören LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik und Leichtmetallfelgen. Zwei „Intro“ genannte Einführungsangebote sollen mit speziellen Merkmalen wie etwa einem Tom-Tom-Navigationsgerät locken.

Daten Mitsubishi Space Star 1.0

Länge x Breite x Höhe (m) 3,85 x 1,69 x 1,51
Radstand (m) 2,5
Motor 3-Zylinder-Benziner, 999 ccm
Leistung 52 kW / 71 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment 88 Nm bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit 172 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 13,6 Sek.
Norm-Durchschnittsverbrauch 4,5 Liter
CO2-Emissionen 102 g/km
Kofferraumvolumen 235–912 l
Wendekreis 9,2 m
Basispreis 10 490 Euro

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