VW

Fahrzeugumrüstung für Kleinwüchsige: “Endlich selbst Auto fahren“

Mit ihrem umgebauten VW Caddy Life fühlt sich Christin Kunath aus Mannheim jetzt als der glücklichste Mensch der Welt. Jahrelang war die kleinwüchsige 24-Jährige auf Fahrdienste und Freunde angewiesen, nun kann sie endlich selbst Auto fahren.

Dafür war eine vollständige und aufwendige Umrüstung des Fahrzeugs erforderlich, denn die 97 Zentimeter kleine Kauffrau leidet an diastrophischer Dysplasie, einer angeborenen Skeletterkrankung, die sich unter anderem durch sehr kurze Arme und Beine in Kombination mit starken Fehlbildungen der Gelenke auszeichnet.

Dadurch haben die Betroffenen meist Klumpfüßen und Zehen- und Fingerdeformitäten, wodurch Gehen und Greifen stark eingeschränkt oder kaum möglich sind. Daher musste der Caddy der Behinderung haargenau angepasst und mit einer leicht handhabbaren Technik ausgerüstet werden. Steuerung und Bedienung stammen größtenteils aus dem Flugzeugbau und sind redundant (doppelt angelegt und somit zweifach sicher).

Das Auto und der Umbau kosten zusammen rund 100 000 Euro. Das größte Problem war, die umfangreiche Technik in dem verhältnismäßig kleinen Fahrzeug unterzubringen. In einem größeren Van wäre dies nicht so schwer gewesen. Dass es mit dem VW dennoch geklappt hat, hat Christin Kunath dem Sachverständigen für Mobilitätshilfen und behinderungsbedingte Kfz-Umrüstung vom Kompetenzzentrum Heidelberg, Dietmar Bendinger, zu verdanken. Dort wurde der Hochdachkombi aus Wolfsburg umgerüstet. Er ist gleichzeitig der erste Caddy für einen behinderten Selbstfahrer.

Zum Einsteigen fährt die 24-Jährige mit ihrem Elektrorollstuhl zum Heck des Wagens, wo sie über eine automatisch ausfahrbare Rampe durch die automatische Hecktür in den Fond des Fahrzeugs gelangt. Danach fährt die Rampe von allein ins Wageninnere zurück und die Türe schließt sich. Außerdem wird im Fahrzeuginneren der Rollstuhl sicher verzurrt und über ein kleines Podest klettert die Kleinwüchsige auf ihren drehbaren Fahrersitz. Dort schnallt sie sich an, die „Feinjustierung“ erfolgt automatisch. Ohne die Pedale oder das Lenkrad anfassen oder bedienen zu müssen, fährt sie los. Lenkung, Gas und Bremse regelt sie über einen leichtgängigen Vier-Wege-Joystick, der auf einem extra geschaffenen Halter und einem verstellbaren Tragarm angebracht ist.

Berührungstaster und Kontrollleuchten liegen optimal im erreichbaren Bereich. Der Monitor im Cockpit zeigt den Blick durch die Rückfahrkamera und ermöglicht zusammen mit den Außenspiegeln einen möglichst optimalen Überblick beim Zurücksetzen des Fahrzeugs. So vorbereitet und ausgerüstet kann Christin jetzt endlich selbst Auto fahren.

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